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Ukraine-News ++ „Es ist auch Zeit für Waffen“, sagt Bundespräsident Steinmeier ++ - WELT

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Auftakt des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg die deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine verteidigt. „Auch ich hätte mir nicht vorstellen können, dass ich einmal sagen würde, neben all den anderen Anstrengungen: Es ist auch Zeit für Waffen“, sagte Steinmeier am Mittwoch auf dem Hauptmarkt der fränkischen Stadt mit Blick auf die Kirchentagslosung „Jetzt ist die Zeit“.

Die evangelische Kirche debattiert seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Februar 2022 kontrovers über ihre Haltung zu Krieg und Frieden. Während die eine Seite Waffenlieferungen an die Ukraine aus pazifistischen Gründen komplett ablehnt, halten andere die militärische Unterstützung für ethisch geboten. Steinmeier selbst gehörte dem Kirchentagspräsidium an. Bevor er Bundespräsident wurde, war er sogar als Kirchentagspräsident vorgesehen.

Der Krieg in der Ukraine stürze Christen in ein tiefes Dilemma, räumte Steinmeier ein: Müsse nicht gerade Christinnen und Christen die Frage quälen, wie es mit dem Glauben, mit dem christlichen Friedensgebot vereinbar sei, wenn Waffen in ein Kriegsgebiet geliefert werden? Müssten nicht gerade Christen alles Menschenmögliche tun, um das Leiden nicht noch weiter zu verlängern, fragte das Staatsoberhaupt vor rund 20.000 Kirchentagsbesuchern auf dem Hauptmarkt.

Die Europäer haben Steinmeier zufolge nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges die Lehre gezogen: „Nie wieder!“ Nie wieder bedeute, dass es in Europa keinen verbrecherischen Angriffskrieg mehr geben dürfe, sagte das Staatsoberhaupt. Nie wieder bedeute heute, „dass wir einem Land zur Seite stehen, in dem ein brutaler Aggressor schwerste Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen lässt, wehrlose Zivilisten angreift und tötet, ihre Häuser zerbomben und Kinder verschleppen lässt“.

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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:

02:46 Uhr – Zehntausende nach Dammexplosion ohne Trinkwasser

Nach der Zerstörung des Staudamms wächst die Sorge um die Folgen für die Bevölkerung in der Südukraine. Die ukrainischen Behörden schickten Helfer zur Rettung Hunderter Menschen, die auf Dächern festsaßen, und zur Versorgung der überschwemmten Gebiete mit Trinkwasser. Präsident Wolodymyr Selenskyj traf sich mit Beamten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Er warnte vor einer zu erwartenden Umweltkatastrophe. In einem auf YouTube veröffentlichten Video sagte Selenskyj, es sei unmöglich vorherzusagen, wie viele der in den überfluteten Gebieten gelagerten Chemikalien und Ölprodukte in die Flüsse und das Meer gelangen würden.

Der Kachowka-Damm und der Stausee waren für die Frischwasser- und Bewässerungsversorgung der Südukraine von entscheidender Bedeutung. Schon jetzt ist klar, dass Zehntausende von Menschen kein Trinkwasser mehr haben, die Ernten ruiniert und die Weichen für einen langfristigen Strommangel gestellt sind. Die Zerstörung werde „zu dauerhaften Schäden in der Landwirtschaft und bei der Trinkwasserversorgung führen“ und „ganze Gemeinden auslöschen“, sagte der Analyst Michael Kofman vom Center for Naval Analyses, einer US-Forschungsgruppe, gegenüber „PBS NewsHour“.

23:21 Uhr – Selenskyj kritisiert Hilfsorganisationen für Passivität bei Flut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationalen Hilfsorganisationen wegen ihrer angeblichen Passivität nach der durch eine Staudammexplosion hervorgerufenen Flutkatastrophe kritisiert. „Jeder tote Mensch ist ein Urteil für die bestehende internationale Architektur, für internationale Organisationen, die vergessen haben, wie man Leben rettet“, sagte er am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. Er machte keine Angaben, wie viele Ukrainer durch das Hochwasser ums Leben kamen.

Stattdessen sprach er von 2000 Menschen, die im ukrainischen Teil des vom Hochwasser besonders betroffenen Gebiets Cherson gerettet worden seien. Schwer sei die Lage allerdings im russisch besetzten Teil des Gebiets. Selenskyj warf den russischen Truppen vor, die Menschen dort im Stich zu lassen – und ukrainische Rettungsversuche zu torpedieren. In dem Zusammenhang kritisierte er internationale Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz, das seiner Ansicht nach in dieser Region aktiver sein müsste.

