Stand: 17.06.2023 06:39 Uhr
Hamburgs SPD und Grüne fordern den Bund auf, bei den schleppenden Sicherheitskontrollen am Flughafen einzugreifen. Die Warteschlangen führten sogar zu einem deutlichen Anstieg verspäteter Nachtflüge in Fuhlsbüttel. Das ergab eine Senats-Anfrage von SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf, die NDR 90,3 vorliegt.
Im Mai hatte sich die Zahl verspäteter Flüge gegenüber den Vormonaten verdreifacht. 121 Jets landeten und starteten in Hamburg nach 23 Uhr. Nun ist der Grund bekannt: Der Senat schreibt, die Verspätungen würden "maßgeblich durch die langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen verursacht".
Mehr Nachtflüge durch schleppende Sicherheitskontrollen
122 Verspätungs-Stunden gingen auf zu wenig Kontrollpersonal zurück. Schon morgens um 6 Uhr konnten Flugzeuge nicht abheben, weil die Passagiere noch festsaßen. Die Verspätungen schaukelten sich bis zum Abend hoch. In der für die Pünktlichkeit so wichtigen ersten Betriebsstunde gingen 60 Prozent aller Verspätungen auf das Konto der schleppenden Fluggast-Kontrollen. An 76 Prozent der Tage mit vielen Nachtlandungen gab es zuvor außergewöhnliche lange Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen.
Grüne fordern höhere Bußgelder bei Verspätungen
Kienscherf hält die vielen Landungen nach 23 Uhr für "nicht akzeptabel". Er fordert den Bund auf, für mehr Kontrollkräfte zu sorgen. Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hat dazu einen Brief ans Bundesinnenministerium geschickt. Die Privatisierung der Kontrollen hält Kienscherf für einen großen Fehler. Dominik Lorenzen, Fraktionschef von den Grünen, ergänzt, dass der Bund zudem die Bußgelder für vermeidbare Verspätungen erhöhen müsse.
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