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So soll der Medikamentenmangel behoben werden - WDR Nachrichten

Die Krankenkassen üben ebenfalls Kritik. Sie monieren, dass durch das Gesetz jährliche Mehrkosten "mindestens im hohen dreistelligen Millionenbereich" entstehen, wie der Spitzenverband warnt. Dem stehe lediglich die bloße Erwartungshaltung auf Liefersicherheit gegenüber. Soll heißen: Es ist gar nicht klar, ob die Lage wirklich besser wird, obwohl viel zusätzliches Geld ausgegeben wird.

Kinderarzt erwartet erneuten Mangel

Der Kinder- und Jugendarzt Michael Achenbach aus Plettenberg im Märkischen Kreis sieht zwar gute Ansätze in dem Gesetz - unter anderem das Frühwarnsystem. "Aber das ändert nichts an den eigentlichen Ursachen des Medikamentenmangels", sagte er am Freitag dem WDR. Denn die Produktion sei nicht mehr wirtschaftlich. Ein Hersteller für Antibiotikasäfte für Kinder bekomme seit 30 Jahren das gleiche Geld von den Krankenkassen. Die Folge sei, dass es immer weniger Hersteller gebe, die lieferten. Deutlich wird das am Beispiel Penizillinsaft für Kinder: Gab es vor 15 Jahren noch elf Hersteller, sind es inzwischen nur noch zwei.

Auch den nun beschlossenen Vorrat sieht der Arzt, der auch Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Westfalen-Lippe ist, skeptisch. Denn die Produktion habe einen Vorlauf von acht bis zwölf Monaten und wenn der Vorrat aufgebraucht sei, gebe es auch wieder nichts. Achenbachs Prognose deshalb: "Ich gehe davon aus, dass wir in der nächsten Infektsaison wieder in einen erheblichen Mangel hineinlaufen." Für Eltern wären das mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter keine guten Aussichten.

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