
Corona-Test in Thüringen
Foto: Matthias Bein / dpaDieser Artikel wird laufend aktualisiert.
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CDU-Wirtschaftsrat distanziert sich von Laschets Lockdown-Forderungen
06.35 Uhr: Der Wirtschaftsrat der CDU reagiert kritisch auf die Forderung des Parteivorsitzenden Armin Laschet nach einem sogenannten »Brückenlockdown«. Der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, erklärte die Forderung nach immer neuen Verlängerungen oder Verschärfungen der Beschränkungen für fantasielos. Das berichtete die »Augsburger Allgemeine« vorab.
»Unternehmen und Bürger erwarten von der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten nach mehr als einem Jahr Pandemie eine ausgefeiltere Strategie«, so Steiger. Die aktuellen Grundrechtseinschränkungen seien bereits eine schwere Belastung für Wirtschaft und Bürger. Jetzt käme es darauf an, die Impfungen voranzutreiben.
Südkorea meldet höchsten Anstieg von Neuinfektionen seit Januar
04.15 Uhr: Südkorea vermeldet mit 668 neuen Coronavirus-Fällen die höchste Zahl von täglichen Neuinfektionen seit drei Monaten. Wie die nationale Gesundheitsbehörde KDCA mitteilt, beziehe sich der Anstieg auf ein neues Infektionscluster. »Sollte die vierte Infektionswelle Realität werden, wäre eine Unterbrechung der Impfungen unvermeidlich und würde auch unserer Wirtschaft einen schweren Schlag versetzen«, sagt Ministerpräsident Chung Sye-kyun bei einer Regierungssitzung.
Das Land hat bisher über eine Million Impfdosen an medizinisches Personal und Risikogruppen seit dem Beginn der Impfkampagne im Februar verabreicht.
Curevac-Gründer weist auf Standortnachteil europäischer Anbieter hin
03.35 Uhr: Der Gründer des Tübinger Pharmaunternehmens Curevac, Florian von der Mülbe, weist auf einen Standortnachteil von europäischen Anbietern hin. Einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge, seien globale Lieferketten laut von der Mülbe gestört. »Ob Chemikalien, Gerätschaften, Filter oder Schläuche: Die US-Hersteller sind verpflichtet, zuerst den amerikanischen Bedarf zu decken, dadurch rutschen wir auf der Liste nach hinten«, so das Curevac-Vorstandsmitglied. Da der Bedarf gestiegen sei, versuchten viele Lieferanten die Grundmaterialien auch wieder in Europa zu produzieren.
Ärztepräsident fordert Corona-Politik auf Grundlage »verlässlicher Daten«
02.25 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert von der Politik gut vorbereitete und auf wissenschaftlicher Basis konzipierten Beschlüssen zur Corona-Eindämmung. »Weitreichende Lockdown-Maßnahmen wie Ausgangssperren oder erneute Schulschließungen sollten nicht im statistischen Blindflug veranlasst werden, sondern auf Grundlage sauberer und verlässlicher Daten«, sagte er der »Rheinischen Post«.
»Die letzte Bund-Länder-Runde zur sogenannten Osterruhe hat gezeigt, dass unausgegorene Entscheidungen Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung kosten können«, so Reinhardt. Daraus sollten alle Beteiligten lernen. »Die weitere Corona-Politik in Deutschland sollte deshalb unter Einbeziehung breiterer Expertise von zahlreichen Professionen im Bundestag diskutiert und auch vom Parlament legitimiert werden.« Das wären »echte vertrauensbildende Maßnahmen, die uns sicher mehr bringen als Schnellschüsse ohne ausreichende wissenschaftliche Grundlage«.
Zur aktuellen Corona-Lage sagte Reinhardt, die zunehmende Belegung der Betten auf den Intensivstationen sei »ein deutlicher Warnhinweis«. Verlässliche Erhebungen über Neuinfektionen lägen allerdings momentan nicht vor, »weil über Ostern möglicherweise weniger oder verspätet gemeldet worden ist«.
