Zum Tag der Deutschen Einheit hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Montagsdemos von 1989 gewürdigt. "Es waren mutige Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen DDR, die sich damals bei den Montagsdemonstrationen friedlich dem Unrechtsregime der SED-Diktatur entgegenstellten", sagte die Grünenpolitikerin anlässlich des 32. Jahrestages der Wiedervereinigung.
Die Demonstranten seien laut Roth ein "hohes persönliches Risiko" eingegangen, da "völlig unklar war, wie das autoritäre DDR-Regime" reagieren würde. Sie nannte die Demonstrationen eine "Initialzündung, die eine demokratische Entwicklung in der ehemaligen DDR und schließlich die Wiedervereinigung ermöglichten". Die Zivilcourage von damals verdiene bis heute "unseren größten Dank und Respekt".
Roth kritisiert vermeintliche Traditionslinie heutiger Montagsdemonstrationen
Die Staatsministerin für Kultur und Medien nannte es mit Verweis auf heutige Montagsdemonstrationen "zynisch und geschichtsvergessen, wenn heute Protestierende versuchen, sich in eine vermeintliche Traditionslinie mit diesen Montagsdemonstrationen zu stellen". Gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine "sollte uns deshalb der Tag der Deutschen Einheit dazu mahnen, an das so wichtige Erbe der Montagsdemos zu erinnern, es zu würdigen und einem möglichen Missbrauch entgegenzutreten", sagte Roth.
Unter anderem in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sind für den Nachmittag und den Abend Proteste angekündigt, die sich unter anderem gegen die Energiepolitik der Bundesregierung, die Sanktionen gegen Russland und die Corona-Maßnahmen richten. Allein im thüringischen Gera wurde eine Demonstration mit rund 10.000 Teilnehmenden angemeldet.
Die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit finden in Erfurt statt. Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in der thüringischen Landeshauptstadt erwartet. In Erfurt wird der 32. Jahrestag der Einheit schon seit Samstag mit einem Bürgerfest gefeiert. Thüringen hat dieses Jahr den Vorsitz des Bundesrats inne und richtet deshalb die Einheitsfeierlichkeiten aus.
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