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Videosequenz mit Querdenker: CDU-Wahlwerbespot sorgt für Empörung - n-tv NACHRICHTEN

Als Armin Laschet bei einer Wahlkampfveranstaltung mit einem Querdenker diskutiert, hagelt es heftige Kritik. Nun ist die Szene in einem Wahlwerbespot seiner Partei gelandet. Während das Video in der CDU selbst gut ankommt, ist das Entsetzen außerhalb der Partei groß.

Nach der Veröffentlichung eines CDU-Wahlwerbespots mit einer Querdenker-Szene zeigen sich Politiker mehrerer Parteien empört. In dem Spot ist in einer kurzen Sequenz zu sehen, wie ein Mann bei einer Wahlkampfveranstaltung von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet Anfang September in Erfurt auf die Bühne sprang. Laschet ließ ihn daraufhin in sein Mikro sprechen. In der CDU heißt es, bei den Mitgliedern komme das Video sehr gut an. Die Szene mit dem "Querdenker" sei aus dem Wahlkampf in Erinnerung geblieben. Sie zeige, dass Laschet keinem Konflikt aus dem Wege gehe.

Der Mann, ein Anhänger der in Teilen vom Verfassungsschutz beobachteten "Querdenker"-Bewegung, beklagte sich damals über Corona-Maßnahmen. Im Wahlwerbespot ist diese Szene mit der Aussage unterlegt, die CDU stehe dafür, auch mit denen zu reden, "die eine kritische Haltung haben" - "gerade mit denen". Eine ähnliche Szene findet sich zwar auch in einem früheren CDU-Wahlwerbespot. Dort werden allerdings die gleichen Sätze über Bilder von Umwelt- und Klimaaktivisten gesprochen.

Der frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Peter Dabrock, zeigte sich entsetzt, dass die CDU "nach dem fürchterlichen Terror-Mord von Idar-Oberstein" an dem Werbespot festhalte. Am Samstag hatte dort ein Maskengegner einen Tankstellen-Angestellten erschossen.

"CDU biedert sich Querdenkern an"

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen schrieb auf Twitter, das Video sei "ein Hohn für alle, die mit Solidarität und Engagement gegen das Virus kämpfen". Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley, kritisierte in einem Tweet, die CDU biedere sich bei den "Querdenkern" an und fische am rechten Rand. Ihr SPD-Parteikollege Karl Lauterbach zeigte sich ebenfalls empört. "ArminLaschet macht damit Werbung, dass er sich von einem Nazi-nahen #Querdenker und Gefährder hat anschreien lassen", schrieb er auf Twitter. "Während Kommunalpolitiker und andere vor solchen Leuten geschützt werden müssen. Bürgernah geht anders."

In der "Querdenker"-Szene wurde der Mann, ein ehemaliger Busfahrer aus Thüringen, durch eine Aktion im September 2020 bekannt. Damals hatte er Kinder im Schulbus aufgefordert, ihre Masken abzunehmen. Auf seinem Kanal auf Telegram zeigt er sich neben einem als "Volkslehrer" bekannt gewordenen Rechtsextremisten und vergleicht die Corona-Maßnahmen mit der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus. Erst vor wenigen Tagen teilte er einen Aufruf, in der Region Stuttgart einen Impfbus zu "verjagen".

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