Stand: 16.04.2023 19:55 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der Präsident des Partnerlands Indonesien, Joko Widodo, haben am Sonntag die Hannover Messe eröffnet. Zentrales Thema der Industrieschau: klimaschonende Produktion.
Bundeskanzler Olaf Scholz erhofft sich von der Hannover Messe nach drei Jahren mit Corona-Einschränkungen entscheidende Impulse für eine wettbewerbsfähige Industrie und den Umbau in Richtung CO2-Neutralität. "Ich bin sehr froh, dass es wieder los geht mit der Hannover Messe", sagte er am Sonntagabend zum Start der weltgrößten Ausstellung für Maschinenbau und Elektrotechnik. Scholz fügte hinzu, er strebe eine Rohstoffpartnerschaft mit Indonesien an, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Der Bundeskanzler warb für einen EU-Freihandelsvertrag mit Indonesien. "Ich setze mich dafür ein, dass wir dieses Abkommen jetzt endlich über die Ziellinie bringen", sagte der SPD-Politiker und betonte, dass dies einen Markt von 700 Millionen Menschen schaffen würde.
"Industrieller Aufbruch, den wir in Deutschland vorhaben"
In der aktuellen Auflage der Messe gehe es um viele zentrale Themen, "die etwas zu tun haben mit dem industriellen Aufbruch, den wir in Deutschland vorhaben", sagte Scholz - und mit "dem Aufschwung, der möglich ist, wenn wir all die Investitionen voranbringen, die notwendig sind, damit wir eine führende Industrienation bleiben". Scholz betonte, es sei wichtig, dass "wir dabei sind, wenn es darum geht, CO2-neutral zu wirtschaften, und gleichzeitig auch möglich zu machen, dass gute Arbeitsplätze hier im Lande möglich sind. Alles das ist mit dieser Messe verbunden." Für Montagmorgen ist zum offiziellen Start ein gemeinsamer Rundgang von Scholz und Widodo über die Messe geplant.
Automatisierung und maschinelles Lernen im Fokus der Messe
Auf dem Messegelände in Hannover präsentieren Herstellerinnen und Hersteller in diesem Jahr Technologien, die mittelfristig zu einer CO2-neutralen Fertigung und ressourcensparenden Kreislaufwirtschaft führen sollen. Konkret geht es dabei um Energie-Management und den Aufbau einer Wasserstoff-Ökonomie. Auch Automatisierung und maschinelles Lernen stehen im Fokus der Messe, ebenso wie künstliche Intelligenz und vernetzte Herstellungsverfahren. "Der Weg zur klimaneutralen Produktion führt über Hannover", sagte Messechef Jochen Köckler am Mittwoch auf dem Messegelände. Die Industrie habe eine Schlüsselrolle, wenn es darum gehe, den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu senken und Produkte zu entwickeln, die wenig Energie verbrauchen.
Blockchain, KI, E-Mobilität: 4.000 Aussteller sind vor Ort
"Wir haben derzeit vier erhebliche Herausforderungen: Klimawandel, Energieknappheit, unterbrochene Lieferketten und Fachkräftemangel", sagte Köckler bei der Vorstellung des Programms im Februar. "Lösungen dafür werden technischer Natur sein. Und bei der Hannover Messe kommen die Lösungen zusammen." Rund 4.000 Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren sich bis zum 21. April auf dem Messegelände in Hannover. Dazu gehören etwa Siemens, SAP und Festo. Außerdem hätten sich etliche Mittelständler angemeldet, so Köckler. Zudem kommen auch mehr als 300 Startups nach Hannover. Sie präsentieren Produkte und Lösungen im Bereich von "Blockchain und maschinellem Lernen über digitale Zwillinge und IT/OT-Integration bis hin zur E-Mobilität und grünem Wasserstoff", heißt es beim Veranstalter.
Mehr Teilnehmer als im Vorjahr erwartet
Mit Blick auf die Besucherzahl zeigte sich Köckler optimistisch, den noch von Corona geprägten Vorjahreswert von rund 75.000 Präsenz-Teilnehmenden deutlich zu übertreffen. Das Niveau vor der Pandemie, als mehr als 200.000 Menschen kamen, werde aber wohl noch nicht wieder erreicht.
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