Stand: 10.09.2023 00:01 Uhr
"Talent Monument" - unter diesem Motto findet heute bundesweit der Tag des offenen Denkmals statt. Passend zum Wetter öffnet in Hamburg ein Eiskeller und in Lübeck eine Naturbadeanstalt. Eine Übersicht.
Rund 6.000 Stätten öffnen am Tag des offenen Denkmals ihre Türen. 2023 feiert das größte Kulturevent Deutschlands sein 30-jähriges Jubiläum. Führungen, Konzerte, Lesungen oder Kinder-Veranstaltungen laden dazu ein, sich auf die Spuren der Vergangenheit zu begeben - auch in Denkmälern, die sonst nicht zugänglich sind.
Das Motto "Talent Monument" soll denjenigen und diejenigen würdigen, die im Hintergrund arbeiten, Denkmäler pflegen oder sie erst als denkmalwürdig erkennen. Das Angebot ist riesig und äußerst vielfältig. Wer an einer Führung oder Fahrt teilnehmen möchte, sollte sich im Vorwege informieren: Viele Angebote erfordern eine vorherige Anmeldung.
Niedersachsen: Zwischen Landleben und Industrialisierung
In Schlössern, Burgen, Kirchen, Bauernhöfen und ehemaligen Fabrikanlagen lässt sich eintauchen in die Geschichte Niedersachsens. Wie lebten Bauern im 18. Jahrhundert im Alten Land? Einblicke gibt das Altländer Haus in Stade, ein Marschbauernhaus von 1733. Gedenkstätten erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus, wie die Gedenkstätte Esterwegen im Emsland. Außerdem können Interessierte sich in einem Denkmal fortbewegen: In Bruchhausen-Vilsen (Landkreis Diepholz) ist eine Museums-Eisenbahn unterwegs.
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Familien und Kinder am Tag des offenen Denkmals in Niedersachsen
- Schloss Bleckede, Bleckede, einstündige Schloss-Führung um 11 Uhr und um 14 Uhr, direkt neben an liegt das Biosphaerium Elbtalaue, 10 - 17 Uhr, Einlass mit Ticket
- Schlosskirche Maria Magdalena in Salzgitter, herausragender protestantischer Kirchenbau aus dem 16. Jahrhundert, 14:30 - 17:00 Uhr, Führungen nach Bedarf
- Ziegeleimuseum Midlum in Jemgum, Führungen geben Einblicke in die Klinkerproduktion in Ostfriesland
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Schleswig-Holstein: Von der Torpedowerkstatt bis zur Naturbadeanstalt
Vorträge, Führungen und Mitmachaktionen rund um 140 Denkmäler laden in Schleswig-Holstein zum Tag des offenen Denkmals. Mit dabei: Sakralbauten wie der Ratzeburger und der Lübecker Dom, Gutshäuser, Schlösser, Gärten und historische Fabriken. Einblicke in das Leben normaler Bürger bietet das Finder's Haus in Lübeck, eine Etagenmietshaus aus dem 16. Jahrhundert. Wie die Oberschicht gelebt hat, lässt sich auf Schloss Düneck erahnen. Das Herrenhaus aus dem Jahr 1871 wurde gerade aufwendig saniert.
Familien und Kinder am Tag des offenen Denkmals in Schleswig-Holstein
- Alte Fischräucherei in Eckernförde von 1920 mit sechs erhaltenen Altonaer Öfen, 11 - 15 Uhr, Schauräuchereien, Filmvorführungen und Führungen, Museumspädagogik für Kinder und Erwachsene
- Naturbadeanstalt Falkenwiese in Lübeck, An der Falkenwiese, Führung um 14 Uhr, Ältestes Wakenitzbad von 1890/1899
- Lindenau Werft und Marine Torpedo- und Minenwerkstätten Areal in Kiel, Christianspries 30, 14 - 18 Uhr, Führungen alle 30 Minuten
Mecklenburg-Vorpommern: Konzert in Rostock
Mit einem Eröffnungskonzert im Konzertsaal der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT) startet Mecklenburg-Vorpommern am 9. September um 19 Uhr in den Tag des offenen Denkmals. Das Benefizkonzert soll einen Beitrag zum Erhalt und zur Wiederherstellung eines historischen Wahrzeichens der Stadt leisten und der Rostocker Hauptkirche St. Marien zugutekommen.
