Immer weniger Apotheken in Deutschland: 2022 wurde der größte Rückgang innerhalb eines Jahres verzeichnet. Das meldet nun der Verband der Apotheker.
Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist im vergangenen Jahr nach Verbandsangaben stark gesunken: Zum Jahresende ging sie um 393 auf 18.068 Betriebsstätten zurück, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dies sei der stärkste Rückgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
Deutschland europaweit deutlich abgeschlagen
Besonders dramatisch sei, dass erstmals nicht nur die Zahl der selbstständigen Apotheker zurückgegangen sei – sondern auch die Zahl der betriebenen Filialen. Die Zahl der selbstständigen Apotheker sank um 363, außerdem machten 30 Filialen dicht. Auf 100.000 Einwohner kämen rund 22 Apotheken, hieß es weiter. Damit liege Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt von 32.
"Das ist ein schmerzlicher Verlust für viele Patientinnen und Patienten, für die der Weg zur nächsten Apotheke nun länger wird", erklärte Verbandschefin Gabriele Regina Overwiening. Als Gründe für die schwierige Lage der Apotheken nannte sie fehlendes Fachpersonal und mangelnde Nachfolger zur Übernahme der Betriebe. Dass zudem erst vor wenigen Jahren eröffnete Filialapotheken schließen müssten, zeige, "wie eng die wirtschaftliche Situation" sei.
Apotheker fordern Unterstützung
Overwiening mahnte Politik und Gesellschaft dazu, dem Trend entgegenzusteuern. "Apotheken brauchen Wertschätzung und stabilisierende Perspektiven, keine Zwangsmaßnahmen", erklärte die Abda-Präsidentin. Neben der Förderung jungen Nachwuchses forderte sie verlässliche Rahmenbedingungen für den Apothekenbetrieb und den Abbau bürokratischer Lasten.
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