Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat eine landesweite Maskenpflicht gefordert. Jeder einzelne Amerikaner sollte ab sofort in der Öffentlichkeit einen Mund-Nasen-Schutz tragen und das mindestens für die kommenden drei Monate, sagte Biden in Wilmington (Delaware), nachdem er und und seine Vize-Kandidatin Kamala Harris von Experten über die Corona-Pandemie unterrichtet wurden.
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"Jeder Gouverneur sollte das verpflichtende Tragen einer Maske vorschreiben", forderte Biden. Auf diese Weise könnten nach Schätzungen von Experten mindestens 40 000 Menschenleben in den kommenden drei Monaten gerettet werden.
Über das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird in den USA eine politisch aufgeladene Debatte geführt. US-Präsident Donald Trump hatte sich trotz einer entsprechenden Empfehlung der US-Gesundheitsbehörde CDC bei öffentlichen Auftritten lange Zeit ohne Maske gezeigt. Nun wirbt er auch dafür und ist inzwischen einige Male mit Maske aufgetreten. Wegen der dramatischen Virus-Ausbreitung gilt mittlerweile eine Maskenpflicht in der Mehrzahl der Bundesstaaten.
"Es geht nicht um Ihre Rechte, sondern um Ihre Verantwortung als Amerikaner", sagte Biden. Eine landesweite Maskenpflicht würde ermöglichen, das Land schneller wieder auf Kurs zu bringen, sagte er. "Seien Sie ein Patriot. Beschützen Sie ihre Mitbürger."
Großbritannien führt Quarantäne für Einreisende aus Frankreich wieder ein
Großbritannien hat für alle Einreisenden aus Frankreich wieder eine zweiwöchige Quarantänepflicht angeordnet. Dies bedeutet, dass das Land von der Liste jener Länder entfernt wird, die von einer vorgeschriebenen Selbstisolation befreit sind, wie die Regierung in London mitteilte. Grund für die Maßnahme sei ein Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Frankreich um 66 Prozent allein in der vergangenen Woche. Auch die Niederlande, Malta, Monaco und die karibischen Inseln Aruba und Turks- und Caicosinseln kamen auf die Quarantäneliste.
Die britische Maßnahme dürfte die Pläne von Zehntausenden Urlaubern über den Haufen werfen. Gerade Frankreich gilt als ein wichtiges Ferienziel britischer Reisender. Diese haben nun bis zum frühen Samstagmorgen Zeit, nach Hause zu reisen, wenn sie die zweiwöchige Selbstisolation umgehen wollen. Auch in Großbritannien steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder.
Pandemie trifft Tourismus in Österreich hart
Die Corona-Krise hat dem Tourismus in Österreich vor dem Sommer schwer zugesetzt. Die Übernachtungen in Hotels und Pensionen seien im Mai und Juni um 70 Prozent eingebrochen. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Vor allem Gäste aus dem Ausland blieben aus.
Die Einnahmen im Tourismus, einer wichtigen Konjunktur- und Beschäftigungsstütze des Landes, seien damit um ebenfalls 70 Prozent auf 1,20 Milliarden Euro gesunken. Besonders stark betroffen war nach Angaben des Instituts die Hauptstadt Wien, die ein Minus von fast 93 Prozent verzeichnete.
Für die Branche sind die Einbußen enorm, die Sommer-Vorsaison trägt sonst gut ein Viertel zu den saisonalen Übernachtungen bei. Entscheidend für die Sommerbilanz werde sein, inwieweit ein stärkere Nachfrage von inländischen Gästen und eine Wiederbelebung der Nachfrage aus den Nachbarländern das Ausbleiben von Touristen aus internationalen Märkten abmildern kann, wie das Wifo erklärte.
Zuletzt sorgten Meldungen über Corona-Ausbrüche an beliebten Urlaubsorten wie dem Wolfgangsee im Salzkammergut für Aufsehen. Dort wurden nach über 1000 Tests an Beschäftigten und Urlaubern mehr als 50 Infektionen festgestellt.
