
Der Druck aus der Wirtschaft und von anderen Parteien ist offenbar zu groß geworden: Das Kabinett entscheidet Dienstag über Lockerungen. Bundesweit könnte indes eine neue Regel kommen.
Schwerin
Mecklenburg-Vorpommern will dem Beispiel anderer Bundesländer folgen und die Corona-Beschränkungen für den Handel lockern. Der Sprecher von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Andreas Timm, kündigte am Donnerstag in Schwerin Änderungen für kommende Woche an. „Die 2G-Regel war als bundesweit einheitliche Schutzmaßnahme gedacht. Die Regel wird aber mehr und mehr zum Flickenteppich. Damit droht die Gefahr eines Einkaufstourismus”, sagte Timm zur Begründung. Noch am Mittwoch hatte sie gesagt, dass Lockerungen im Handel erst möglich seien, wenn der Höhepunkt der aktuellen Infektionswelle überschritten sei. Dieser wird für Mecklenburg-Vorpommern Mitte/Ende Februar erwartet.
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FFP2-Maskenpflicht im Handel?
Laut Schwesig führte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Donnerstag vorbereitende Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft und Gesundheitsexperten, die als Berater der Regierung tätig sind. Über die künftigen Regelungen für den Handel im Land werde auf der Kabinettssitzung am Dienstag entschieden. Auf Länderebene soll zudem darüber gesprochen werden, ob eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht als Schutzmaßnahme im Einzelhandel sinnvoll wäre. Einem Bericht des NDR zufolge gibt es bereits eine Verständigung darauf, die 2G-Regel im Nordost-Einzelhandel zum 12. Februar auslaufen zu lassen.
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Bislang gilt in Mecklenburg-Vorpommern beim Einkaufen jenseits der Geschäfte für den täglichen Bedarf die 2G-Regelung. Danach erhält in Geschäften etwa des Textil- oder Elektronikhandels nur Zutritt, wer nachweisen kann, dass er vollständig geimpft oder genesen ist. Für Supermärkte oder Drogerien gilt diese Auflage nicht.
Schleswig-Holstein lockert schon früher
Der Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern verlangt seit längerem eine generelle Aufhebung der Zugangsbeschränkungen. Unterstützung erhält er dabei von Oppositionsparteien im Landtag sowie Wirtschaftsverbänden. Die Forderung wurde erst am Mittwoch mit Nachdruck erneuert, nachdem das Nachbarland Schleswig-Holstein verkündet hatte, vom 9. Februar an auf Eingangskontrollen in allen Geschäften zu verzichten und nur noch die Maskenpflicht beim Einkaufen vorzuschreiben.
Die CDU begrüßte die Pläne der Landesregierung zur Lockerung der Corona-Beschränkungen auch für den Handel in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Einsicht kam spät, aber nicht zu spät. Ich freue mich, dass der politische Druck, der gestern aufgebaut wurde, dazu beigetragen hat, Frau Schwesig zum Einlenken zu bewegen”, erklärte CDU-Landtagsfraktionschef Franz-Robert Liskow.
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