Stand: 20.07.2023 07:36 Uhr
Acht Monate nach dem spektakulären Golddiebstahl aus dem Kelten-Römer-Museum im oberbayerischen Manching ist der Polizei ein Fahndungserfolg gelungen. In Schwerin, Rostock und Plate wurden am Dienstag vier Verdächtige gefasst.
Bei einem Einsatz mit Spezialkräften wurden nach Angaben aus Ermittlerkreisen in Schwerin, Plate und Rostock am Dienstag vier Verdächtige festgenommen. Die mutmaßlichen Täter stammen aus Mecklenburg-Vorpommern und sind zwischen 43 und 50 Jahre alt. Bei den Ermittlungen sei auch ein Teil des Goldschatzes sichergestellt worden. Heute soll es auf einer Pressekonferenz weitere Informationen zu dem Raub geben.
Polizeieinsatz in Schwerin
Passanten hatten dem NDR MV berichtet, dass sie in Schwerin am Grünen Tal einen Polizeieinsatz beobachtet haben, der mit den Festnahmen in Zusammenhang stehen könnte. Dabei hätten drei zivile Fahrzeuge ein weiteres Auto ausgebremst und eingekeilt. Mit Sturmhauben maskierte Polizisten seien dort im Einsatz gewesen, einige haben demnach Maschinenpistolen getragen.
Fast 500 Goldmünzen geraubt
In der Nacht zum 22. November vergangenen Jahres waren die bislang unbekannten Täter in das Museum eingebrochen und hatten einen Schatz mit 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit um 100 vor Christus sowie drei weitere Münzen gestohlen. Der reine Materialwert des 3,7 Kilo schweren Schatzes wurde auf rund eine Viertelmillion Euro geschätzt. Allerdings liegt der Handelswert für die historischen Münzen bei mehreren Millionen Euro.
Die Einbrecher hatten, um die Alarmtechnik außer Kraft zu setzen, zuvor die Telefonleitungen in Manching gekappt. Bei mehreren Banken löste dies allerdings Störungsmeldungen aus und die Polizei wurde alarmiert. Daraufhin wurden Streifen zu den Bankfilialen geschickt. Die Beamten befürchteten Anschläge auf Geldautomaten. Der eigentliche Raub der Goldmünzen wurde erst Stunden später entdeckt, als das Museumspersonal das Haus öffnen wollte. Später wurde auch bekannt, dass die Videoüberwachungsanlage des Museums keinerlei brauchbare Bilder geliefert hatte.
Spektakulärer Fund
Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses. Nach dem Einbruch hatte das Museum im Dezember nur die aktuelle Sonderausstellung wieder geöffnet, die Dauerausstellung blieb bis Ende April geschlossen. "Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach", sagte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb bei der Wiedereröffnung.
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