Nach mehr als zwei Monaten Ukraine-Krieg scheint der Frieden weit entfernt. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas gedenkt in Kiew der Opfer des Zweiten Weltkriegs.
- Diplomatische Bemühungen: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, konferiert erneut mit G7-Staaten.
- 74 Tage Krieg: Der Ukraine-Konflikt setzt sich unvermindert fort.
- Unterstützung für Kiew: Alle Entwicklungen der diplomatischen Bemühungen im Ukraine-Krieg und Hilfe für die Ukraine lesen Sie in unserem Newsticker.
+++ 14.15 Uhr: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat zusammen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Ruslan Stefantschuk in Kiew der Opfer des von Nazi-Deutschland entfesselten Zweiten Weltkriegs gedacht. Beide legten am Grabmal des unbekannten Soldaten Kränze nieder. Dieses Gedenken sei für sie „sehr bewegend“, sagte Bas. Es sei ein großer Schritt, dass sie dies als Repräsentantin des Landes, das den Zweiten Weltkrieg mit all seinen Gräueltaten zu verantworten habe, gemeinsam mit dem ukrainischen Parlamentspräsidenten tun könne.
Ukraine-Krieg: „Blutige Neuauflage des Nazismus“ - Selenskyj warnt den Westen
+++ 10.30 Uhr: In einer emotionalen Videoansprache aus dem schwer zerstörten Kiewer Vorort Borodjanka hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Parallelen zwischen dem deutschen Überfall im Zweiten Weltkrieg und der jetzigen russischen Invasion gezogen. „In der Ukraine haben sie eine blutige Neuauflage des Nazismus organisiert“, sagte Selenskyj über den russischen Angriff auf die Ukraine in einem Schwarzweiß-Video vor den Trümmern eines Wohnhauses. „Eine fanatische Imitation des Regimes, seiner Ideen, Handlungen, Worte und Symbole. Eine verrückte, detailgetreue Wiedergabe seiner Bestialitäten und Alibis, die diesem Bösen angeblich ein heiliges Ziel geben.“
Er warf der russischen Führung vor, mit ihrem Angriff am 24. Februar aus der Antikriegslosung „Niemals wieder“ das „Niemals“ herausgestrichen und durch die Losung „Wir können das wiederholen“ ersetzt zu haben. Seit Beginn der Invasion hätten die Russen viele Gräueltaten der Nazis wiederholt, wenn auch unter anderen Parolen, sagte er. Am Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs erinnerte Selenskyj an den Beitrag des ukrainischen Volks zum Sieg der Anti-Hitler-Koalition.

Diplomatie im Ukraine-Krieg: Bundestagspräsidentin Bas in Kiew eingetroffen
+++ 09.10 Uhr: Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ist am Sonntag in Kiew eingetroffen, wo sie an den Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren teilnehmen will. Die SPD-Politikerin ist nach dem Bundespräsidenten die zweithöchste Repräsentantin der Bundesrepublik und damit die wichtigste deutsche Politikerin, die die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs besucht. Sie folgt einer Einladung des ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschuk.
Scholz und Selenskyj beraten mit G7 über den Ukraine-Krieg
Update vom Sonntag, 08. Mai, 07.00 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) berät am Sonntag per Videokonferenz (17.00 Uhr) mit den anderen Staats- und Regierungschefs der G7. Es geht um aktuelle Themen und insbesondere um den Krieg in der Ukraine. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird teilnehmen und über die Lage in seinem Land berichten.
Es handelt sich um den dritten Austausch der Staats- und Regierungschefs der sieben großen Industrienationen, seit Deutschland zum Jahreswechsel die G7-Präsidentschaft übernommen hat.