Erneuter Corona-Ausbruch in Neuseeland
Nach dem Wiederausbruch der Corona-Pandemie in Neuseeland sieht Premierministerin Jacinda Ardern vorerst keinen Anlass für Entwarnung. "Wir alle haben von unserer ersten Erfahrung mit Covid-19 gelernt, dass ein Cluster, wenn man es erst identifiziert hat, wächst, bevor es abnimmt", sagte sie in Wellington. "Wir sollten davon ausgehen, dass dies hier der Fall sein wird." Die Dinge würden wohl erst schlimmer, bevor sie sich wieder besserten.
Am Dienstag waren bei einer Familie in Auckland vier Infektionen festgestellt worden. Es waren die ersten Corona-Fälle in Neuseeland seit mehr als drei Monaten. Mittlerweile sind 36 aktive Fälle bestätigt. Ardern sagte, in den kommenden Tagen dürfte die Zahl weiter steigen.
WHO reagiert zurückhaltend auf russischen Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat mit Zurückhaltung auf die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verkündete Zulassung eines Corona-Impfstoffes reagiert. Die WHO sei sich bewusst, dass Russland ein Vakzin registriert habe, und begrüße alle Fortschritte bei der Forschung und Entwicklung zu Covid-19-Impfstoffen, teilte das WHO-Regionalbüro Europa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Zugleich wies das Büro darauf hin, dass die beschleunigte Impfstoffforschung in jedem Entwicklungsschritt gemäß bewährter Prozesse vonstatten gehen sollte. Damit werde sichergestellt, dass jeder Impfstoff sicher und effektiv sei, wenn er letztlich in die Produktionsphase gehe. Die WHO stehe in Kontakt mit den russischen Wissenschaftlern und Behörden und freue sich darauf, Einzelheiten der Versuche zu überprüfen.
Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Coronavirus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht die Zulassung des Impfstoffes kritisch. Er schaue da sehr skeptisch nach Russland, sagte Spahn im Deutschlandfunk. "Nach allem was wir wissen, ist das nicht hinreichend erprobt." Es gehe nicht darum, irgendwie Erster zu sein, sondern einen wirksamen, erprobten und damit auch sicheren Impfstoff zu haben. Dafür seien auch in einer solchen Pandemie Studien und Tests wichtig. Die russischen Behörden seien aber nicht sehr transparent vorgegangen, und es habe auch noch keine Phase-3-Studie mit einer breiten Erprobung am Menschen gegeben. "Das kann dann auch gefährlich sein, zu früh zu beginnen."
Maskenpflicht gilt ab sofort überall in Brüssel
Wegen stark steigender Coronavirus-Infektionen muss in der belgischen Hauptstadt Brüssel ab sofort überall in der Öffentlichkeit ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Regel gelte für alle Personen, die älter als zwölf Jahre sind, teilte der Ministerpräsident der Region Brüssel-Hauptstadt, Rudi Vervoort, am Mittwoch mit. Grund sei, dass die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen die Schwelle von 50 pro 100 000 Einwohner überschritten habe. Zuletzt lag der Wert bei 54,4.
Brüssel löst somit die belgische Provinz Antwerpen als belgischen Corona-Hotspot ab. Dort waren die Regeln bereits Ende Juli deutlich verschärft worden. Mittlerweile sind die Ansteckungszahlen dort wieder rückläufig. Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen touristischen Reisen in die Provinz Antwerpen ab.
Ausnahmen von der Maskenpflicht in Brüssel soll es beim Sport sowie bei intensiver körperlicher Arbeit auf öffentlichen Straßen geben. Ebenso sind Personen ausgenommen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können. Die neuen Regeln soll die Polizei kontrollieren. Sie gelten in der gesamten Öffentlichkeit sowie an privaten Orten, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Bislang musste in Brüssel nur auf ausgewählten Plätzen und Straßen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Infektionszahlen in Libanon steigen deutlich an
Die Corona-Pandemie breitet sich in Libanon nach der verheerenden Explosion in der Hauptstadt Beirut zunehmend aus. Zuletzt habe es innerhalb von 24 Stunden fast 300 bestätigte neue Fälle von Covid-19 gegeben, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tarik Jašarević, am Dienstag.
