Seit Februar ringen der Bahn-Konzern und die Gewerkschaft EVG um höhere Tarife. Nun sollen Arbeitsrechtlerin Pfarr und Ex-Innenminister de Maizière vermitteIn. Über den Gang der Verhandlungen dürfte aber zunächst geschwiegen werden.
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn beginnt heute das Schlichtungsverfahren. Bis Ende des Monats sollen die beiden Schlichter Heide Pfarr (SPD) und Thomas de Maizière (CDU) zwischen den Tarifparteien vermitteln und sie zu einem Ergebnis führen. Anschließend will die Gewerkschaft EVG ihre Mitglieder über das Ergebnis beziehungsweise einen möglichen Schlichterspruch abstimmen lassen. Bis zum Ende der Urabstimmung Ende August hat die EVG weitere Streiks auf der Schiene ausgeschlossen.
"Wir halten einen Streik sehr lange durch"
Gewerkschaftschef Martin Burkert betonte jedoch die Streikbereitschaft der Beschäftigten, sollte auch die Schlichtung zu keinem Ergebnis führen. "Wir halten einen Streik sehr lange durch", sagte Burkert der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Am Ende werden wir erfolgreich sein, da bin ich mir sehr sicher. Uns ist es sehr ernst."
Die Tarifverhandlungen begannen Ende Februar und scheiterten Ende Juni. Beide Seiten ließen sich anschließend auf die Schlichtung ein, um ohne weiteren Arbeitskampf zu einem neuen Tarifvertrag zu kommen. Die EVG nominierte die Arbeitsrechtlerin Pfarr als Schlichterin, der frühere Bundesinnenminister de Maizière ist auf Wunsch des DB-Konzerns dabei. Über Ort und Zeit der Schlichtungstreffen wurde Stillschweigen vereinbart, das gilt auch für nahezu alle weiteren Details. Lediglich der Beginn und der avisierte Abschluss am 31. Juli wurden öffentlich gemacht.
650 Euro mehr
Die EVG war mit der Forderung nach 650 Euro mehr pro Monat in die Tarifverhandlungen gezogen, die Laufzeit sollte nach Gewerkschaftsvorstellung bei zwölf Monaten liegen. Die Bahn war zuletzt bereit, in zwei Stufen insgesamt 400 Euro mehr pro Monat zu zahlen, allerdings bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Hinzu kommen sollten 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie. Die Gewerkschaft lehnte das Paket ab, weil sie vor allem mit der langen Laufzeit und den Zeitpunkten für die Erhöhung der Festbeträge nicht zufrieden ist.
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