Der russische Präsident Wladimir Putin wirft in seiner Rede anlässlich des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland dem Westen vor, Russland zerstören zu wollen. „Gegen unser Vaterland wird ein echter Krieg geführt“, sagte Putin auf dem Roten Platz. Die westliche Elite säe Hass und Russophobie. „Sie versuchen, unser Land zu zerstören.“ Er fügte dann noch hinzu: „Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten.“
Russland hat am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen – und rechtfertigt diesen immer wieder mit der Behauptung, der Westen habe Russland bedroht. Auch mehr als ein Jahr nach Kriegsbeginn war in Moskau bis zuletzt in der Regel nur von einer „militärischen Spezial-Operation“ die Rede gewesen.
Putin begrüßte in seiner Ansprache auch ausdrücklich die Soldaten, die in der Ukraine gekämpft haben. Auf die Herausforderungen, vor denen Russland angesichts der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive steht, ging er nicht ein. Seine rund zehnminütige Rede beendete er mit den Worten: „Für Russland! Für unsere tapferen Streitkräfte! Für den Sieg!“
Kurz zuvor hatte in Moskau die traditionelle Militärparade anlässlich des Sieges der Roten Armee über Nazi-Deutschland begonnen. Der 9. Mai ist einer der wichtigsten Feiertage in Russland, an dem die Menschen der vielen Opfer gedenken, die die Sowjetunion während des sogenannten Großen Vaterländischen Krieges von 1941 bis 1945 gebracht hat.
Rund 27 Millionen der Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion kamen dabei ums Leben. Dieses Jahr ist der Feiertag noch emotionaler aufgeladen, da Russland um Tausende Soldaten trauert, die in dem fast 15-monatigen Krieg in der Ukraine getötet wurden.
Sicherheitsbedenken vor dem Großereignis
Offiziellen Angaben zufolge sollen insgesamt mehr als 10.000 Soldaten aufmarschieren, unter ihnen waren auch Männer, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine kämpften, und nun eigens begrüßt wurden. Dazu werden 125 Einheiten Militärtechnik präsentieren. Anders als ursprünglich angekündigt waren zudem doch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast, aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.
Insbesondere nach einem Drohnen-Vorfall am Kreml war in den vergangenen Tagen immer wieder spekuliert worden, ob die Parade tatsächlich stattfindet oder eventuell doch aus Sicherheitsgründen abgesagt wird.
In der Nacht zum vergangenen Mittwoch waren zwei Drohnen bis zum Kreml-Gelände vorgedrungen. Über der Kuppel des Senatspalasts konnten sie von der Luftabwehr zum Absturz gebracht werden. Moskau macht Kiew für den angeblichen Anschlagsversuch auf Putin verantwortlich. Die Ukraine weist das zurück und spricht von einer russischen Inszenierung.
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