Polizisten stehen am Morgen nach der Attacke vor dem Duisburger Fitnessstudio
Foto: Christoph Reichwein / picture alliance/dpaIn der Nacht zu Ostersonntag geschah in der Duisburger Altstadt ein tödliches Verbrechen, das die Ermittler bisher vor ein Rätsel stellte: Ein 35-jähriger Partygast wurde in der Duisburger Altstadt von einem bisher unbekannten Täter mit einem Messer attackiert. Bekannte fanden den Mann gegen 1.15 Uhr, er wies laut Polizeibericht eine »erhebliche Anzahl von Stich- und Schnittwunden« auf und starb wenige Stunden später in einem Krankenhaus. Warum der Mann sterben musste, blieb bisher vollkommen unklar.
Zehn Tage später attackierte nur wenige hundert Meter von diesem Tatort entfernt ein 26-jähriger Syrer vier Menschen in einem Fitnessstudio, ein Opfer schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Einen konkreten Zusammenhang zwischen den Taten sahen die Ermittler bisher nicht, es werde aber, hieß es, in alle Richtungen ermittelt.
Nach SPIEGEL-Informationen ist jetzt eine Spur aufgetaucht, die die beiden Fälle miteinander verbinden könnte: In der Blutlache des getöteten 35-Jährigen wurde demnach ein Schuhabdruck gefunden, der zu einem Schuh des festgenommenen Maan D. passen könnte. Aktuell läuft ein DNA-Abgleich, der klären soll, ob sich tatsächlich Blut des 35-Jährigen an den Schuhen von D. befindet. Das Ergebnis dürfte aufgrund der hohen Priorität des Falles schon in den nächsten Tagen vorliegen, heißt es aus Sicherheitskreisen.
Am Dienstag hatte die Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf die Ermittlungen übernommen. Bei der Durchsuchung des Handys von D. fanden sich Hinweise, »dass die Tat islamistisch motiviert gewesen sein könnte«, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Die Handyauswertung legen laut SPIEGEL-Informationen bei dem Tatverdächtigen eine jihadistische Einstellung nahe, aktiv selbst solche Inhalte geteilt haben soll er aber nicht.
D. sitzt seit dem vergangenen Wochenende in Untersuchungshaft. Er war kurz nach Beginn einer Öffentlichkeitsfahndung in seiner Wohnung verhaftet worden, sie liegt zwischen den beiden Tatorten. Bisher hat sich der 26-Jährige nicht geäußert. Am kommenden Donnerstag beschäftigt sich der nordrhein-westfälische Innenausschuss mit der Attacke in dem Fitnessstudio.
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