Die Abbruch-Randale junger Leute bei Aufführungen des Kinofilm „Creed III“ haben auch Hamm erreicht. Sogar die Polizei wurde zum Cinemaxx gerufen. Bei TikTok sind Videos im Umlauf.
Hamm - In vielen Kinos in Deutschland und anderen Ländern kam es in den vergangenen Tagen zu Ausschreitungen, während dort „Creed III - Rocky’s Legacy“ lief - der neunte Film der Saga um den Boxer „Rocky“, der ursprünglich von Sylvester Stallone gespielt wurde. Oft wurde die Vorführung abgebrochen, teils wurden die Kinosäle verwüstet. Wie jetzt bekannt wurde, traf das Phänomen am Freitag, 3. März auch das Cinemaxx in Hamm.
Vielerorts wird über einen „TikTok-Trend“ spekuliert. Videos der Aktion in Hamm mit etlichen stehend filmenden und johlenden Besuchern tauchten auch auf dem Social-Media-Kanal auf, wurden zig Mal abgerufen und geteilt und provozierten hunderte Kommentare - begeisterte und vor allem beschämte. Zumindest offenbar genau jene Aufmerksamkeit, die bezweckt wird.
Polizeieinsatz am Kino in Hamm: Junger Mann attackiert
Weil Anzeige erstattet wurde, erreichte der Vorgang in Hamm am frühen Freitagabend auch die Polizei. Ein junger Mann, in dem gut gefüllten Saal den Film schauen wollte, fühlte sich darin durch plötzlich auftretendes Lautstärke-Spektakel einer Gruppe Jugendlicher gestört und beschwerte sich. Daraufhin sei er gegen 18.15 Uhr von fünf Männern auch körperlich angegangen worden, so Polizeisprecherin Hannah Reineke. Er sei von hinten umklammert und getreten worden.
Wer kurz darauf die Polizei alarmierte, ist nicht bekannt. Die Beamten hatten jedoch Täterbeschreibungen dabei, als sie das Cinemaxx in der Königstraße erreichten. Nahe des Eingangs hielten sie einen 18-Jährigen aus Hamm auf, der „mit auffällig engem Shirt“ den Angaben entsprach, kontrollierten ihn und nahmen seine Personalien auf. Schuldbewusst habe er sich aber nicht gezeigt.
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Nach Polizeiangaben trug ein weiterer Beschuldigter aus der Gruppe eine Kappe mit „Gucci“-Aufdruck und zwei Tigergesichtern und eine ebenfalls mit „Gucci“ bedruckte Umhängetasche; er habe einen Oberlippen- und einen Kinnbart gehabt. Noch einer aus der Gruppe habe eine Basecap getragen, darüber hinaus gebe es keine Beschreibungen. Hilfreiche Angaben von Zeugen nimmt die Polizei unter den Telefonnummer 02381/9160 und per Mal an hinweise.hamm@polizei.nrw.de entgegen.
Polizeieinsatz am Kino in Hamm: Carsten Dunke kennt Problem
Inwiefern im Vorfeld Verabredungen für die Aktion in der 17.10-Uhr-Vorstellung getroffen wurden, ist nicht bekannt. Ebenso unklar ist, ob der Film - wie andernorts - abgebrochen wurde. Andere Kinogängern fiel zumindest zwischen 19 und 19.30 Uhr eine lautstarke Gruppe vor dem Eingang auf. Der Hammer Kinosaal wurde offenbar nicht verwüstet.
Eine konkretisierende Anfrage an die in Hamburg ansässige Pressestelle des Cinemaxx zu den Vorfällen in Hamm blieb bislang unbeantwortet.
In wenigen Wochen wird das Kino in Hamm wieder zur Cineplex-Gruppe wechseln. Deren Betriebsleiter Carsten Dunke wurde in Lippstadt auch schon mit dem Problem konfrontiert: Einige Besucher habe man rausgeschmissen, am Freitag und Samstag habe ein Mitarbeiter mit im Saal gesessen. Dunke: „Ansonsten würde ich hart durchgreifen, da ich so ein Verhalten null toleriere.“

In größeren Städten wie Essen, Hamburg und Bremen war die Polizei am Wochenende mit starken Kräften im Einsatz, weil Kinobeschäftige die Lage nicht unter Kontrolle bekamen. Die Essener Polizei sprach von „asozialem Verhalten“. Andernorts gab es kleinere Einsätze, oder die Betreiber bekamen die Situation selbst in den Griff. Mancherorts habe das Kino nach der Vorstellung wie ein Schlachtfeld „voller Müll, verstreutem Popcorn und verschütteten Getränken“ ausgesehen.
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