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Berlin: Linke Demo – Polizisten mit Flaschen und Böllern beworfen - WELT

Schon vor dem 1. Mai sind am Sonntag zwei linke Demonstrationen durch Berliner Stadtteile gezogen. Am Nachmittag startete eine Demonstration in Wedding. Laut Polizei waren etwa 650 Teilnehmer dabei. Alles sei ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen, sagte ein Polizeisprecher nach dem Ende. Die Demonstration trug den Titel „Frieden statt Kapitalismus – Wettrüsten stoppen und Armut beenden“. Auf Transparenten stand unter anderem: „Stop Nato“ und „Stoppt den Krieg gegen Russland. Keine Waffen für die Ukraine. Für die Niederlage der Nato.“

Am Abend begann eine Demonstration von Frauen am Mariannenplatz in Kreuzberg mit dem Titel „Take back the night“. Die Veranstalter bezeichneten den Marsch als „queer-feministische Demo“. Nach Angaben der Polizei waren etwa 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei. Sie liefen in Richtung Schlesisches Tor. Es gab polizeifeindliche Sprechchöre, Feuerwerkskörper wurden gezündet und bengalisches Feuer abgebrannt.

Polizisten halten den Demozug auf
Polizisten halten den Demozug auf
Quelle: REUTERS

„Aus dem Aufzug heraus wurden unsere Einsatzkräfte mit Flaschen und Pyros beworfen. Wir wissen noch nicht, ob jemand verletzt wurde“, twitterte die Polizei am Abend. Auch Journalisten vor berichteten von Flaschen- und Böllerwürfen. Auch ein Stein wurde demnach Richtung Polizei geworfen. Polizisten am Rande der Demonstration seien immer wieder mit Schlägen und Tritten angegangen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Mindestens eine Frau wurde festgenommen.

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Zweimal stoppte die Polizei die Demonstration auf dem Weg vom Mariannenplatz Richtung Schlesisches Tor und forderte zu Friedfertigkeit auf. Zum Teil nahmen Polizisten Demonstrantinnen Regenschirme ab, die diese als Sichtschutz verwendeten. Im Aufruf zu der Demonstration waren alle Teilnehmerinnen aufgefordert worden, Schirme mitzubringen. Vor Ort war auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik.

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Ebenfalls am Abend beendete die Polizei im Viktoriapark in Kreuzberg „ein nicht genehmigtes Konzert eines Rappers“, wie sie per Twitter mitteilte. Musik lief auch in anderen Parks wie dem Mauerpark, dem Gleisdreieckpark und dem Treptower Park, wo kleinere Partys auf den Wiesen gefeiert wurden.

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Die Polizei versuchte, alles im Blick zu behalten. „Unser Hubschrauber verschafft sich jetzt im Norden Berlins einen Überblick über die Lage in den gut besuchten Parks“, twitterte die Polizei. Man wolle feststellen, wo sich die Menschen besonders drängten, weil es in früheren Jahren auch in den Parks immer mal wieder kleinere Randale gegeben habe, so die Polizei.

Mehr als 3000 Beamte im Einsatz

Insgesamt waren den Angaben zufolge am Sonntag bis zu 3400 Polizisten im Einsatz. Unterstützung kam aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Schleswig-Holstein und von der Bundespolizei. Die Niedersachsen schickten sogar einen Polizeihubschrauber nach Berlin zur Verstärkung.

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Der 1. Mai selbst ist am Montag wieder Anlass für zahlreiche Demonstrationen durch Berlin. Das größte Augenmerk der Polizei gilt der üblichen „Revolutionären 1. Mai-Demonstration“ linker und linksradikaler Gruppen von Neukölln nach Kreuzberg. Die Polizei erwartet 10.000 bis 15.000 Teilnehmer. Immer wieder kam es in der Vergangenheit bei der Demonstration zu Gewaltausbrüchen vor allem durch linksautonome Randalierer.

Schon am Nachmittag wollen linke Gruppen mit satirischen Aktionen und Demonstrationen durch den Villen-Stadtteil Grunewald ziehen. Die Polizei hat nach eigenen Angaben am gesamten langen Wochenende 6300 Beamte im Einsatz.

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Berlins neuer Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hofft auf Demonstrationen ohne Gewalt. „Ich wünsche mir, dass wir alle einen friedlichen 1. Mai erleben“, sagte er dem Sender RBB. Wegner und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) wollen sich einen Überblick über die Einsätze von Polizei und Feuerwehr verschaffen und besuchen je eine Wache.

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