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Unwetter in Deutschland: Hochwasserlage im Saarland beruhigt sich – Scholz besucht Flutgebiete - RND

Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem Saarland nach den Überschwemmungen die Solidarität des Bundes zugesichert. Der SPD-Politiker sagte am Samstag in Kleinblittersdorf, es stehe nun die akute Hilfe im Vordergrund. Wenn die unmittelbare Not- und Gefahrenlage zurückgegangen sei, werde es darum gehen, dass man miteinander verabrede, was zu tun sei, um denjenigen zu helfen, die in Not geraten seien. „Wir haben da eine gute Praxis der Solidarität“, sagte der Kanzler.

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+++ Unwetter im Saarland: Die Lage im Ticker zum Nachlesen+++

„Leider ist das ja hier nicht das erste Mal, dass wir eine große Naturkatastrophe zu bewältigen haben, und deshalb werden wir natürlich schauen, was hier jetzt zu tun ist und was notwendig ist“, betonte Scholz. „Alle können sich darauf verlassen, dass das im besten Sinne geschieht.“

Scholz hob bei seinem Besuch zudem hervor, „welche Gewalt die Natur“ habe und wie sehr sich Deutschland auf solche Ereignisse vorbereiten müsse. Es sei wichtig zu sehen, dass die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und ehrenamtlichen Organisationen in diesem Fall geklappt habe. „Auf so was werden wir immer angewiesen bleiben“, erklärte der Bundeskanzler.

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Scholz, der Gummistiefel trug, ging über eine überflutete Straße und sprach mit Betroffenen. Er hatte in Saarbrücken ursprünglich eine Dialogveranstaltung mit rund 400 Bürgern zur Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni geplant.

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) sagte: „Es soll niemand im Regen stehen bei dieser schwierigen Lage.“ Die saarländische Landesregierung hatte bereits erste Schritte für finanzielle Hilfen nach den Überschwemmungen eingeleitet. Rehlinger sprach von der schwierigsten Lage seit dem Hochwasser vor mehr als 30 Jahren im Saarland, dem „Jahrhunderthochwasser“.

Luisa Neubauer: Scholz Job wäre es Alarm zu schlagen

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer nutze den Hintergrund der Hochwasserlage für eine Kritik am Bundeskanzler. Natürlich können man als Kanzler an einem Tag das Klimaschutzgesetz abschwächen und am nächsten Tag „hochbesorgt“ in die Hochwasser-Gebiete fahren, schrieb Neubauer auf X (ehemals Twitter).

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Ende April hatte der Bundestag die umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes beschlossen. Damit soll die Einhaltung der Klimaziele nun nicht mehr rückwirkend nach Sektoren kontrolliert werden, sondern in die Zukunft gerichtet, mehrjährig und sektorübergreifend. Entscheidend ist, dass Klimaziele insgesamt erreicht werden. Die Reform des Gesetzes kam vor allem auf Verlangen der FDP zustande.

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Die Schäden lassen sich noch nicht abschätzen

Am Samstagmorgen liefen die Aufräumarbeiten in der Region an. Heftiger Dauerregen hatte in dem kleinen Bundesland im Westen Deutschlands am Freitag Überflutungen und Erdrutsche verursacht. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob am Samstagmorgen alle Unwetterwarnungen auf. Somit lagen im Saarland und auch in Rheinland-Pfalz keine Warnungen vor „extrem ergiebigem Dauerregen“ mehr vor, wie der DWD mitteilte.

Im Saarland entspannte sich die Lage bis zum Samstagmorgen aus Sicht der Polizei etwas. Seit 1 Uhr in der Nacht stiegen die Pegelstände zumindest nicht mehr, wie ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken berichtete. Die Rettungskräfte seien aber weiterhin im Großeinsatz. Im Verlauf des Samstags meldeten viele Kommunen und Kreise, dass sich die Hochwasserlage beruhige. Für die Schadenseinschätzung sei es allerdings schlicht noch zu früh, erklärte eine Sprecherin des Landkreises Trier–Saarburg. Um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können, habe man dort nun Drohnen angefordert.

