Berlin fördert den US-Giganten mit einem guten Drittel der Kosten - und wird für seine Industriepolitik deutlich kritisiert. Intel habe die Förderung durch Drohung mit Abbruch des Projektes gepusht.
Die Bundesregierung spricht von der größten ausländischen Direktinvestition der deutschen Geschichte. Die Ansiedlung hat ihren Preis - ein Drittel der Kosten will der Bund einem der größten Konzerne der Welt an Fördermitteln zuschießen.
Bis 2027 sollen 3.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze und Tausende weitere bei Zulieferern entstehen.
Top-Ökonomen sehen die Investition unter vielen Aspekten skeptisch, sie kritisieren unter anderem, das Geld wäre besser in Hochschulen und Forschung investiert, an die Vereinbarung müsse die Bedingung geknüpft sein, das auch Forschung und Entwicklung in Deutschland stattfänden.
Hochqualifizierte Arbeitnehmer wie sie Intel braucht, hätten auch so Jobs gefunden im deutschen Arbeitsmarkt - statt jeden dieser Arbeitsplätze mit Millionen Euro zu subventionieren. Zudem sei die Summe nur ein weiterer Höhepunkt im globalen Subventionswettlauf.
Grundlegende Kritik wird an der Entscheidung für das Unternehmen Intel laut - der US-Chipgigant sei nicht mehr auf der Höhe der technologischen Entwicklung, Fabrikation und Produkte seien eher guter Standard. Außerdem sei die Fabrikation in Sachsen-Anhalt von globalen Liefereketten abhängig, da Vorprodukte nicht in Deutschland hergestellt würden.
Sachsen-Anhalt, Profiteur der Ansiedlung, sieht die Steuermittel trotzdem gut investiert:
"Wir können nicht zulassen, dass strategische Technologien in Asien oder ausschließlich in Amerika realisiert werden, sondern wir müssen als Europa eine gewisse Autarkie haben und auch entscheidende Schlüsselprodukte selbst anbieten können."
Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt
Das Kernargument europäischer Unabhängigkeit von China zöge auch nur bedingt, so die Ökonomen, da die USA bereits ihre Chipindustrie massiv förderten. Und ob ein amerikansiches Unternehmen im Krisenfall Europa bevorzugt beliefert, sei einmal dahingestellt.
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