Auf der anderen Seite bedankte er sich für bilaterale Hilfszusagen aus dem Ausland. Er habe mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert und konkrete Hilfsangebote besprochen, sagte er.

22:31 Uhr – Fast 6000 Menschen nach Staudammbruch auf beiden Seiten des Dnipro evakuiert

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind nach Angaben russischer und ukrainischer Behörden knapp 6000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro in Sicherheit gebracht worden. „Unsere Rettungskräfte, Polizisten und Freiwilligen haben bereits 1894 Bürger evakuiert“, sagte der ukrainische Innenminister Igor Klymenko. Der von Moskau eingesetzte Regionalgouverneur Wladimir Saldo berichtete im Onlinedienst Telegram von „mehr als 4000“ evakuierten Menschen in dem von Russland besetzten Teil der Region Cherson.

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21:01 Uhr – Macron sagt Ukraine nach Dammbruch Hilfe zu

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den Angriff auf das Bauwerk verurteilt und der Ukraine schnelle Hilfe zugesichert. „Wir werden in den allernächsten Stunden Hilfe schicken, um den unmittelbaren Bedarf zu decken“, sagte Macron nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Ich konnte Präsident Selenskyj meine Solidarität mit seinem Volk nach dem Angriff auf den Kachowka-Staudamm bekunden. Frankreich verurteilt diese abscheuliche Tat, die die Bevölkerung in Gefahr bringt.“

20:02 Uhr – Selenskyj strebt internationale Untersuchung des Dammbruchs an

Wolodymyr Selenskyj strebt eine internationale Untersuchung des Dammbruchs an. Wenn die Ukraine die Kontrolle des Staudamms zurückerobert habe, werde sie internationale Experten einladen, den Vorfall zu untersuchen, sagt der Präsident im Interview mit WELT, „Bild“ und „Politico“. Seiner Ansicht nach sei die Verantwortung Russlands für die Katastrophe erwiesen. „Das passierte in einem besetzten Gebiet.“ Er habe bereits vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass der Damm vermint werde und das Risiko einer Sprengung hoch sei.

Durch Beschuss hätte der Bruch nicht herbeigeführt werden können. Er gehe davon aus, dass Russland seine Aktion unterschätzt habe. „Sie haben nicht daran gedacht, dass sie auch ihre besetzten Gebiete fluten.“ Der Vorfall habe auch Auswirkungen auf die Gegenoffensive. „Das, was gerade passiert, ist eine Tragödie. Eine Umweltkatastrophe und eine menschliche Katastrophe. Das hilft uns nicht mit der Gegenoffensive, das erleichtert die Gegenoffensive nicht.“

18:32 Uhr – Selenskyj: Ukraine nicht an Anschlag auf Nord Stream beteiligt

Wolodymyr Selenskyj bestreitet eine Beteiligung seines Landes an dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline. „Ich bin Präsident und ich gebe entsprechende Befehle. Nichts dergleichen hat die Ukraine getan. Ich würde nie so handeln“, sagt er im Interview mit WELT, „Bild“ und „Politico“. Er verlangt die Vorlage von Beweisen: „Wenn unser Militär das getan haben soll, dann zeigt uns Beweise.“

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18:31 Uhr – Selenskyj wirft UN und Rotes Kreuz Versagen nach Dammbruch vor

Wolodymyr Selenskyj wirft den Vereinten Nationen und dem Roten Kreuz Versagen nach dem Dammbruch in der Ukraine vor. „Sie sind nicht da“, sagt Selenskyj im Interview mit „WELT“, „Bild“ und „Politico“. Dabei müssten die UN und das Rote Kreuz doch als Erste da sein, um Leben zu retten.

