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Lauterbach und Spahn: „Wir müssen zurück in den Lockdown“ - WELT

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet die Deutschen darauf vor, dass weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen bis auf Weiteres nicht möglich sind. „Die steigenden Fallzahlen können bedeuten, dass wir in den kommenden Wochen keine weiteren Öffnungsschritte vornehmen können. Im Gegenteil vielleicht sogar Schritte rückwärts gehen müssen“, sagte Spahn am Freitag auf einer Pressekonferenz mit Lars Schaade, dem Vizepräsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), und dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. Idealerweise sollten sich die Bundesländer auf einheitliche Schritte einigen.

„Diese Woche hat uns vor Augen geführt, wie unberechenbar dieses Virus ist. Ich verstehe die Sehnsucht nach schnellen Lösungen. Die gibt es aber nicht“, sagte Spahn und unterstrich: „Wir sind in der dritten Welle, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß. Es liegen ziemlich herausfordernde Wochen vor uns.“

Zur ehrlichen Lageanalyse gehöre: „Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen“, sagte er. „Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind. Erst dann können wir auch über breitere Öffnungen der Gesellschaft reden. Wir werden also noch einen langen Atem brauchen.“

Auch Deutschland sei von den Lieferproblemen von AstraZeneca betroffen. Deutschland erwarte im zweiten Quartal etwa 15 Millionen Impfdosen von dem britisch-schwedischen Konzern. „Das sind zwei bis drei Millionen Dosen weniger, als wir eigentlich erwartet hatten.“ Zurzeit hätten über sieben Millionen Deutsche die Erstimpfung erhalten, das sei jeder zehnte Erwachsene. Es sei geplant, dass ab dem 19. April auch in Hausarztpraxen geimpft werde. „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir damit früher beginnen könnten.“

Lauterbach: „Wir müssen zurück in den Lockdown“

Lauterbach forderte angesichts exponentiell steigender Infektionszahlen: „Wir müssen zurück in den Lockdown. Je früher man reagiert, desto kürzer ist er.“ Aufgrund der aktuellen Zahlen werde Deutschland bereits Mitte April wieder mehr als 200 Fälle pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen haben. Neben der Inzidenz von 200 werde es auch eine Überlastung der Intensivstationen geben.

Außerdem forderte er die Deutschen auf, über Ostern keinen Urlaub zu machen: „Wenn wir jetzt eine Reisewelle haben, befeuern wir damit die dritte Welle.“ Alle Reisenden sollten bei ihrer Rückkehr getestet werden. Er sprach sich außerdem dafür aus, so viele Erstimpfungen wie möglich vorzunehmen und die Reihenfolge nicht zu verändern, also weiter zuerst die Risikogruppen zu impfen.

RKI-Vizepräsident Lars Schaade berichtete: „Wir sehen das jetzt schon auf den Intensivstationen, dass sich die Patienten dort ändern: Die werden jünger.“ Noch sei der Anstieg der Fallzahlen auf den Intensivstationen zwar nicht so stark wie manche vielleicht erwarteten, aber das werde sich mit zunehmender Zahl an Infizierten ändern.

Schaade warnte ebenfalls vor schwierigen Wochen: „Es ist sehr gut möglich, dass wir um Ostern eine ähnliche Lage haben wie vor Weihnachten mit sehr hohen Fallzahlen, sehr vielen schweren Verläufen mit Todesfällen und Krankenhäuser, die stark belastet sind.“ Er appellierte an die Menschen, ihre Kontakte zu reduzieren und sich an die Hygieneregeln zu halten: „Verbringen Sie die Ostertage nur im engsten Kreis. Ich bitte Sie auch, verzichten Sie auf Reisen im In- und Ausland.“

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