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Nach Corona: MV-Tourismus drohen herbe Umsatzverluste und Pleiten - Nordkurier

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Er ist seit Jahren im Geschäft – kennt Ostseeküste, Seenplatte und Inseln wie seine Westentasche. Weiß um Stärken und Schwächen der Tourismusbranche. Doch in diesem Sommer ist für Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, alles anders – die Corona-Krise stellt die wirtschaftliche Lebensader Mecklenburg-Vorpommerns vor nie da gewesene Herausforderungen.

Auslastung liegt keineswegs bei 100 Prozent

Ja, die Strände seien derzeit gut gefüllt – Nein, die Auslastung liege nicht bei 100 Prozent, wie manche Beobachter vermuteten, sagt Woitendorf – und wählt einen ungewöhnlichen Vergleich aus der Schulzeit: „Wenn ich eine Note für den aktuellen Zustand des MV-Tourismus geben müsste, würde ich 2- oder 3+ sagen. Und trotzdem sind wir am Jahresende versetzungsgefährdet.“ Denn die entscheidenden Monate würden noch kommen, macht der Tourismusmanager deutlich.

Nach den Totalausfällen im April und Mai (inklusive des sonst so lukrativen Ostergeschäfts) stehen etliche Betriebe im Tourismus bereits mit dem Rücken zur Wand – härter formuliert: am wirtschaftlichen Abgrund. Denn trotz des derzeitigen guten Zuspruchs an Gästen – „ein Besucheransturm ist das aber lange nicht“, so Woitendorf – fehlen traditionelle Urlaubergruppen. Der Tourismus-Geschäftsführer zählt auf: „Spontanurlauber, Tagestouristen, mehrtägige Busreisen-Gäste und dann jene große Gruppe in Deutschland, denen in diesen Corona-Wochen einfach die Lust auf Sonne und Strand verloren gegangen ist.“

Jeden Tag fehlen 200.000 Tagestouristen in MV

Zu letzterer Klientel gehörten gesundheitliche Risikogruppen, aber auch Menschen, die in Kurzarbeit seien oder bereits ihren Job verloren hätten. „Denen fehlt einfach das Geld zum Urlaub“, weiß Woitendorf.

Und somit ist es für Hotel und Gastronomie in MV extrem schwer, in dieser vermeintlichen Hochsaison den notwendigen finanziellen Speck für die langen und wirtschaftlich eher kargen Wintermonate anzufressen. „Daher sehe ich Ende diesen Jahres beziehungsweise Anfang nächsten Jahres eine potenzielle Insolvenzgefahr für Teile des Tourismus“, warnt Woitendorf, der von einem durchschnittlich geringeren Jahresumsatz zwischen zehn und 20 Prozent im MV-Tourismus ausgeht. In dem Zusammenhang nennt Woitendorf eine Zahl, die den drohenden finanziellen Verlust veranschaulicht. „Allein durch das Verbot des Tagestourismus fehlen aktuell rund 200 000 Gäste. Täglich!“

Event-Tourismus ist ebenfalls noch nicht vorhanden

Doch jammern möchte der Tourismusmanager nach eigenen Worten auch nicht – verweist auf Großstädte wie Frankfurt/Main, Düsseldorf oder Berlin. „Dort liegt aktuell die Hotelauslastung oftmals nur bei zehn Prozent – der lebensnotwendige Event-Tourismus fast komplett am Boden. Da sind wir in MV doch froh, dass wir zu 85 Prozent belegt sind. Eine gute Entwicklung – gerade vor dem Hintergrund, dass vor acht Wochen noch totale Flaute in den Kasse herrschte.“




July 21, 2020 at 12:11PM
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