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Spanien kämpft mit einer zweiten Corona-Welle. Durch stark vom Tourismus abhängige Wirtschaft trifft es das Land dadurch doppelt schwer.
- Spanien schien die Corona-Pandemie* nach einem heftigen Peak im März unter Kontrolle zu haben.
- Im Juli steigen die Zahlen der täglichen Neuinfektionen wieder stark an.
- Der durch den Tourismus geprägten Wirtschaft könnte das schwer zu schaffen machen.
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus* und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem bieten wir Ihnen in einer Karte die aktuellen Fallzahlen in Deutschland.
Madrid - Gemessen an den Daten, die die Johns-Hopkins-Universität vermittelt, wurden in Spanien am 25. März die meisten Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Um die 9.600 Corona*-Fälle verzeichneten die spanischen Behörden an diesem Rekordtag. Nach einem Abwärtstrend pendelte sich die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen im Juni bei ein paar hundert Fällen pro Tag ein. Doch seit Anfang Juli steigen die Fallzahlen wieder an.
Coronavirus in Spanien: Zweite Welle könnte schon begonnen haben
Am 20. Juli wurden rund 4.600 Fälle registriert, am 23. Juli 2.600, am 24. Juli 2.300. Bei der Bewertung der Zahlen muss jedoch angemerkt werden, dass die Universität für den 18. und 19. Juli keine Fälle gemeldet hatte. Somit könnten die hohen Summen durch Zusammenfassen mehrerer Tage zustande kommen.
„Es könnte sein, dass wir bereits eine zweite Welle haben“, räumte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra, ein. Sie betonte aber: „Wie man das nennt, ist völlig egal. Wenn die größeren Neuausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden, haben wir die Situation weiter im Griff.“
🤒Si tienes síntomas de #COVID19 debes separarte del resto de la familia o convivientes en una habitación de la vivienda
😷Si sales a espacios comunes o entra alguien en la habitación utiliza una mascarilla
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— Ministerio de Sanidad (@sanidadgob) July 26, 2020
Coronavirus in Spanien: Barcelona und Katalonien besonders hart betroffen
Angesichts der vor allem in Barcelona wieder steigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus haben die Behörden neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet. So kündigte die Regionalregierung in der Touristenmetropole Barcelona am Freitagabend (24. Juli) die Schließung aller Diskotheken, Clubs und anderer Lokale des Nachtlebens in der gesamten Region im Nordosten des Landes an, wie die Zeitung El País berichtete.
Ab Montag sind in Barcelona auch alle Kulturveranstaltungen untersagt. Bereits seit einer Woche sollen die Einwohner der Stadt und des südlichen Vororts L‘Hospitalet de Llobregat, insgesamt 2,7 Millionen Menschen, ihre Häuser nur noch aus dringendem Anlass wie für Einkäufe oder Besorgungen verlassen. Insgesamt gibt es in ganz Spanien offiziellen Angaben zurzeit etwa 280 lokale Corona-Ausbrüche.
Der erneute Corona-Ausbruch könnte Spaniens Wirtschaft hart treffen
„Das Wiederaufflammen von Covid-19 in Spanien und insbesondere in Katalonien mitten in der Sommersaison kann dem wichtigsten Wirtschaftssektor des Landes, dem Tourismus, in diesem Jahr definitiv den Untergang bescheren. Die Hoffnung war, die Auswirkungen der Pandemie auf das Bruttoinlandsprodukts (BIP) und die Beschäftigung durch die Rettung des Tourismus dämpfen zu können. Jetzt lässt sich nicht mehr viel tun, da kaum Zeit zum Reagieren bleibt“, beschreibt die spanische Zeitung La Vanguardia aus Barcelona die Situation.
Spanische Miniatur-Flaggen, die am Strand von Mallorca in den Boden gesteckt sind, sollen den Mindestabstand markieren.
© Joan Mateu/apa/dpa
„Um die Urlaubssaison noch zu retten, müsste eine schnelle und effiziente Imagekampagne gestartet werden, um den negativen Auswirkungen der Covid-19-Ausbrüche auf das Ansehen des Landes entgegenzuwirken. Aber das ist unerklärlicherweise auch nicht geschehen: weder in Katalonien noch in ganz Spanien. Die mangelnde Reaktion der Behörden auf die Pandemie verschärft deren gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen“, heißt es in dem Blatt weiter.
Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen in einigen Regionen Spaniens hat Großbritannien seine Einreiseregeln wieder verschärft - die Regierung in Madrid will das nicht hinnehmen. Auch das österreichische St. Wolfgang hat mit einem heftigen Corona-Ausbruch zu kämpfen. Um solche Szenarien in Bayern zu verhindern, will die Landesregierung unter Ministerpräsident Markus Söder Einreisende an Flughäfen zu Corona-Tests verpflichten. (lb mit dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks
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July 28, 2020 at 03:57AM
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Zweite Corona-Welle in Spanien: Heftige Folgen für Tourismus - Neuer Hotspot in Europa? - Merkur.de
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