Stand: 23.04.2024 20:56 Uhr
In Bremervörde ist am Montagabend ein sechsjähriger Junge verschwunden. Hunderte Einsatzkräfte suchen nach dem Kind mit Autismus. Die Polizei setzt nun auch auf Hilfe von Anwohnern - und weitet die Suche aus.
Am Dienstagnachmittag hat die Polizei sich mit einem Aufruf an die Einwohnerinnen und Einwohner im Bremervörder Ortsteil Elm gewandt und sie gebeten, private Überwachungskameras im Hinblick auf mögliche Aufnahmen des verschwundenen Kindes zu überprüfen. Obwohl die Ortschaft von Einsatzkräften durchsucht wurde, sei es "durchaus möglich", dass der vermisste Junge sich auf Privatgrundstücken in der Umgebung aufhalte, teilte ein Polizeisprecher mit. Denkbar sei etwa, dass der sechsjährige Arian sich in einem Schuppen oder einem ähnlichen Versteck aufhalte. Personen in der Nachbarschaft werden daher gebeten, entsprechende Orte auf ihren Grundstücken nach dem Vermissten abzusuchen.
Der sechs Jahre alte Arian wurde laut Polizei zuletzt am Montag gegen 19.30 Uhr in seinem Elternhaus im Ortsteil Elm gesehen. "Die ganze Geschichte ist dramatisch", sagte ein Polizeisprecher. Der Junge habe zum Zeitpunkt seines Verschwindens eher leichte Kleidung getragen - einen orangefarbenen, längeren Pullover, eine schwarze Jogginghose mit Drachenmuster und Socken, aber keine Schuhe. In der Nacht waren die Temperaturen teilweise unter null Grad gefallen.
Elm: Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige durchkämmen Umgebung
Seit Montagabend sei die Feuerwehr mit mehr als 400 Personen unterwegs gewesen, sagte Feuerwehrsprecher Lasse Geestmann am Dienstag. Darüber hinaus suchten Helferinnen und Helfer vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizeibeamte nach dem Jungen. Insgesamt seien zeitweise rund 600 Personen beteiligt gewesen. Auch Suchhunde, eine Drohne mit Wärmebildkamera, ein Sonarboot und zahlreiche Freiwillige seien im Einsatz gewesen. Zusammen hätten sie das Gebiet rund um das Zuhause des Jungen abgesucht. Laut eines Feuerwehrsprechers sollte das Suchgebiet am Dienstagabend nach Norden ausgeweitet werden und ein Tornado-Flugzeug Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellen.
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Junge ist Autist, kann nicht sprechen und reagiert nicht
Wie der Junge das Haus verlassen konnte, ist laut Polizeisprecher unklar. Hintergrund könnte demnach sein, dass er vor Kurzem gelernt habe, wie man verschlossene Türen öffnet. Sein Vater habe den Ernst der Lage sofort erkannt und die Polizei informiert. Der Sechsjährige sei Autist, könne nicht sprechen und reagiere nicht, wenn er angesprochen werde. "Das macht die Situation und die Suche nach ihm besonders schwer", sagte ein Polizeisprecher. "Wir müssen sehr engmaschig suchen, weil wir davon ausgehen müssen, dass er sich von sich aus nicht melden wird."
Polizei hat Hinweistelefon eingerichtet
Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (04761) 7489-135 oder -144 zu melden.
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