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Sturmtief "Ignatz" wirbelt von der Küste bis zum Harz - NDR.de

Stand: 21.10.2021 08:30 Uhr

Es pfeift und rüttelt in Norddeutschland: Der erste Herbststurm ist da. Tief "Ignatz" wirbelt seit heute Nacht an der Nordseeküste und im Binnenland.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in Niedersachsen mit Windstärken von 100 bis 105 Kilometern die Stunde aus westlicher Richtung. Selbst kleinere Tornados seien nicht völlig auszuschließen. Auf dem Brocken wurden bereits Windgeschwindigkeiten von 148 Kilometern pro Stunde gemessen. Den Lagezentren der Polizei in Niedersachsen lagen am Morgen aber noch keine größeren Schadensmeldungen vor. Die Deutsche Bahn warnte vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen auch hier noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor.

Delmenhorst: Mann leicht verletzt

Ein Andreaskreuz-Schild vor bewölktem Himmel am frühen Morgen während des Sturmtiefs "Ignatz". © dpa-Bildfunk Foto: Mohssen Assanimoghaddam
Der erste Herbststurm braust am Donnerstag über Norddeutschland.

Am Abend wurde in Delmenhorst ein Mann von einem herabstürzenden Ast getroffen und dabei leicht verletzt, teilte die Polizei mit. Dazu gab es mehrfach Einsätze wegen umgeknickter Bäume, etwa auf der Autobahn 2 bei Hannover, der A28 im Ammerland und der A29 in Südoldenburg. In Hamburg musste die Feuerwehr am Morgen bislang 17 Mal ausrücken - vor allem, weil Bäume umgestürzt oder Äste heruntergefallen sind. Im Stadtteil Ohlsdorf stürzte ein größerer Baum auf ein vierstöckiges Wohnhaus. Die Feuerwehr war auch schon in Lohbrügge, Billstedt und Rahlstedt im Einsatz. Verletzte gab es nach NDR Informationen nicht.

Hochwasser in Hamburg erwartet

Am späten Nachmittag könnte es in Hamburg-St.-Pauli das erste Hochwasser in diesem Herbst geben. Der Wasserstand werde 1,50 Meter bis 1,60 Meter über dem Mittleren Hochwasser liegen und damit die Marke um einige Zentimeter überschreiten. Auch das Morgen- und das Nachmittagshochwasser am Freitag könnten diesen Wert erreichen. An der Nordseeküste sei die Lage entspannter, allenfalls in Nordfriesland könnte das Hochwasser am Donnerstagnachmittag als Sturmflut auftreten, hieß es. Für einen Streifen entlang des Nord-Ostsee-Kanals prophezeite der DWD Schauer und Gewitter mit kräftigen Regenfällen. Hamburg werde davon aber weniger stark betroffen sein, sagte Schmidt.

"Erster ausgewachsener Herbststurm des Jahres"

Für die schleswig-holsteinische Nordseeküste rechnet der DWD mit vereinzelten orkanartigen Böen. Im Binnenland kann der Sturm mit Windstärke 9 bis 10 blasen, also 75 bis 90 km/h. Es sei der erste ausgewachsene Herbststurm des Jahres in Deutschland, sagte die Meteorologin Julia Schmidt. Der Wind aus Richtung Nordwest werde das Wasser in die Elbe drücken, sagte eine Mitarbeiterin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie. Die Meyer Werft in Papenburg erwägt angesichts der Wettervorhersage, die für Freitag geplante Emsüberführung der "AIDAcosma" zu verschieben.

Auch an der Ostsee wird es stürmisch

Für Mecklenburg-Vorpommern rechnet der DWD mit Windstärken von 85 bis 110 Kilometern die Stunde - an der Ostseeküste wird es besonders stürmisch. Dazu gibt es voraussichtlich immer wieder Schauer und vereinzelt auch Gewitter. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte von 12 bis 16 Grad. Den Lagezentren der Polizei lagen heute Morgen aber noch keine größeren Schadensmeldungen vor.

Harz meiden - Bäume könnten umstürzen

Wegen der heftigen Böen sollten die Wälder im Harz nicht betreten werden, wie Nationalparkverwaltung und die Niedersächsischen Landesforsten mitteilten. "Der erste Herbststurm trifft auf stark aufgelichtete und von Borkenkäferschäden ausgedünnte Waldbestände", sagte Christian Schulz, Betriebsdezernent des Forstamtes Clausthal. Äste könnten abbrechen und Bäume umstürzen. Heute Vormittag sei erneut mit Sturmböen im Harzumfeld und Orkanböen auf dem Brocken zu rechnen. Zum Abend hin werde der Wind weiter Fahrt aufnehmen.

Zum Wochenende soll sich das Wetter beruhigen und die Sonne hervorkommen. Der Vorhersage zufolge könnte es in der Nacht zum Sonntag aber ersten Bodenfrost geben.

Weitere Informationen

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 20.10.2021 | 15:00 Uhr

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