Pilsum Über Jahrhunderte wiesen Leuchttürme Seeleuten den Weg. Als Navigationshilfe oder Warnung vor Untiefen sind heute nicht mehr viele in Betrieb, dafür können einige der zum Teil denkmalgeschützten Leuchttürme im Nordwesten besucht werden. Wegen der Corona-Pandemie darf derzeit aber fast keiner von innen besichtigt werden. Einige besondere Bauwerke:
Schon der an Ringelsocken erinnernde gelb-rote Anstrich lässt den etwa elf Meter hohen Pilsumer Leuchtturm (Kreis Aurich) hervorstechen. Zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Ostfrieslands hat ihn aber sicherlich Komiker Otto Waalkes gemacht. Im Film „Otto der Außerfriesische“ (1989) wohnte der Hauptdarsteller darin. Nur etwa 1000 Besucher pro Jahr können laut der Deichacht Krummhörn die 28 Stufen bei einer der kostenlosen Führungen erklimmen – wegen der Corona-Pandemie bleibt der Turm komplett geschlossen.
Der mehr als 50 Meter hohe Leuchtturm Roter Sand in der Nordsee (Außenweser) gilt als erstes Offshore-Bauwerk der Welt: Am 1. November 1885 erstrahlte das Seefeuer erstmals, es wies acht Jahrzehnte Schiffsführern den Weg. Ab 1964 wurde das Seezeichen nicht mehr benötigt, seit 1982 steht es unter Denkmalschutz. 2010 erhielt es den Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“. Gut 2,5 Stunden dauert eine Fahrt von Bremerhaven. Die Reederei kündigte aber an, nach 2019 auch diesen Sommer die Fahrten auszusetzen.
Er ist mit 65,3 Metern der höchste Leuchtturm an der deutschen Nordsee. Der Stahlfachwerkturm in Greetsiel (Kreis Aurich) weckt Erinnerungen an den Eiffelturm. Der Campener Leuchtturm wurde fast zeitgleich mit ihm erbaut und ging 1891 in Betrieb. Im Maschinenraum steht noch einer der Dieselmotoren von 1906, die früher den Generator des Leuchtfeuers betrieben hat. Auch im Zeitalter der satellitengestützten Navigationssysteme ist der Turm laut der Gemeinde Krummhörn nicht funktionslos. Wenn alles ausfällt, gebe es den Turm noch, der auch für Richtfunkstrecken genutzt werde, heißt es auf der Webseite. Da die dreibeinige, rot-weiß gestrichene Konstruktion in diesem Jahr saniert wird, kann sie derzeit nicht erklommen werden.
Der Leuchtturm im Jadebusen (Kreis Friesland) ist knapp 37 Meter hoch. Er wurde 1910 zur Ansteuerung von Wilhelmshaven und zur Orientierung im Jadebusen erbaut und bis 1967 ständig mit einer Wache besetzt. Nach Angaben von Ostfriesland Tourismus wird das Feuer des noch aktiven Turms heute durch Fernsteuerung betrieben. Der auf der Sandbank der früheren Insel Arngast gelegene Turm wird entweder per Schiff oder zu Fuß bei einer Wattwanderung erreicht, er kann aber nicht von innen besichtigt werden.
Der 1886 gebaute Leuchtturm mit seiner markanten Außentreppe stand ursprünglich in der Außenweser und wurde 1923 abgeschaltet. Im Frühjahr 2003 wurde das Bauwerk an die Küste in Dorum (Kreis Cuxhaven) versetzt und zur Touristenattraktion umgebaut. Im Inneren gibt es Führungen zur Lebens- und Arbeitswelt der Leuchtfeuerwärter Ende des 19. Jahrhunderts. Doch wegen Corona ist der Turm derzeit gesperrt.
Auf der Insel Juist wartet ein Kuriosum: Nach Angaben der Gemeinde ist „Memmertfeuer“ der einzige Leuchtturm, der sein Licht nicht auf das Meer hinausschickt. Als 1986 die Laterne des stillgelegten Leuchtfeuers der Insel Memmert abmontiert wurde, setzten sich Bewohner für den Erhalt des „Memmertfeuers“ ein. Ein Turm wurde am Hafeneingang für das Leuchtfeuer errichtet. Da das Licht nicht der Schifffahrt dienen darf, ist es in Längsrichtung der Insel zu sehen. Der Turm darf trotz Corona besichtigt werden.
August 22, 2020 at 02:00PM
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Tourismus: Sie sind ein Wahrzeichen der Küste - Nordwest-Zeitung
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