Lagezentrum: Keine Todesopfer im Katastrophengebiet

Nach bisherigen Kenntnissen sind bei dem schweren Unwetter mit stundenlangen Niederschlägen und großflächigen Überflutungen keine Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.

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Ausmaß des Unwetters zeigt sich erst

Auf Videos waren zur Hälfte überschwemmte Autos, im Hochwasser feststeckende Wohnwagen und zahlreiche überflutete Straßen zu sehen.

Gebäude wurden notdürftig mit Sandsäcken geschützt, teilweise stehen ganze Straßenzüge unter Wasser. Das Lagezentrum in Saarbrücken registrierte bislang mehr als 3000 Polizei- und Rettungseinsätze im gesamten Bundesland. Die Zahlen stammen vom frühen Samstagmorgen, wie eine Sprecherin des Lagezentrums in Saarbrücken sagte.

Anhaltender Dauerregen überflutet das Saarland

Es soll sich um ein Hochwasserereignis handeln, wie es nur alle 20 bis 50 Jahre stattfindet, so das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz.

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„Fast alle Städte und Gemeinden betroffen“

In der Altstadt des saarländischen Ottweiler musste in der Nacht zum Samstag vorsorglich der Strom abgeschaltet werden, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. „Wir haben hier eine Großschadenslage“, sagte der Landrat des Landkreises Neunkirchen, Sören Meng, in einem Video auf Facebook. „Die Folgen für den Landkreis sind sehr groß. Es sind fast alle Städte und Gemeinden betroffen.“

In Rußhütte, einem Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken, wurden die Menschen mit Amphibienfahrzeugen und Booten evakuiert. Ein Straßenzug sei hier besonders betroffen gewesen, sagte der Sprecher des Innenministeriums. Weiterhin angespannt sei die Lage in Blieskastel, da der Pegelstand der Blies weiter leicht gestiegen sei. Gegen Samstagmittag werde dort der Höchststand erwartet, zahlreiche Helfer versuchten, eine Überschwemmung der Altstadt von Blieskastel zu verhindern.

Wegen des Unwetters meldete die Deutsche Bahn massive Beeinträchtigungen und Ausfälle im Zug- und Schienenersatzverkehr in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Von nicht notwendigen Reisen ins Saarland sei abzusehen, teilte die Bahn mit. Aufgrund der Witterungsbedingungen könne kein Ersatzverkehr eingerichtet werden.

Saarland, Saarbrücken: Anwohner Osman Bilgic (l.) spricht mit Feuerwehrleuten über die Lage in der überschwemmten Fischbachstraße. In seinem Haus ist der Keller überflutet.

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Schäden in Millionenhöhe erwartet

In saarländischen Völklingen sind wegen des anhaltenden Regens Straßenzüge vom Stromnetz genommen worden. „In Völklingen werden Schäden in Millionenhöhe erwartet, insbesondere im privaten Bereich“, hieß es. „Das Schadensausmaß ist nicht noch absehbar.“

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Es handele sich um ein Hochwasserereignis, wie es alle 20 bis 50 Jahre stattfinde, teilte das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit. An der Unteren Blies rechnete das Amt noch bis zum Samstagnachmittag mit weiter ansteigenden Wasserständen.