Unicef-Sprecherin Marixie Mercado fügte hinzu, das Land habe mit seinen knapp sieben Millionen Einwohnern somit eine der höchsten Raten von Corona-Neuansteckungen in der WHO-Region Östliches Mittelmeer. In Beirut herrsche ein enormer Mangel an Gesichtsmasken zum Schutz vor der ansteckenden Krankheit
Die verzweifelten Menschen in Beirut hätten nach der Explosion andere Prioritäten als den Schutz vor einer Infektion, hieß es. Zudem ist nach UN-Angaben das Gesundheitswesen in Beirut stark von der Explosion getroffen und kann nicht energisch auf die Pandemie reagieren. Eine Untersuchung von 55 Gesundheitseinrichtungen habe ergeben, dass 37 Prozent der Einrichtungen leichte bis schwere Schäden erlitten hätten. Nur 47 Prozent der Einrichtungen könnten alle Routine-Dienstleistungen für die Menschen anbieten.
Am Dienstagmorgen meldete die WHO mehr als 6500 bestätigte Covid-19-Fälle in Libanon, 76 Infizierte seien gestorben. Die Webseite von Worldometer, einem auf Echtzeitstatistiken spezialisierten Datendienst, aus dem auch die Johns-Hopkins-University ihre Daten speist, weist sogar etwas höhere Zahlen aus. Hier ist auch zu sehen, wie die Infektionszahlen in Libanon in den vergangenen Tagen deutlich in die Höhe schnellten.
Nach Angaben des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe kamen in Folge der Explosion mindestens 160 Menschen ums Leben. Weitere 5000 Menschen wurden verletzt, darunter befinden sich laut Unicef 1000 Kinder.
Trump erwägt in Ausnahmefällen Einreiseverbot für Amerikaner
US-Präsident Donald Trump erwägt offenbar, künftig in Ausnahmefällen auch amerikanischen Staatsbürgern und Personen mit einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung für die Vereinigten Staaten die Wiedereinreise ins Land zu untersagen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf den Entwurf für ein neues präsidiales Dekret. Die Anordnung würde den Einreisebehörden erlauben, Amerikaner und Greencard-Besitzer abzuweisen, wenn der begründete Verdacht besteht, dass die betreffenden Personen dem Coronavirus ausgesetzt waren oder mit dem Virus infiziert sind.
Dem Bericht zufolge wird in dem Entwurf explizit ausgeführt, dass durch eine solche Regelung keine verfassungsmäßigen Rechte verletzt werden dürften. Auch soll es nicht möglich sein, Staatsbürger und sogenannte Legal Residents als gesamte Gruppe an der Einreise zu hindern. Es gehe um eine Anordnung, die nur zur Anwendung gebracht werde, wenn es "die öffentliche Gesundheit zwingend erfordere". Wie lange Betroffene an der Wiedereinreise gehindert werden könnten, wird demnach nicht näher erläutert.
Der Times zufolge hat das Weiße Haus die betreffenden Bundesbehörden bis Dienstag um ein Feedback zu dem Vorschlag gebeten. Das Blatt spricht von einer Eskalation der bisherigen Bemühungen Trumps, sich unter dem Vorwand der Pandemie nach außen abzuschotten.
Schon mehr als 20 Millionen Corona-Fälle weltweit
Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von weniger als drei Wochen von 15 Millionen auf mehr 20 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Etwa die Hälfte der bestätigten Infektionen entfielen demnach auf nur drei Länder: die USA mit mehr als fünf Millionen Infektionen, Brasilien mit mehr als drei Millionen und gut zwei Millionen in Indien.
Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen stand Ende Juni noch bei zehn Millionen und hat sich damit innerhalb von etwa sechs Wochen verdoppelt. Neben den am meisten betroffenen Staaten breitete sich die Coronavirus-Pandemie auch in Russland, Südafrika, Mexiko und mehreren Ländern Südamerikas weiter rasch aus.
Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang mehr als 730 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Opfer stieg zuletzt unter anderem infolge besserer Behandlungsmöglichkeiten deutlich langsamer an als die Zahl der Neuinfektionen.
August 13, 2020 at 08:13PM
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Corona: Virus trifft Tourismus in Österreich hart - Süddeutsche Zeitung
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