Reinhardt reagierte mit seinen Äußerungen unter anderem auf die Forderung von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nach einem zeitlich begrenzten harten Lockdown. Diesen möchte Laschet möglichst auf einer vorgezogenen Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschließen. Bisher ist die nächste Bund-Länder-Runde für Montag geplant.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) äußerte sich zurückhaltend zu Laschets Vorstoß. »Den von ihm in die Diskussion eingebrachten ›Brücken-Lockdown‹ in Ergänzung oder anstelle des seit November durchgängig bestehenden Lockdowns kann man erst einschätzen und interpretieren, wenn bekannt ist, welche Maßnahmen und Zeiträume genau damit gemeint und umfasst sind«, sagte KBV-Chef Andreas Gassen der »Rheinischen Post«.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte der Zeitung, nötig sei ein harter, bundesweiter Lockdown »ab jetzt für mindestens zwei Wochen«. Damit müsse »ein Moratorium für jegliche Öffnungsschritte gelten, das beinhaltet ausdrücklich auch die Modellprojekte im Saarland«. Das Bundesland hatte am Dienstag bestimmte Bereiche wie Außenbereiche von Restaurants sowie Theater und Kinos unter Auflagen wieder geöffnet.
Lauterbach verlangte unter anderem eine bundesweite Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr und mehr Auflagen für die Wirtschaft. »Die Testbereitschaft der Unternehmen ist immer noch viel zu gering, wir brauchen eine Testpflicht in allen Betrieben mit Präsenzarbeit sowie eine Homeoffice-Pflicht«, sagte der SPD-Politiker.
Brasilien verzeichnet erstmals mehr als 4000 Corona-Tote an einem Tag
01.55 Uhr: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind in Brasilien mehr als 4000 Tote durch Covid-19 binnen eines Tages verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, starben innerhalb von 24 Stunden landesweit 4195 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der Corona-Toten in dem Land insgesamt erhöhte sich damit auf fast 337.000.
Das brasilianische Gesundheitssystem leidet massiv unter der aktuellen Infektionswelle. In 18 der 27 Bundesstaaten sind laut dem Gesundheitsinstitut Fiocruz die Intensivstationen zu mehr als 90 Prozent belegt. In fast allen anderen liegt die Auslastung der Intensivstationen demnach bei mehr als 80 Prozent. Experten führen die dramatische Infektionslage teilweise auf die Corona-Variante P1 zurück.
»Wir sind in einer entsetzlichen Situation«, sagte die Epidemiologin Ethel Maciel von der Espirito Santo Federal University der Nachrichtenagentur AFP. Sie forderte einen »wirksamen Lockdown für mindestens 20 Tage«. Dies sei angesichts der derzeitigen Impfgeschwindigkeit der »einzige Weg, die extrem schnelle Ausbreitung des Virus zu verlangsamen«. Rund zehn Prozent der Brasilianer haben bisher eine erste Corona-Impfstoffdosis erhalten.
»Leider hat die Politik uns dort hingebracht, wo wir heute stehen: zu dieser enormen Zahl an Menschen, die ihr Leben verloren haben«, so Maciel.
Die dramatische Corona-Lage hat die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro in eine schwere Krise gestürzt. Der rechtsradikale Staatschef sieht sich wachsendem Druck von Verbündeten im Parlament und aus der Wirtschaft ausgesetzt, effektiver gegen die Pandemie vorzugehen. Bolsonaro hat die Bedrohung durch das Virus immer wieder verharmlost und Restriktionen des öffentlichen Lebens durch die Regionalbehörden kritisiert.
In der vergangenen Woche besetzte Bolsonaro sechs Kabinettsposten neu, nachdem er zuvor bereits seinen inzwischen vierten Gesundheitsminister ernannt hatte. Zudem berief der Präsident drei neue Oberbefehlshaber für Heer, Marine und Luftwaffe. In Brasilien gibt es immer wieder Spekulationen, Bolsonaro könnte mit Hilfe von Militärs gegen die demokratischen Institutionen vorzugehen versuchen.
