An den traditionellen Ostermärschen haben sich insgesamt einige Tausend Menschen an vielen Orten in Deutschland beteiligt. Die Teilnehmer riefen zu Frieden und Abrüstung auf, manche forderten ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Redner warben für „ernsthafte Bemühungen um diplomatische Lösungen“.
An den etwa 120 verschiedenen Kundgebungen nahmen nach Angaben der Veranstalter nicht mehr Personen teil als in den Jahren vor dem russischen Überfall auf die Ukraine. Trotzdem zeigte man sich zufrieden. Nach Agenturangaben teilte die „Informationsstelle Ostermarsch“ mit, es seien bundesweit „tausende Menschen“ auf der Straße gewesen. Zur Abschlusskundgebung des Frankfurter Ostermarschs auf dem Römerberg kamen nach Polizeiangaben knapp 2000 Menschen, einige von ihnen hatten zuvor vor dem amerikanischen Generalkonsulat demonstriert.
In Mannheim und Heidelberg schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf jeweils rund 250 Personen, in Stuttgart waren es nach Veranstalterangaben 3000. In Berlin demonstrierten nach Polizeiangaben am Samstag etwa 1000 Personen auf zwei Ostermärschen. In Bremen zogen laut Polizei etwa 1000 Personen zum Marktplatz. Dort sagte der katholische Theologe Eugen Drewermann: „Wir werden die Angst nicht überwinden, wenn wir anderen Angst machen.“ Man könne „auf das Böse nicht mit den gleichen Mitteln reagieren“.
Russlands Führung hatte vor dem Osterwochenende abermals verdeutlicht, dass für Moskau derzeit nur ein Siegfriede zu seinen Bedingungen und innerhalb einer von Russland bestimmten Ordnung infrage komme. Viele Demonstranten richteten sich gegen Waffenhilfe für die ukrainischen Verteidiger gegen die russische Aggression. In Hannover sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, während einer Kundgebung vor etwa 1100 Demonstranten: „Wir wollen nicht, dass die Eskalation weitergetrieben wird und noch mehr Waffen in das Kriegsgebiet geliefert werden.“ Mit den Waffenlieferungen werde Deutschland mitverantwortlich für all die Toten. In Dortmund wurde unter dem Motto „Verhandeln statt schießen“ demonstriert.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) warnte davor, sich auf die Seite Russlands zu schlagen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), warf den Ostermarschierern Blauäugigkeit vor.
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