Stand: 08.11.2023 21:19 Uhr
Nachdem in Hamburg am Mittwoch an zwei Schulen Lehrkräfte bedroht worden sind, hat die Polizei vier Kinder und Jugendliche festgenommen.
Wie die Polizei am Abend mitteilte, nahmen Zivilfahnder vier Personen vorläufig fest. Dabei handele es sich um zwei 12-Jährige, einen 13-Jährigen und einen 14-Jährigen. Die Polizisten stellten bei ihnen zwei Spielzeugwaffen sicher. Einer der 12-Jährigen und der 13-Jährige stehen in Verdacht, an einer Stadtteilschule in Blankenese in einem Klassenraum eine Lehrerin mit einer Waffe bedroht zu haben. Am Abend wurde bekannt, dass es eine ähnliche Bedrohungslage an der Schule Mendelssohnstraße im Stadtteil Bahrenfeld gab. Auch dort soll eine Lehrkraft bedroht worden sein. An beiden Schulen war die Lage am Abend wieder ruhig. Verletzt wurde niemand.
Großeinsatz der Polizei in Blankenese
In der Stadtteilschule Blankenese in der Frahmstraße sei am Vormittag eine Lehrerin im Klassenraum einer 8. Klasse vor Schülerinnen und Schülern von zwei Jugendlichen oder Kindern mit einer Schusswaffe bedroht worden, sagte ein Polizeisprecher. Die beiden Jungen sollen auf die Lehrerin gezielt haben. Im Anschluss verließen sie laut Polizei den Klassenraum und flüchteten in unbekannte Richtung. Ob es sich um Schüler der Stadtteilschule Blankenese handelt, ist noch unklar. Der Schulleiter alarmierte nach dem Vorfall die Polizei. Ein Großaufgebot durchsuchte die Schule. Die Durchsuchung blieb ergebnislos. Erst nach mehr als vier Stunden gab die Polizei Entwarnung. Insgesamt waren 400 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Über der Einsatzstelle kreiste stundenlang ein Polizeihubschrauber.
Schule geräumt
Der Direktor hatte die Kinder, Jugendlichen und Lehrkräfte kurz vor der vierten Unterrichtsstunde aufgefordert, sich in den Klassenräumen einzuschließen. Bewaffnete Einsatzkräfte durchkämmten dann die Schule Raum für Raum und begleiteten Schülerinnen und Schüler aus den Gebäuden. "Wir haben keine Hinweise auf den Verbleib der Täter im Gebäude", sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. "Wir gehen jetzt im Moment nicht mehr von einer Bedrohungssituation aus."
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"Ein paar haben angefangen zu weinen"
Die Menschen, die noch im Gebäude waren, wurden zu einer Sammelstelle gebracht. Am eingerichteten Sammelpunkt an der Reichspräsident-Ebert-Kaserne warteten bereits viele besorgte Eltern. "Ich war im Meeting und habe den Anruf von meiner weinenden Tochter gekriegt", sagte ein Vater. Die Lehrerin habe mit den Kindern zur Ablenkung Karaoke veranstaltet. Eine Schülerin schilderte, dass sie gerade im Musikraum war, als die Durchsage kam, sich einzuschließen und ruhig zu bleiben. "Ein paar haben halt angefangen zu weinen", erzählte sie, nachdem sie von ihrem Vater in Empfang genommen wurde.
Straßen gesperrt
Die Polizei bat während des Einsatzes darum, den Bereich um die Frahmstraße in Blankenese weiträumig zu umfahren. Auch im Bereich der Schenefelder Landstraße und Simrockstraße kam es zu Straßensperrungen. Zudem wurde der S-Bahn-Verkehr zwischenzeitlich zwischen den Stationen Sülldorf und Klein Flottbek eingestellt.
Schüler sollen Donnerstag in die Schule kommen
An der Stadtteilschule Blankenese gibt es rund 1.150 Schülerinnen und Schüler sowie mehr als 120 Lehrerinnen und Lehrer. Am Donnerstag sollen die Schülerinnen und Schüler um 10 Uhr in der Schule sein und sich ganz normal zunächst in ihren Klassen sammeln. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams sowie Schulpsychologinnen und - psychologen sollen dann vor Ort sein, um die Ereignisse vom Mittwoch gemeinsam aufzuarbeiten.

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