Stand: 19.08.2022 11:30 Uhr
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus hat in Ueckermünde Untersuchungsergebnisse von Proben aus dem deutschen Teil des Haffs vorgestellt. Demnach gibt es keine Auffälligkeiten. Die Ursachensuche für das Fischsterben in der Oder dauert derweil auf deutscher Seite weiter an.
Am Stettiner Haff in Ueckermünde (Landkreis Vorpommern-Greifswald) konnte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) nach langen Tagen voller Sorge heute Entwarnung für deutsche Gewässer geben. Nach umfassenden Probeentnahmen durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern hätten sich im Kleinen Haff nach der Umweltkatastrophe in der Oder keine Auffälligkeiten gezeigt. Damit gehe keine Gefahr vom Wasser im Haff aus, so Backhaus.
Keine Konsequenzen für deutschen Teil
Seit Tagen stand die Frage nach Auswirkungen des Oder-Fischsterbens für deutsche Gewässer im Raum. Doch die Daten etwa zum Sauerstoffgehalt, hinsichtlich Schwermetallen, organischer Schadstoffe und der Nährstoffe seien laut Backhaus ohne Konsequenzen. Die ökologische Katastrophe liege südlich vor Stettin - und damit noch viele Kilometer weg von Haff und Ostsee. Backhaus hofft, das Mecklenburg-Vorpommern mit einem blauen Auge davonkommt. Man werde alles dafür tun.
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Bisher keine toten Fische im Haff
Bisher wurden keine Fischkadaver im deutschen Teil des Haffs im Zusammenhang mit dem Oder-Fischsterben entdeckt. Backhaus erwartet auch, dass es dabei bleibt. In Polen werden Fischsperren in der Oder bereits wiede r abgebaut. Der vorsorgliche Rat der Behörden, vom Baden, Angeln, Fischen und der Wasserentnahme am Stettiner Haff abzusehen, solle in den nächsten Tagen zurückgenommen werden. Backhaus wolle aber noch weitere Untersuchungsergebnisse unter anderem auch von Pflanzenteilen abwarten. Außerdem würden auf polnischer Seite noch entsprechende Verbote gelten, so der Minister. Die Warnungen hatten in der Tourismusbranche in den vergangenen Tagen zur Verunsicherung geführt. Der Landrat von Vorpommern-Greifswald, Michael Sack versicherte aber, dass es an der Ostseeküste auf Usedom beste Badebedingungen gibt.
Weit verzweigtes Mündungsgebiet der Oder
Die Ursache für das Fischsterben ist unterdessen weiter unklar. Salzeintragungen durch Industrieunternehmen in Polen, giftige Mikroalgen oder Einleitungen durch Stauseen in Kohlefördergebieten kämen als Ursache in Frage, sagte Backhaus. Es müssen aber noch weitere Proben abgewartet werden. Regen und damit eine Verdünnung des Wassers könne in den kommenden Tagen helfen, die ökolgische Situation an der Oder zu verbessern.
Der deutsch-polnische Grenzfluss Oder mündet in das Stettiner Haff, durch das die deutsch-polnische Grenze verläuft und das mit der Ostsee verbunden ist. Das Mündungsgebiet ist weit verzweigt und das Haff mit rund 900 Quadratkilometern etwa doppelt so groß wie der Bodensee.
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