Auf Anfragen der Ukraine habe es keine Antworten gegeben. „Ich bin schockiert.“ Falls es doch eine Reaktion gegeben habe, sei diese sehr diplomatisch ausgefallen. Schwere Vorwürfe erhob Selenskyj auch gegen das Verhalten russischer Soldaten nach dem Dammbruch in den von ihnen besetzten Gebieten in der Region Cherson. „Wenn unsere Kräfte versuchen, die Menschen herauszuholen, dann werden sie von den Besatzern aus der Entfernung beschossen.“

18:17 Uhr – Britischer Premierminister: Russische Verantwortung für Dammbruch noch unklar

Dem britischen Premierminister zufolge ist noch nicht klar, ob Russland für den Dammbruch in der Ukraine verantwortlich ist. Sicherheitsdienste und Militär arbeiteten sich noch durch den Fall, sagte Rishi Sunak dem Sender ITV anlässlich eines Besuchs in den USA. „Aber wenn es stimmt, wenn Absicht dahintersteckt, ist das ein neuer Tiefpunkt. Das ist ein beunruhigender, barbarischer Akt von Russland.“

17:52 Uhr – Stoltenberg: Nato muss sich mit Sicherheiten für die Ukraine befassen

Die Nato muss sich Generalsekretär Jens Stoltenberg zufolge mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine für die Zeit nach dem Krieg auseinandersetzen. Es brauche Vorkehrungen, um sicherzustellen, dass Russland nach dem Kriegsende seine Truppen nicht einfach woanders für einen weiteren Angriff stationiere, sagt Stoltenberg vor der Presse in Brüssel. Er stellt zudem klar, dass es umfassende Sicherheitsgarantien der Nato nach Artikel 5 nur für ordentliche Mitglieder des Verteidigungsbündnisses gebe.

17:46 Uhr – Russische Medien bezeichnen Strahlungswerte in Saporischschja als normal

Die Strahlenwerte in dem von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja sind russischen Medien zufolge normal. Sie würden täglich gemessen, meldete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf einen Bericht einer staatlichen Agentur. Das AKW ist seit der Zerstörung des Kachowka-Staudamms wegen der Kühlung der Reaktoren wieder in den Fokus gerückt. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat die Anlage für mehrere Monate Kühlwasser durch einen nahe gelegenen Teich, die Reaktoren sind heruntergefahren.

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16:39 Uhr – Putin macht Ukraine für Angriff auf Kachowka-Staudamm verantwortlich

Wladimir Putin hat die Ukraine für die Explosion am Kachowka-Staudamm verantwortlich gemacht. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zum Bruch des Damms in der Südukraine sprach Putin von einer „barbarischen Tat“ Kiews. Dadurch sei „eine ökologische und humanitäre Katastrophe großen Ausmaßes“ verursacht worden, sagte Putin nach Angaben des Kreml in einem Telefonat mit Recep Tayyip Erdogan.

16:14 Uhr – Selenskyj: Menschen in Damm-Region brauchen rasch Trinkwasser

Wolodymyr Selenskyj hat mit Behördenvertretern die nötige Hilfe für die vom Bruch des Kachowka-Damms betroffenen Gegenden besprochen. Es sei darum gegangen, den auf das örtliche Staubecken angewiesenen Siedlungen schnell Trinkwasser zur Verfügung zu stellen und die entstandenen Schäden festzustellen, sagte Selenskyj. Er warf den von Moskau eingesetzten Verwaltern in besetzten Gebieten der Ukraine vor, unzureichend auf den Notfall im Süden des Landes reagiert zu haben. Selenskyj sagte, die ukrainische Regierung werde internationale Organisationen um Hilfe bitten.

15:48 Uhr – Putin: Dammbruch in der Ukraine ist Katastrophe

Der Dammbruch in der Ukraine ist Wladimir Putin zufolge eine Katastrophe – sowohl für die Menschen als auch für die Umwelt. Es handele sich um eine barbarische Tat der Ukraine, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Präsidenten aus einer Mitteilung des Kreml.

15:44 Uhr – Erdogan schlägt nach Staudamm-Zerstörung Untersuchungskommission vor

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Untersuchungskommission vorgeschlagen. Erdogan habe dies in separaten Telefonaten mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj angesprochen, teilte das Präsidialamt in Ankara mit.

Eine solche Kommission könne mit Experten der beiden Kriegsparteien sowie mit Vertretern der Türkei und der Vereinten Nationen besetzt sein und damit ein ähnliches Format haben wie das sogenannte Getreideabkommen, hieß es. Im Juli 2022 hatten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Abkommen vermittelt, das die Blockade ukrainischen Getreides durch Russland beendet hatte.

15:36 Uhr – Lwiw rechnet mit Flüchtlingen aus überfluteten Gebieten

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes erwartet der Bürgermeister der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg), Andrij Sadowyj viele Flüchtlinge aus den überfluteten Gebieten. „Die ersten Busse sind schon losgefahren. Wir haben momentan 3000 neue Schlafplätze für Flüchtlinge geschaffen“, sagte Sadowyj dem polnischen Radiosender Rmf.fm.

