Vor wenigen Tagen hatte das Recherchenetzwerk Correctiv aufgedeckt, dass ranghohe AfD‑Politiker sich im November 2023 zusammen mit Neonazis unter anderem über eine massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund beraten haben. Wie sich jetzt herausstellt, war das Treffen offenbar nicht das erste dieser Art – bei einem soll offenbar auch der AfD‑Bundesvorsitzende Tino Chrupalla anwesend gewesen sein. Nach Recherchen des Kollektivs Anonymous, über das zuerst der „Spiegel“ und „Zeit Online“ berichteten, kam es Anfang Oktober 2021 zu dieser Zusammenkunft.
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Angesprochen auf das Geheimtreffen sagte Chrupalla dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit Verweis auf die Erinnerungslücken von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Cum‑ex-Affäre: „Ich kann mich an nichts erinnern.“. Aus hochrangigen AfD‑Kreisen wurde Chrupallas Teilnahme an dem Treffen jedoch „Zeit Online“ bestätigt. Aus den Recherchen geht außerdem hervor, dass das Treffen im Oktober 2021 als „Fünfte Düsseldorfer Runde“ bezeichnet wurde. Ein weiteres Treffen war außerdem für den Oktober 2022 in Potsdam geplant. Das Geheimtreffen in Brandenburg im November 2023, über das das Recherchenetzwerk Correctiv ausführlich berichtet hat, war daher vermutlich schon das mindestens siebte Treffen des rechten Netzwerkes.
Düsseldorfer Runde steckt hinter den Treffen
Zu dem Treffen im vergangenen Jahr hatten der rechtsextreme Zahnarzt Gernot Mörig und der Unternehmer Hans-Christian Limmer eingeladen – und nach allem, was man weiß, auch zu den vorherigen Treffen. Die beiden stecken hinter der sogenannten Düsseldorfer Runde, später „Düsseldorfer Forum“ genannt.
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Mörig und Limmer leben in Düsseldorf. Gernot Mörig ist seit Jahrzehnten in der rechten Szene vernetzt. In den 1970er-Jahren war er Bundesführer beim Bund Heimattreuer Jugend (BHJ), einem neurechten Jugendverband, der später in dem Verein Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) aufging. Der HDJ war ein rechtsextremer Verein, der 2009 verboten wurde. Auch Mörigs Kinder sind in der rechtsextremen Szene aktiv.
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Hans-Christian Limmer ist ein bekannter Unternehmer, vor allem im Gastro-Bereich. Er hat die Kette Backwerk groß gemacht, heute ist er Gesellschafter der Burgerkette Hans im Glück und beim Essenslieferant Pottsalat. Anders als Mörig war Limmer bei den Treffen laut Recherche meist nicht anwesend, er blieb der reiche Mann im Hintergrund.
Bei den Treffen ging es offenbar darum, einflussreiche politische Akteure aus dem rechten Spektrum und finanzstarke Unternehmer zusammenzubringen, um Geld für rechte Projekte einzuwerben.
Mit der Düsseldorfer Runde ist laut den Recherchen auch der Finanzinvestor Max Otte verknüpft. Im Januar 2022, also drei Monate nach dem Treffen, machte die AfD Otte zu ihrem Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl – auf Initiative Chrupallas.
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RND/jd/jps
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