Ukraine-Krieg: Reist Olaf Scholz am Montag nach Kiew? Selenskyj warnt den Westen
+++ 13.00 Uhr: Präsident Wolodymyr Selensyi hatte Bundeskanzler Olaf Scholz für den 9. Mai nach Kiew eingeladen. Scholz könne einen „sehr starken politischen Schritt“ unternehmen und am 9. Mai in die ukrainische Hauptstadt kommen, sagte der Präsident bei einer Veranstaltung der Londoner Denkfabrik Chatham House. In Reaktion auf die Einladung verwies ein Sprecher der Bundesregierung jetzt auf bereits bekannte Termine des Bundeskanzlers. Dazu zählt unter anderem der Antrittsbesuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Montag (9. Mai). „Am Vortag werden der Bundeskanzler, seine G7-Kollegen und der ukrainische Staatspräsident in einer Video-Schalte am historischen Jahrestag des Weltkriegsendes über die Lage in der Ukraine beraten“, sagte der Sprecher.
Wochenlang gab es zwischen Kiew und Berlin Verstimmungen, weil ein Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht erwünscht war. Scholz hatte die Ausladung bis dato als Hindernis für eine eigene Reise bezeichnet. Am Donnerstag (5. Mai) räumten Steinmeier und Selenskyj die Irritationen in einem Telefonat aus. Scholz kündigte daraufhin an, dass Außenministerin Annalena Baerbock nach Kiew reisen werde.
Fleecejacke von Wolodymyr Selenskyj für 110.000 Dollar versteigert
+++ 09.50 Uhr: In London hat eine Spendengala zur Unterstützung der Ukraine stattgefunden. An der Aktion „Brave Ukraine“ beteiligte sich auch Premierminister Boris Johnson. Im Rahmen der Gala wurde eine Fleecejacke von dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für 110.000 Dollar versteigert. Johnson nannte Selenskyj in seiner Ansprache „einen der unglaublichsten Führer der Neuzeit“.

Wolodymyr Selenskyj stellt Bedingungen für Friedensverhandlungen mit Russland
Erstmeldung vom Samstag, 07. Mai: Kiew - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erneut über mögliche Friedensverhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg geäußert. Sollten diese wieder aufgenommen werden, müsste der russische Präsident Wladimir Putin zunächst einige Bedingungen erfüllen, so Selenskyj.
Laut Selenskyj müssten sich die russischen Truppen restlos auf ihre Positionen zurückziehen, die sie vor Beginn der Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg vor mehr als zwei Monaten innehatten. Das sei das „Minimum“, unterstrich Selenskyj. Man sei nicht bereit, Gebiet an Russland abzutreten, sagte der ukrainische Präsident laut Angaben des US-Nachrichtenportals Newsweek am Freitag. Die Ukraine habe eine „strahlende Zukunft“ vor sich, daran würden auch die „Grausamkeiten der russischen Truppen“ nichts ändern.
Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Selenskyj will nicht Präsident der „Mini-Ukraine“ werden
Die Hoffnung auf einen baldigen Frieden mit Russland oder zumindest einer vorübergehenden Waffenruhe wollte Wolodymyr Selenskyj nicht aufgeben. Dafür müsse aber die „Integrität der Grenzen“ der Ukraine wiederhergestellt werden. Gebiete, zum Beispiel im hart umkämpften Osten des Landes, an Russland abzutreten, sei keine Option. „Ich wurde von den Menschen der Ukraine als Präsident der Ukraine gewählt, nicht als Präsident einer Mini-Ukraine oder ähnlichem“, so Selenskyj.
Doch auch der ukrainische Präsident betonte, man solle die kürzlich geschlossenen diplomatischen Kanäle zwischen Russland und der Ukraine wieder öffnen. Doch auch dafür müsse die „Sicherheit der Situation vor dem 23. Februar“ wiederhergestellt werden. Am 24. Februar hatte die Invasion der Ukraine durch russische Truppen begonnen. Wichtig sei darüber hinaus, dass Russland die Evakuierung des Asowstal-Stahlwerks in Mariupol nicht länger behindere.
Selenskyj warnt Westen vor Russland: „Sie werden kommen und euch holen“
Für den Westen, bestehend vor allem aus EU und USA, hatte Wolodymyr Selenskyj eine deutliche Warnung parat: „Wenn die Ukraine fällt, Gott bewahre, dann werden [die russischen Truppen] auch zu euch kommen. Vielleicht erst in ein paar Jahren oder in einer Generation. Aber sie werden kommen und euch holen.“ (dil)
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