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Antisemitismus-Debatte: Deborah Feldman gerät bei Lanz mit Michael Wolffsohn aneinander - WELT

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Hoch schlugen die Wogen in der Sendung von Markus Lanz am Donnerstag. Zur Erörterung der Frage „Was bedeutet es, heute in Deutschland jüdisch zu sein?“ hatte der Moderator vier prominente jüdische Stimmen geladen. Neben dem Historiker Michael Wolffsohn waren die Schauspielerin und Regisseurin Adriana Altaras, der Präsident des jüdischen Landesverbandes Niedersachsen, Michael Fürst, und die Schriftstellerin Deborah Feldman als Gäste geladen. Letztgenannte war es dann auch, die für Kopfschütteln und Empörung sorgte.

Waren sich die Gäste zu Beginn der Sendung noch einig, dass Juden in Deutschland mittlerweile gefährlicher leben als vor dem 7. Oktober, gingen die Meinungen bei der Frage, was die größte Gefahr ausmache, auseinander. Während Michael Wolffsohn die Gefahr links, rechts und auf muslimischer Seite verortete und zu bedenken gab, dass Europa mittlerweile ein „Nebenschauplatz des Nahost-Konflikts“ geworden sei, fürchtete Deborah Feldman nur rechtsextremen Antisemitismus.

Die 37-Jährige, die mit ihrem Roman und der gleichnamigen Netflix-Serie „Unorthodox“ Bekanntheit erlangte, machte in der Vergangenheit bereits durch kontroverse Äußerungen zum Krieg Israels gegen die Hamas und antiisraelische Aussagen wiederholt von sich reden. In der Lanz-Sendung verstieg sie sich nun zu der Behauptung, dass in Deutschland nur jene Menschen geschützt würden, die sich zu Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson bekennen. Und fuhr fort: „Jeder, der die Staatsräson ein klein wenig hinterfragt, (...) die werden nicht geschützt, Juden inklusive.“

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Widerspruch kam von der Schauspielerin Adriana Altaras, die erzählte, sie hätte für israelkritische Positionen keinen Antisemitismus erfahren. „Du glaubst, wenn man nicht israelfreundlich ist, wird man in Deutschland gesteinigt?“, entgegnete sie Feldman, die diese zugespitzte Frage sogleich zum Anlass nahm, zu behaupten, dass es in Deutschland vermehrt Polizeigewalt gegen Juden gebe.

„Nein! Schluss, Frau Feldman! Machen Sie keine Agitprop“

„Inzwischen kriege ich einen Herzinfarkt, wenn ich einen Polizisten sehe“, so Feldman. Dem Juristen Fürst entfuhr daraufhin: „Herr Lanz, das ist wirklich nicht mehr auszuhalten jetzt!“ Was Feldman jedoch nicht davon abhielt, die – wohlgemerkt unbelegte – Behauptung aufzustellen, dass Juden auf Demonstrationen verhaftet würden, weil sie sich für ein Ende des Krieges einsetzen.

Das Fass zum Überlaufen brachte dann gegen Ende der Sendung die Behauptung, dass ein Frieden im Nahen Osten in Deutschland aktiv verhindert würde. „Institutionen rufen an, machen Druck“, sagte Feldman noch, bevor ihr Wolffsohn ins Wort fiel. „Nein! Schluss! Keine Agitprop machen! Nein! Schluss, Frau Feldman! Machen Sie keine Agitprop. Ich gehe weg! Ich mache keine Agitprop mit! Ich gehe wirklich weg!“

Wolffsohn beließ es dann auch nicht bei der Ankündigung und stand auf. Ein fast schon flehender Markus Lanz konnte den Historiker dann zwar doch noch überreden, die Sendung nicht vorzeitig zu verlassen. Ob sich ein vollzogener Abgang Wolffsohns auf die Qualität der verbleibenden zehn Minuten nennenswert ausgewirkt hätte, darf jedoch bezweifelt werden angesichts der kollektiven Ratlosigkeit, mit der die Beteiligten am Ende aus der Sendung gingen.

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