Auch Rheinland-Pfalz betroffen

Die Landeshauptstadt Saarbrücken rief ebenso wie mehrere Kreise eine Großschadenslage aus. Mehrere Gebäude im Stadtgebiet mussten evakuiert werden. Die Stadt richtete Ausweichquartiere in Schulen und ein Bürgertelefon ein. „Wir haben überall Evakuierungen“, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. „Es regnet überall, landesweit.“

Im benachbarten Rheinland-Pfalz waren am Freitag vor allem der Landkreis Trier-Saarburg mit den Verbandsgemeinden Ruwer und Saarburg-Kell sowie die Südpfalz und die Städte Trier, Zweibrücken, Pirmasens und Ludwigshafen von dem Dauerregen betroffen. Keller und Straßen liefen voll und Bäume stürzten um, wie die Koordinierungsstelle der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) berichtete. Verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand niemand. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich am Samstag gemeinsam mit Innenminister Michael Ebling (SPD) und Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) ein Bild von der Hochwasserlage in dem Bundesland gemacht. Neben Gesprächen in Zweibrücken waren Besuche in Contwig und Trier-Saarburg geplant.

„Obwohl Überflutungen in vielen Regionen zu schweren Schäden geführt haben, sind nach jetziger Erkenntnis keine Menschen zu Schaden gekommen. Das ist das Wichtigste“, sagte Dreyer. Ihr Dank gelte den Einsatzkräften und den Einsatzleitungen für ihren „unermüdlichen und teilweise auch gefährlichen Einsatz.“

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Saarland, Saarbrücken: Autofahrer fahren trotz der Überschwemmungen in der Fischbachstraße durch die steigenden Fluten.

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Enorme Regenmengen hatten im Saarland am Freitag und in der Nacht zum Samstag für Überflutungen, Erdrutsche und voraussichtlich hohe Schäden gesorgt. In beiden Ländern liefen Keller und Straßen voll. Viele kleinere Bäche und Flüsse traten über die Ufer.

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Die anhaltenden Regenfälle lassen die Flüsse extrem schnell anschwellen. Besonders dramatisch ist die Situation in den Gemeinden Fischbach-Camphausen. Hier wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Akute Lebensgefahr besteht aufgrund schlagartig ansteigender Pegel in Saarbrücken-Rußhütte.

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Bundesinnenministerin Faeser bedankt sich bei Helfern

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dankte den Kräften von THW, Polizei und Feuerwehr auf X. „Großer Respekt und Dank an alle Einsatzkräfte für ihren unermüdlichen Einsatz, um Menschenleben zu schützen!“, schrieb sie. Am Samstag beginnt dann nach einer unruhigen Nacht für viele Menschen in den betroffenen Regionen das Aufräumen. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zeigte Mitgefühl am späten Freitagabend auf X: „Bin wie viele heute Abend in Gedanken bei den Menschen in den Hochwassergebieten und den Helfern, von denen viele die ganze Nacht im Einsatz sein werden. Ich hoffe, alle kommen sicher durch die nächsten schlimmen Stunden. "

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Bereits in der Nacht zum Samstag sandte die Landesregierung eine Botschaft an die Bürgerinnen und Bürger und leitete erste Schritte für finanzielle Hilfen ein. „Viele Saarländerinnen und Saarländer bangen um ihre vier Wände und ihr Hab und Gut oder haben bereits starke Schäden zu beklagen“, teilte Ministerpräsidentin Rehlinger mit. „Damit keine Zeit verloren geht, hat die Landesregierung kurzfristig Beschlüsse gefasst, durch die Hilfe bereitsteht, um entstandene Schäden zu beheben.“ Noch könne aber niemand konkrete Summen nennen.

Einigen Stellflächen für Wohnmobile und Campingwagen in Ufernähe der Mosel in Zeltingen-Rachtig (Rheinland-Pfalz) mussten geräumt werden.

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In einer Schalte am späten Freitagabend habe der Ministerrat ein sogenanntes Elementarereignis von überörtlicher Bedeutung festgestellt. Damit können laut Staatskanzlei Hilfen des Landes fließen. Zudem könnten Kommunen wegen der außergewöhnlichen Notsituation von Regelungen des Haushaltsausgleichs abweichen. „Landesregierung und Kommunen stehen zusammen – wie das ganze Saarland“, teilte Innenminister Reinhold Jost (SPD) mit.

RND/dpa

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