Nach Angaben des Bürgermeisters hat Lwiw seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine rund 150.000 Menschen aus anderen Teilen des Landes aufgenommen. Die Stadt mit ursprünglich 720.000 Einwohnern liegt rund 70 Kilometer östlich der Grenze zu Polen. Dort ist es vergleichweise ruhig, allerdings war Lwiw zuletzt am 19. Mai auch von einem russischen Raketenangriff betroffen.

15:02 Uhr – Debatte über Waffenlieferungen laut Bundesregierung unabhängig von Dammbruch

Der Dammbruch in der Ukraine wird keine Auswirkung auf die Waffenlieferungen der Bundesregierung haben. Das betont Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Die Debatte finde völlig unabhängig davon statt.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, dass er Zusagen für die Lieferung von F16-Kampfflugzeugen habe. Die Bundesregierung betont zugleich, dass sie den vom Dammbruch Betroffenen Soforthilfe mit Wasserfiltern und Notunterkünften leiste.

14:08 Uhr – Russland wirft Ukraine Beschuss von Grenzregion vor

Die russischen Behörden beschuldigen die Ukraine, die Grenzregion Belgorod mit Mehrfachraketenwerfern des Typs Grad angegriffen zu haben. Ziel der Attacke seien die Stadt Schebekino und die Ortschaft Grafowka gewesen, sagt der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow. Es habe keine Verletzten gegeben. In dem rund zwei Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Grafowka seien Teile der Geschosse nahe einer Schule niedergegangen und hätten Gebäude beschädigt.

Der Bericht war unabhängig nicht zu überprüfen. Eine Stellungnahme der Ukraine lag zunächst nicht vor. Grad-Mehrfachraketenwerfer stammen noch aus Sowjetzeiten und werden sowohl von ukrainischen als auch russischen Truppen eingesetzt. Menschenrechtler betrachten den Einsatz der Systeme gegen die Zivilbevölkerung als Kriegsverbrechen.

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13:00 Uhr – Putin-Gefolgsmann Medwedew fordert russische Gegenoffensive

Die Ukraine hat nach Einschätzung der russischen Führung ihre seit Langem erwartete Gegenoffensive gestartet. Russland müsse die Ukraine stoppen und seinerseits eine Offensive beginnen, sagt nun Dmitri Medwedew, der ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und dessen Stellvertreter im Vorsitz des Nationalen Sicherheitsrates ist.

„Der Feind hat schon lange eine große Gegenoffensive versprochen. Und es scheint bereits etwas begonnen zu haben“, teilte Medwedew auf Telegram mit. „Wir müssen den Feind stoppen und dann eine Offensive starten.“

Dmitri Medwedew ist Vorsitzender der Partei Einiges Russland und stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates
Dmitri Medwedew ist Vorsitzender der Partei Einiges Russland und stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates
Quelle: dpa/Yulia Zyryaniva

12:25 Uhr – Ukraine meldet erneuten Vorstoß in Bachmut

Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. „Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive“, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram.

In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1100 Meter vorangekommen. Berichte zum Kampfgeschehen können unabhängig nicht überprüft werden.

11.00 Uhr – Ukraine meldet Vorstoß von bis zu einem Kilometer bei Bachmut

Die Ukraine meldet Vorstöße an der Front nahe der unlängst gefallenen Stadt Bachmut von bis zu rund einem Kilometer. „Unsere Truppen sind nicht länger in der Defensive, sondern in Richtung Bachmut in der Offensive“, erklärt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram. In den vergangenen 24 Stunden seien die Truppen zwischen 200 und 1100 Meter vorangekommen.

Das russische Verteidigungsministerium hingegen widersprach den ukrainischen Angaben und erklärte den Vormarsch für erfolglos.

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Die aktuelle Situation in der Ukraine
Quelle: Infografik WELT

10:30 Uhr – Zwei Zivilisten in Region Sumy im Norden getötet

In der nordukrainischen Oblast Sumy sind nach Angaben des Chefs des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, bei einem russischen Drohnenangriff zwei Zivilisten getötet worden. Eine weitere Person sei verletzt worden, teilt Jermak auf Telegram mit.

Eine Drohne vom iranischen Typ Schahed habe ein Privathaus zerstört und einen Brand ausgelöst. Die russischen Streitkräfte hätten das Gebiet an der Grenze in der Nacht und am Morgen mehrfach beschossen, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.

