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Bestätigt: Deutsch-Israelin Shani Louk von Hamas getötet - BR24

Familie hoffte auf ein Überleben

Shani Louk hatte am 7. Oktober an einem Musikfestival in der Nähe des Ortes Re'im teilgenommen, als Terroristen der Hamas die Feiernden überfielen, mindestens 260 Menschen töteten und weitere in den Gazastreifen verschleppten.

Kurz darauf kursierte ein Video in Sozialen Netzwerken, das die schwerverletzte Shani auf der Ladefläche eines Pickups zeigen sollte. Ihre Familie, von der ein Teil in Baden-Württemberg lebt, ging daher zunächst davon aus, dass die junge Frau schwer verletzt wurde, aber am Leben war und sich im Gazastreifen befand. Diese Informationen hatte die Familie nach eigenen Angaben von einer "vertrauten Person im Gazastreifen" erhalten.

Traurige Gewissheit durch DNA-Vergleich

Seit ihrer Entführung kämpfte die Familie für die Freilassung von Shani Louk. Nun teilte das israelische Militär aber offenbar mit, dass die Deutsche schon bei dem Überfall am 7. Oktober von Hamas-Terroristen getötet worden sei.

Die Leiche ihrer Tochter sei bislang zwar nicht gefunden worden, sagte Ricarda Louk. Man habe aber einen Splitter eines Schädelknochens gefunden und daran eine DNA-Probe gemacht. Das erforderliche Vergleichsmaterial hätten die Eltern schon vor längerer Zeit zur Verfügung gestellt. Die Mutter geht nun wie das Militär davon aus, dass ihre Tochter bereits seit dem 7. Oktober tot ist – möglicherweise sei sie bei dem Terrorüberfall durch einen Schuss in den Schädel getötet worden.

Die Nachricht sei zwar schrecklich. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. "Wenigstens hat sie nicht gelitten", sagte Ricarda Louk.

Tod löst Entsetzen aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete die Ermordung von Shani Louk als "furchtbare" Tat. "Hier ist ein Mensch auf brutale Weise ermordet worden", sagte er während seiner Afrika-Reise im nigerianischen Lagos. "Das zeigt, welch Geistes Kind diese Täter sind. Das ist etwas, das wir als Menschen nur verachten können."

Der Mord zeige "die ganze Barbarei, die hinter diesem Angriff der Hamas steckt", betonte Scholz. Deshalb müssten die von der EU als Terrororganisation eingestuften Islamisten zur Rechenschaft gezogen werden. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte Shani Louks Mutter. "Die Grausamkeit der Mordtat an Ihrer Tochter entsetzt uns alle. Überall in Deutschland fühlen die Menschen mit Ihnen. Gemeinsam stellen wir uns dem Hass und dem Terror entgegen."

Familie enttäuscht von Bundesregierung

Ricarda Louk hatte nach dem Terrorangriff auch die Bundesregierung um Hilfe gebeten - auch bei einem Treffen mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Israel. Die Familie beklagte, dass sie von den deutschen und israelischen Behörden kaum Informationen erhalten hatte.

Orly Louk, die Tante von Shani Louk, und ihr Mann Wilfried Gehr sahen das Treffen Mitte Oktober sehr kritisch: "Leider bleibt das Gefühl, dass die deutsche Außenministerin, der Botschafter und auch der Kanzler uns und alle Familien wirklich nicht unterstützt haben, die betroffenen Familien nur für ihre egoistischen Medienauftritte benutzt haben", teilten sie in einer Stellungnahme mit. Aber es bringe nichts, sich darüber zu beklagen. "Wir hoffen, dass dieser sinnlose Krieg in Israel und alle anderen Kriege bald aufhören."

Insgesamt 239 Familien betroffen

Die israelischen Behörden hatten insgesamt 239 Familien darüber informiert, dass sich Angehörige als Geiseln der Hamas im Gazastreifen befinden. Unter den Geiseln sollen nach bisherigen Angaben auch zwölf deutsche Staatsbürger sein. Nach Militärangaben gelten 40 Menschen seit dem Terroranschlag der Hamas weiter als vermisst. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die Identifikation noch nicht abgeschlossen.

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