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Palästina-Demo in Berlin: Warum vor Starbucks „Schämt euch“ gerufen wird - Berliner Zeitung

Es war am späten Samstagnachmittag, Tausende propalästinensische Demonstranten waren auf der Friedrichstraße unterwegs zum Potsdamer Platz, als einige von ihnen vor einer Starbucks-Filiale stehen blieben und lauthals immer wieder „Shame on you“ („Schämt euch“) brüllten. Sie schwenkten Palästina-Flaggen, drangen in den Laden ein, bedrängten Besucher beim Hinausgehen.

Auf X (vormals Twitter) schrieb ein Nutzer, es seien zudem Wände der Filiale bespuckt worden. Warum das ausgerechnet bei Starbucks geschah, war im ersten Moment nicht ersichtlich. Auf Social Media aber werden Aufrufe zum Boykott der Kaffeehauskette in diesen Tagen millionenfach geteilt. 

Offenbar hat das Ganze mit einem Streit zwischen Starbucks und Teilen seiner Belegschaft zu tun. Nur wenige Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatte die Gewerkschaft Starbucks Workers United auf X den Slogan „Solidarität mit Palästina“ gepostet und darunter das Bild eines von der Hamas betriebenen Bulldozers, der einen Zaun im Gazastreifen einreißt.

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Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, reagierte Starbucks darauf zunächst mit einer Mitteilung, in der das Unternehmen die Taten der Hamas verurteilte und sich von den Äußerungen und Ansichten der Workers United distanzierte.

Wenige Tage später reichte Starbucks laut Nachrichtenagentur AP vor einem amerikanischen Gericht Klage ein, um der Gewerkschaft zu verbieten, den Namen Starbucks sowie das grüne, runde Logo zu verwenden. Dafür erntete das Unternehmen im Netz viel Kritik von Menschen, die sich mit Palästina solidarisieren. Allein auf TikTok wurde der Hashtag #boycotstarbucks bis heute 2,2 Millionen Mal benutzt.

Doch nicht nur Starbucks ist von solchen Aufrufen betroffen, auch andere, hauptsächlich amerikanische Unternehmen werden wegen ihrer Haltung zum Israel-Gaza-Krieg in den sozialen Medien verurteilt. So etwa der Streamingdienst Disney+, der kurz nach dem 7. Oktober zwei Millionen Dollar an israelische Hilfsorganisationen gespendet hatte, oder die Fast-Food-Kette McDonalds, die Burger und Pommes an Soldaten des israelischen Militärs ausgab. Auch diese beiden Unternehmen solle man boykottieren, fordern Aktivisten online.

Am Samstagnachmittag fand sich dieser Internet-Trend auf den Straßen von Berlin-Mitte wieder. Kritiker der propalästinensischen Demonstranten wiesen noch auf einen weiteren Punkt hin, weswegen vor der Starbucks-Filiale protestiert worden sein könnte: Der Gründer von Starbucks, der amerikanische Unternehmer Howard Schultz, ist Jude.

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