Stand: 13.08.2022 18:05 Uhr
Mehr Einsatz für den Klimaschutz - das fordern Aktivistinnen und Aktivisten seit Tagen beim Klimacamp im Hamburger Volkspark. Am Sonnabend gingen Hunderte Menschen zu Demonstrationen auf die Straße. Es gab aber auch Blockaden.
Bei einer Blockade-Aktion an der Kattwykbrücke kam es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei mit in weiße Overalls gekleideten Aktivisten und Aktivistinnen. Die Beamten und Beamtinnen setzten Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein, dabei wurden offenbar mehrere Menschen verletzt. Laut Polizei hatten Aktivisten zuerst Pfefferspray benutzt, eine Sprecherin der Organisation "Ende Gelände" bestritt das.
Zuvor hatten rund 30 Aktivisten und Aktivistinnen beide Fahrbahnen auf der Köhlbrandbrücke blockiert, indem sie ihre Hände in einer umgekippten und ausgehöhlten Badewanne aneinander klebten. Die Polizei rückte mit schwerem Gerät an, um die die Wanne zu zerschneiden und die verklebten Hände zu lösen. Am späten Nachmittag war die Brücke wieder befahrbar.
Zuvor hatten mehrere Hundert Demonstranten Bahngleise der Hamburger Hafenbehörde im Stadtteil Hausbruch blockiert. Nach Angaben der Polizei liefen die Teilnehmenden während eines Demonstrationszuges unvermittelt eine Böschung hinauf und setzten sich ins Gleisbett. Wie die Organisation "Ende Gelände" mitteilte, wolle man so "die einzige Schienenverbindung von und zu den Containerterminals des Hamburger Hafens" lahm legen.
Von der zentralen Kundgebung zu anderen Demos
Bei einem angemeldeten Protestzug am Vormittag waren Hunderte Demonstrierende vom Volkspark aus in Richtung Innenstadt gezogen. Eigentlich wollten sie bis in die Hafencity zur Elbphiharmonie ziehen. Nach einer Zwischenkundgebung am Bahnhof Altona machten sich aber Hunderte Menschen zu anderen Demos auf. In weiteren Stadtteilen im Süden Hamburgs, etwa in Heimfeld und Wilhelmsburg, starteten später neue Aufzüge mit jeweils mehreren Hundert Teilnehmenden.
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Forderung nach mehr Klimagerechtigkeit
Es geht den Aktivisten und Aktivistinnen um Klimagerechtigkeit. Sie kritisieren beispielsweise, dass große Öl- und Gaskonzerne Krisenprofiteure seien. "Während steigende Preise und die fossile Inflation für viele Menschen zum Armutsrisiko werden, verzeichnet die Öl- und Gasindustrie Milliardengewinne", sagte eine Sprecherin der Organisation Ende Gelände am Morgen.
Große Klima-Demonstration auch am Mittwoch
Schon am Mittwoch hatten 1.500 Klimaaktivisten und -aktivistinnen in Hamburg für mehr Klimagerechtigkeit und gegen die von der Bundesregierung geplanten Flüssiggas-Terminals protestiert. Dabei zündeten einige Teilnehmende Rauchtöpfe, ansonsten blieb es laut Polizei ruhig, die auch diese Demo mit einem Großaufgebot begleitet hatte.
Das Klimacamp findet seit dem 9. August statt und geht noch bis Montag. Es ist eine bündnisübergreifende Aktionswoche linker und klimapolitischer Gruppen.
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