Von Philip Fabian, Filipp Piatov und Zara Riffler
Bei einem Jugend-Musikwettbewerb der Jüdischen Gemeinde („Jewrovision“) in der Festhalle von Frankfurt am Main sprach die Kulturstaatsministerin ein Grußwort. Das junge Publikum machte deutlich, was es von Roths Auftritt hält: Gar nichts!
Roth wurde heftig ausgebuht und ausgepfiffen. In Videos ist zu hören, wie manche Gäste „Runter von der Bühne!“ und „Sie sind hier nicht willkommen!“ rufen. Plakate wurden hochgehalten, die die Ablehnung gegenüber Roth deutlich zum Ausdruck brachten.
Roth konnte die Buh-Rufe nicht ignorieren, reagierte mit einer Plattitüde: „Ich nehme die Kritik an, weil wir eine starke und eine bunte und eine mutige Demokratie sind.“
▶︎ Der Bühnen-Eklat – ein neuer Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Roth, der im Kanzleramt angesiedelten Kulturbeauftragten der Bundesregierung, und der jüdischen Gemeinde.
Auf BILD-Anfrage teilte eine Roth-Sprecherin mit, dass Claudia Roth vom „Präsidenten des Zentralrats der Juden, Herrn Dr. Josef Schuster, eingeladen worden an der Jewrovision 2023 in Frankfurt am Main teilzunehmen und dort ein Grußwort zu halten“.
Nach BILD-Informationen hatte sich Roth aktiv um die Teilnahme an der Jugendfeier bemüht. Offenbar hatte sie damit gerechnet, auf einer Musik-Veranstaltung ohne politisches Risiko ihr Krisen-Verhältnis zur Jüdischen Gemeinde besser aussehen lassen zu können.
BILD weiß: Dass es zwischen Roth und der jüdischen Gemeinde in Deutschland kriselt, ist längst kein inner-jüdisches Thema mehr, sondern fällt auch innerhalb der Bundesregierung äußerst negativ auf.
Viele Juden in Deutschland sehen Claudia Roth sehr kritisch. Dies hat viele Gründe, allen voran ihre Rolle bei der Kunstausstellung „Documenta“ in Kassel im Sommer 2022.
▶︎ Roth, aus deren Geldtöpfen die „Documenta“ mitfinanziert wird, hatte monatelang alle Warnungen im Vorfeld ignoriert, wonach die Kuratoren eine antisemitische Agenda verfolgten – bis der Skandal da war und die judenfeindliche Kunstwerke ausgestellt wurden. Jüdische Künstler aus Israel wurden zur Ausstellung nicht einmal eingeladen.
▶︎ Nach BILD-Informationen gibt es in jüdischen Verbänden große Vorbehalte gegen Claudia Roths Amtschef Andreas Görgen. Es wird seiner falschen Beratung angelastet, dass Roth zahlreiche Warnungen vor Judenhass auf der „Documenta“ ignoriert hatte.
Roth und Görgen verbindet ein unklares Verhältnis zur antisemitischen Boykott-Bewegung BDS. Als der Bundestag die Bewegung 2019 als antisemitisch einstufte, distanzierte sich Roth von der Parlamentsresolution. 2020, als deutsche Künstler die antisemitische BDS-Bewegung in einem Protestbrief in Schutz nahmen, tauchte Görgens Name auf der Liste der Danksagungen auf.
Nach dem „Documenta“-Skandal tauchte Claudia Roth bei Veranstaltungen der jüdischen Gemeinde ab.
▶︎ Am 20. Oktober 2022 verlieh der Zentralrat der Juden in Deutschland seine höchste Auszeichnung, den Leo-Baeck-Preis, an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (56, Grüne). Unter den Gästen waren selbstverständlich auch die Grünen-Parteichefs Ricarda Lang (28) und Omid Nouripour (47). Es fehlte: Claudia Roth.
▶︎ Am Abend des 8. November 2022, beim jährlichen Spenden-Dinner Förderkreis „Denkmal für die ermordeten Juden Europas e.V.“, hielt ihre hochrangige Parteifreundin Annalena Baerbock (41) die Tischrede. In den vergangenen Jahren hatte immer Roths Vorgängerin, die damalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (60, CDU), zu dieser wichtigen Veranstaltung geladen. Roth war dieses Mal weder Gastgeberin noch selbst als Gast eingeladen.
Jüdischer Rapper: Kein „Koscherstempel“ für Roth
Der jüdische Deutschrapper Ben Salomo (46) war bei Roths Rede bei der „Jewrovision“ vor Ort. Der Musiker zu BILD: „Bei der diesjährigen ‚Jewrovision‘ wurde in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, dass die junge jüdische Community keine leichtfertigen ‚Koscherstempel‘ mehr ausstellt.“
Heißt: Die Teilnehmer und Gäste der Musikveranstaltung wollten nicht für Roths Image-Kampagne herhalten.
Ben Salomo lastet Roth auch frühere Kontakte zum iranischen Mullah-Regime an: „Darüber hinaus verzeiht unsere Community keinerlei unkritische Haltung zum islamistischen Mullah-Regime, das tagtäglich die Vernichtung Israels propagiert und die mutigen Menschen im Iran unterdrückt und exekutiert, die für ihre Freiheit kämpfen!“
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