Bundesjustizministerin: Geimpfte mit negativ getesteten Personen gleichstellen
1.05 Uhr: Laut Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sollten Corona-Beschränkungen für Geimpfte teilweise zurückgenommen werden. Die SPD-Politikerin sagt einem Vorabbericht der »Bild« zufolge: »Wenn jetzt wissenschaftlich belegt wird, dass von Geimpften keine höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, entfällt eine wichtige Begründung für die Einschränkung ihrer Grundrechte.« Deshalb sei es ein logischer Schritt, Geimpfte in Zukunft mit negativ getesteten Personen gleichzustellen. Tests würden bei den kommenden Öffnungsschritten eine wichtige Rolle spielen, dies gelte auch für Impfungen.
Gesundheitspolitiker fordern Fokussierung auf Erstimpfungen
0.45 Uhr: Gesundheitspolitiker mehrerer Parteien haben gefordert, verfügbare Impfstoffdosen rasch zu verimpfen statt sie für Zweitimpfungen zurückzustellen. Alles, was vorhanden sei, müsse für die Erstimpfung genutzt werden, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). »Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass möglichst viele einen Impfschutz aufbauen.«
Auch die Unions-Gesundheitsexpertin Karin Maag sagte, es sei »wichtig, dass wir mit den Erstimpfungen schneller vorankommen.« Angesichts der zu erwartenden steigenden Liefermengen müssten verfügbare Dosen ohne Rückstellungen für die Zweitimpfung verimpft werden.
Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus wies gegenüber dem RND auf die unverhofft große Nachfrage nach speziellen AstraZeneca-Impfterminen in mehreren Bundesländern hin. »Der Run auf AstraZeneca zeigt eines: Die Menschen wollen sich impfen lassen. Das ist ein sehr positives Zeichen«, sagte sie. Die FDP-Politikerin forderte mehr Impftermine mit dem AstraZeneca-Vakzin für Freiwillige. »Ein freiwilliges Impfangebot führt dazu, dass der holprige Impfstart nicht noch weiter ins Stocken gerät«, sagte sie.
Am Osterwochenende waren etwa in Nordrhein-Westfalen rund 400.000 Termine für Über-60-Jährige, die sich mit dem AstraZeneca-Vakzin impfen lassen wollten, binnen eines Tages ausgebucht. Im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern hatten die Impfzentren am Ostermontag für Impfwillige ohne Termin geöffnet, um übrig gebliebene AstraZeneca-Dosen zu verimpfen. Hier trafen in Städten wie Wismar Interessierte teils zwei Stunden vor Öffnung ein und bildeten Hunderte Meter lange Schlangen.
Söder: Laschets ›Brücken-Lockdown‹ entspreche seiner Linie
0.30 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat den Vorstoß seines nordrhein-westfälischen Kollegen, CDU-Chef Armin Laschet, für einen zwei- bis dreiwöchigen harten Lockdown begrüßt und als Anschluss an eigene Positionen eingeordnet. Es sei wichtig, durch ein sehr konsequentes Management bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie aus der Endlosschleife herauszukommen.
»Ich habe diese These eigentlich, wenn ich das so sagen darf, immer vertreten, die Kanzlerin auch«, sagte der CSU-Vorsitzende und offensichtliche Konkurrent Laschets im Rennen um die Kanzlerkandidatur der Unionsparteien. »Jeder, der mitmacht – finde ich super, weil es verstärkt die Basis jener, die für Umsicht und Vorsicht eintreten.« Söder äußerte sich in der aufgezeichneten ZDF-Sendung »Markus Lanz«, den Ausschnitt zeigte am Dienstagabend vorab das »Heute Journal«.
Laschet hatte am Ostermontag vorgeschlagen, im Kampf gegen die dritte Corona-Welle einen »Brücken-Lockdown« zu beschließen. Damit solle die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien. Nötig sei es, in einer nochmaligen »Kraftanstrengung« die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner zu drücken. »Da geht es um zwei, drei Wochen.«
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