09:00 Uhr – Weitere Überschwemmungen nach Damm-Zerstörung möglich

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine rechnen britische Geheimdienste mit weiteren Folgen. „Die Struktur des Damms wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, was zu weiteren Überschwemmungen führen wird“, teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

Auf Fotos und Videos hat es den Anschein, dass ein Teil der Staumauer noch steht. Weitere Angaben machte die Behörde nicht, auch nicht dazu, wer für die Zerstörung verantwortlich sein könnte. In den überfluteten Ortschaften stieg auch am Mittwoch weiter das Wasser.

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07:22 Uhr – Ein Toter durch russischen Beschuss in Region Cherson

In der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Behörden durch russischen Artilleriebeschuss ein Mensch getötet worden. Die russischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages die Region mehrfach beschossen, auch die gleichnamige Regionalhauptstadt Cherson, teilt Gouverneur Olexander Prokudin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Dabei seien ein Mensch getötet und ein weiterer Mensch verletzt worden.

06:15 Uhr – Russen melden sinkende Wasserstände

Einen Tag nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Südukraine geht der Wasserstand in der nahe gelegenen überschwemmten Stadt Nowa Kachowka laut den russischen Besatzungsbehörden allmählich wieder zurück. Der Wasserstand auf den zuvor überfluteten Straßen von Nowa Kachowka beginne zu sinken, teilt die von Russland installierte Verwaltung der Stadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

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05:51 Uhr – Selenskyj: F-16-Angebot liegt vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge ein Angebot für F-16-Kampfjets auf dem Tisch liegen. „Unsere Partner wissen, wie viele Flugzeuge wir brauchen“, erklärte Selenskyj auf seiner Website. „Ich habe von einigen unserer europäischen Partner bereits ein Übereinkommen für die Anzahl erhalten ... Es ist ein ernsthaftes, überzeugendes Angebot.“ Die Regierung in Kiew warte nun auf eine endgültige Vereinbarung mit seinen Verbündeten, einschließlich „eines gemeinsamen Abkommens mit den Vereinigten Staaten.“ Es ist unklar, welche Länder der Ukraine die Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen wollen.

05:00 Uhr – Dammsprengung hält Offensive laut Selenskyj nicht auf

Die Ukraine wird sich laut Präsident Wolodymyr Selenskyj auch durch die Explosion des Staudamms am Dnipro im Süden des Landes nicht an der Rückeroberung besetzter Gebiete hindern lassen. „Die von russischen Terroristen verursachte Katastrophe im Wasserkraftwerk Kachowska wird die Ukraine und die Ukrainer nicht aufhalten“, sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Zugleich versprach er den Betroffenen in der Überschwemmungsregion Hilfe. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig die Zerstörung des Damms vor.

Nach Darstellung Selenskyjs diente die Sprengung des Staudamms dazu, die ukrainische Gegenoffensive auszubremsen. „Wir werden trotzdem unser gesamtes Land befreien“, kündigte er an. Solche Attacken könnten Russlans Niederlage nicht verhindern, sondern führten nur dazu, dass Moskau am Ende einen höheren Schadenersatz zahlen müsse. Der ukrainische Generalstaatsanwalt habe sich bereits an den Internationalen Strafgerichtshof mit der Bitte um eine Untersuchung der Explosion gewandt.

Ein Satellitenbild zeigt Schäden am Kachowka-Damm im Süden der Ukraine
Ein Satellitenbild zeigt Schäden am Kachowka-Damm im Süden der Ukraine
Quelle: dpa/Satellite image

Den Menschen in der Region sagte Selenskyj derweil Hilfe zu. Die Regierung tue alles, um Hochwasseropfer zu retten und die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Selenskyj präsentierte auch eine Begründung dafür, warum Russland die von ihr kontrollierte Halbinsel Krim mit solch einer Sprengung von der Wasserversorgung abschneide. Moskau hat sich seinen Angaben nach bereits darauf eingestellt, die seit 2014 annektierte Krim zu verlieren.

03:52 Uhr – Ministerium: Felder könnten nach Staudamm-Zerstörung Wüsten werden

Das ukrainische Agrarministerium rechnet nach der Explosion des Kachowka-Staudamms ersten Schätzungen zufolge mit der Überschwemmung von etwa 10.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche am nördlichen Ufer des Dnipro. Am südlichen Ufer, im russisch besetzten Gebiet, werde ein Vielfaches dieser Fläche überflutet, teilte das Ministerium auf seiner Website mit. Detaillierte Informationen sollen demnach in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden, wenn sich das Ministerium ein genaues Bild von der Lage gemacht habe.

