ARD-Vorwahlumfrage
Stand: 29.09.2022 18:00 Uhr
Zehn Tage vor der Wahl in Niedersachsen zeichnet sich ein knappes Rennen ab. Laut dem NiedersachsenTrend liegt die SPD in der Sonntagsfrage derzeit zwei Punkte vor der CDU. Die Grünen haben Aussicht auf ein Rekordergebnis.
Ministerpräsident Stephan Weil von der SPD ist in Niedersachsen seit knapp zehn Jahren im Amt. Erst hat er mit den Grünen regiert; dann wurde die SPD bei der Landtagswahl 2017 zwar stärkste Kraft, verlor aber ihre knappe Regierungsmehrheit aufgrund des zeitgleichen Rekordverlusts bei den Grünen. Seither regiert die SPD mit der CDU. Doch jetzt könnte sich der Ministerpräsident laut aktueller ARD-Vorwahlumfrage aussuchen, ob er die Koalition mit der CDU fortsetzen oder doch lieber zur rot-grünen Koalition zurückkehren möchte.
Deutlicher Vorsprung für Weil
Würde der Ministerpräsident in Niedersachsen direkt gewählt, dann würden sich 50 Prozent für den amtierenden Ministerpräsidenten Weil entscheiden - 28 Prozent sprechen sich für seinen derzeitigen Stellvertreter Bernd Althusmann von der CDU aus. Beide verbessern sich hier um einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche. Jeder Fünfte (22 Prozent) weiß es nicht oder würde sich für keinen der beiden entscheiden.
Direktwahl Ministerpräsident
SPD knapp stärkste Kraft
Doch trotz der Sympathie für den SPD-Amtsinhaber liegen die beiden aktuellen Koalitionspartner in der Sonntagsfrage relativ nah beieinander: Wenn schon am kommenden Sonntag Landtagswahl wäre, dann käme die SPD auf 32 Prozent (unverändert im Vergleich zur Vorwoche). Damit wäre sie erneut stärkste Kraft, würde ihre Position gegenüber der Wahl 2017 jedoch verschlechtern (Ergebnis 2017: 36,9 Prozent).
Der derzeitige Koalitionspartner CDU käme auf 30 Prozent (+2 im Vergleich zur Vorwoche). Das wäre eine Verschlechterung gegenüber dem Wahlergebnis von 2017 (33,6 Prozent).
Die Grünen würden ihr Ergebnis aktuell im Vergleich zu 2017 fast verdoppeln und kämen auf 16 Prozent (Ergebnis 2017: 8,7 Prozent). Die FDP erreicht demnach fünf Prozent (Ergebnis 2017: 7,5 Prozent) und würde damit im Bereich der Fünf-Prozent-Hürde landen. Die AfD kommt aktuell auf neun Prozent (Ergebnis 2017: 6,2 Prozent). Auf alle weiteren Parteien entfallen acht Prozent, darunter die Linkspartei mit drei Prozent (Ergebnis 2017: 4,6 Prozent).
Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen sein kann. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich.
Mehr Zuspruch für SPD-geführtes Kabinett
Wenn man die Menschen in Niedersachsen fragt, welche Partei die nächste Landesregierung führen sollte, so antworten 43 Prozent: die SPD. 32 Prozent wünschen sich die CDU. Ein Viertel (25 Prozent) machen keine Angabe oder haben keine Meinung zur Frage. Aktuell ist eine Mehrheit von 56 Prozent zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung - das sind drei Punkte mehr im Vergleich zur Vorwoche. 40 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden.
Welche Partei sollte die nächste Landesregierung führen?
Mit den Zahlen der aktuellen Sonntagsfrage wären in Niedersachsen neben einer Fortsetzung der Großen Koalition aus SPD und CDU auch eine Neuauflage von Rot-Grün sowie ein CDU-geführtes Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP rechnerisch möglich. Am positivsten bewertet wird eine rot-grüne Koalition (39 Prozent); eine Fortführung der amtierenden Koalition aus SPD und CDU würden 32 Prozent befürworten. Eine Jamaika-Koalition findet dagegen nur bei 15 Prozent der Bürgerinnen und Bürger Zuspruch.
Rechnerisch aktuell nicht möglich: Eine Koalition aus CDU und FDP, die 28 Prozent für gut halten, und eine Koalition aus CDU und Grünen (20 Prozent). Eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP findet ebenfalls bei 20 Prozent Zuspruch.
Untersuchungsanlage
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Niedersachsen
Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
Erhebungszeitraum: 26. bis 28. September 2022
Fallzahl: 1529 Befragte (997 Telefoninterviews und 532 Online-Interviews)
Schwankungsbreite: 2 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 10 Prozent
3 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut: Infratest dimap
Die Ergebnisse sind auf ganze Prozentwerte gerundet, um falsche Erwartungen an die Präzision zu vermeiden. Denn für alle repräsentativen Befragungen müssen Schwankungsbreiten berücksichtigt werden. Diese betragen im Falle einer Erhebung mit 1000 Befragten bei großen Parteien rund drei Prozentpunkte, bei kleineren Parteien etwa einen Punkt. Hinzu kommt, dass der Rundungsfehler für kleine Parteien erheblich ist. Aus diesen Gründen wird keine Partei unter drei Prozent in der Sonntagsfrage ausgewiesen.
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