Am 10. September sind rund 200 Denkmäler in Mecklenburg-Vorpommern dabei, darunter das Schloss Remplin bei Malchin. Am Tag des offenen Denkmals kann man zum ersten Mal seit der Wende einen Blick ins Gebäude werfen. Das kann man auch im Schloss Ludwigsburg bei Greifswald, wo die Sanierung schon begonnen hat. In Rostock steht der Hellingkran auf dem ehemaligen Neptun Werft Gelände, Baujahr 1976. Früher wurden dort Schiffsteile zusammengesetzt, bald kann man dort heiraten. Außerdem sind viele Gutshäuser und ganz viele Dorf- und Stadtkirchen geöffnet, zum Beispiel die Greifswalder Marienkirche, die gerade fertig saniert worden ist.
Familien und Kinder am Tag des offenen Denkmals in Mecklenburg-Vorpommern
- Schwerin: Familienführung "Rundgang mit einer Dame vom Hofe" und Malwettbewerb, Schleswig-Holstein-Haus, 12:30 Uhr, Anmeldung erforderlich
- Wolhynier Umsiedlermuseum, in Dobbin-Linstow, 10 - 17 Uhr, Führungen nach Bedarf
- Schloss Ludwigslust: Familienführung "Madame, habt ihr schon gehört?", 13:30 Uhr, kulturgeschichtliche Schlossführung zum Leben am Hofe
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Hamburg: Kirchen, Schiffe und Industriedenkmäler
In Hamburg warten rund 170 Denkmäler darauf, entdeckt zu werden. Auch neun Sakralbauten öffnen ihre Türen, darunter die evangelische Pfarrkirche St. Pankratius in Neuenfelde. Wer etwas Klavier spielen kann, darf sich an der dortigen Arp-Schnitger-Orgel versuchen. Neben historischen Bauwerken und Industriestandorten können auch ungewöhnliche Orte besichtigt werden. Der Eiskeller in Altona wurde um 1870 unter dem Haus Lessers Passage 4 erbaut. Wahrscheinlich hat der Keller während der Restauration des damals direkt angrenzenden Altonaer Stadttheaters als Lager- und Kühlraum tief unter der Erde gedient. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Eiskeller zum Luftschutzraum umgebaut. Erst vor wenigen Jahren wurden die Räumlichkeiten wiederentdeckt.
Familien und Kinder am Tag des offenen Denkmals in Hamburg
- Vierländer Gemüseewer: Seit dem Mittelalter waren die bis zu 16 Meter langen Ewer die effektivsten Transportmittel, um die Region mit Gemüse, Obst, Holz und vielen anderen Gütern zu versorgen. 11 bis 18 Uhr, Kurzfahrten, Infos am Anleger
- Schöpfwerk Billwerder Insel am Moorfleeter Hauptdeich: Das Schöpfwerk wurde 1892/93, noch während der Cholera-Epidemie, errichtet. Elbwasser floss durch das Ensemble von Industriebauten mit vier Absetzbecken mit Schieberhäuschen, offenen Kanälen und unterirdischen Leitungen zur Filtration nach Kaltehofe. Führungen für Familien, je nach Bedarf
- St. Jacobi-Kirche: Die Restaurierungswerkstatt St. Jacobi lädt am Sonntag Kinder und ihre Begleitung in die Mini-Werkstatt ein, in der eine mittelalterliche Steinskulptur untersucht, erforscht und restauriert wird. Beginn um 15 Uhr, Dauer 60 Minuten
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30 Jahre Tag des offenen Denkmals
Seit 1993 ermöglicht es der Tag des offenen Denkmals, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert wird, historische Bauten, archäologische Stätten und Parks intensiver kennenzulernen. Viele der teilnehmenden Denkmäler sind für gewöhnlich nicht zugänglich. Schirmherr der Veranstaltung ist der Bundespräsident.

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