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02:52 Uhr – Dammbruch in der Ukraine führt zu steigenden Weizenpreisen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms sind die Weltmarktpreise für Weizen und Mais in die Höhe geschnellt. An der Börse Chicago Mercantile Exchange zogen die Notierungen im frühen Handel um 2,4 Prozent auf 6,39 US-Dollar je Scheffel (rund 27 Kilogramm) an. Mais wurde mehr als ein Prozent teurer gehandelt, Hafer legte um 0,73 Prozent zu.

Der Dammbruch ließ an den Märkten die Sorge aufkommen, dass die erschwinglichen Lieferungen von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl aus der Ukraine an Entwicklungsländer, wo die Menschen mit Hunger und hohen Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben, unterbrochen werden könnten. In der Südukraine gibt es riesige landwirtschaftliche Flächen, die durch die Wassermassen womöglich in Mitleidenschaft gezogen werden.

01:30 Uhr – Gouverneur: Ammoniak-Pipeline unter russischem Beschuss

Russische Streitkräfte haben nach Angaben des Gouverneurs der Region wiederholt eine Ammoniak-Pipeline in der ukrainischen Region Charkiw beschossen. „Es besteht keine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Menschen“, teilte Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Die Pipeline ist möglicherweise entscheidend für die Verlängerung des Abkommens, das trotz des Krieges die sichere Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus den Häfen am Schwarzen Meer ermöglichen soll.

23:48 Uhr – Kiew und Moskau schieben sich vor Sicherheitsrat Schuld an Staudamm-Zerstörung zu

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben sich Kiew und Moskau vor dem UN-Sicherheitsrat gegenseitig die Schuld zugewiesen. Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kislizia sprach bei einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung in New York von einem „Akt des ökologischen und technologischen Terrorismus“. Die Sprengung sei „ein weiteres Beispiel für den Völkermord Russlands an den Ukrainern.“ Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte hingegen, dass der Vorfall auf „vorsätzliche Sabotage Kiews“ zurückzuführen und wie ein Kriegsverbrechen einzuordnen sei. Der Staudamm sei für ein „unvorstellbares Verbrechen“ benutzt worden.

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22:23 Uhr – USA: Nicht sicher über Hintergründe der Staudamm-Zerstörung

Die USA haben keine gesicherten Erkenntnisse über die Hintergründe der Zerstörung des Kachowka-Staudamms – ein amerikanischer UN-Vertreter hält eine Sabotage durch Kiew aber für unwahrscheinlich. „Warum sollte die Ukraine so etwas ihrem eigenen Territorium und ihren eigenen Menschen antun, ihr Land überschwemmen und Zehntausende dazu zwingen, ihre Häuser zu verlassen? Das macht einfach keinen Sinn“, sagte der stellvertretende Botschafter Robert Wood vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Wood sagte, er hoffe, in einigen Tagen mehr Informationen zu dem offensichtlichen Angriff auf den Damm zu haben.

22:22 Uhr – Russischer UN-Botschafter: Humanitäre Hilfe muss über Russland kommen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine will Russland UN-Hilfskräfte nur dann auf das von Moskau kontrollierte Gebiet lassen, wenn sie über Russland dorthin reisen. „Sie weigern sich einfach, von der Russischen Föderation aus zu gehen“, sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja vor einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York. Zugang sei den Hilfskräften „erlaubt, sofern sie aus dem richtigen Gebiet einreisen.“ Nebensja ließ zudem durchblicken, dass er eine unabhängige Untersuchung zu den Hintergründen der Zerstörung befürworten würde.

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22:12 Uhr – Slowenien schlägt Belarus bei Wahl in den Weltsicherheitsrat

Bei einer Abstimmung über einen vakanten Sitz im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen hat EU- und Nato-Mitglied Slowenien Moskaus Verbündeten Belarus klar geschlagen. Slowenien erhielt in der geheimen Abstimmung in der Generalversammlung 153, Belarus 38 Stimmen. Die Generalversammlung hat 193 Mitglieder. Die vier weiteren neuen Mitglieder sind Guyana, Sierra Leone, Algerien und Südkorea. Die zehn nicht permanenten Sicherheitsratsmitglieder werden über regionale Gruppen bestimmt, vereinzelt kommt es zu Kampfabstimmungen.

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