Kant, der „Alleszermalmer“ (Mendelssohn), ist der wichtigste Pate der Demokratie, der aufgeklärten Moderne – des Grundgesetzes. Sein die Neuzeit der praktischen Philosophie begründender Gedankengang lässt sich in fünf schlichte, parataktische, nur durch eine Konjunktion verbundene Sätze fassen: Anders als Tiere sind Menschen für den Ruf offen, was sie tun sollen. Daher ist Menschen Freiheit nicht gegeben, sondern aufgegeben. Daher kann allein der Mensch, als pflicht- und vernunftbegabtes Wesen, „frei von Instinkt“, „gänzlich aus sich selbst heraus“, „Zweck an sich selbst sein“. Daher stellt alles, was den Menschen zum Mittel degradiert, eine Verletzung seiner Würde dar. Und daher obliegt es dem Menschen, seine Würde zu einer Unverfügbarkeit zu erklären. Kant selbst sagt es, in bewusster Abgrenzung zum ökonomischen Tauschparadigma, zur alles vergleichend egalisierenden Geldwirtschaft so: „Im Reich der Zwecke hat alles entweder einen Preis, oder eine Würde. Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes, als Äquivalent, gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.“
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