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Wagenknecht-Partei: Uni Potsdam entwickelt Politik-Tool „BSW-O-Mat“ - Tagesspiegel

Sahra Wagenknecht nimmt an der Gründungspressekonferenz ihrer neuen Partei teil.

© REUTERS/NADJA WOHLLEBEN

Wie groß ist die eigene Übereinstimmung zum Programm vom „Bündnis Sahra Wagenknecht“? Ein Online-Test von Potsdamer Forschenden verrät es – und knüpft eigene Forschung an die Ergebnisse.

Politikwissenschaftler der Universität Potsdam haben ein Info-Tool „BSW-O-Mat“ entwickelt. Damit könnten Interessierte herausfinden, inwieweit sie mit der am Montag in Berlin gegründeten Partei um die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht übereinstimmen, teilte die Universität am Montag in Potsdam mit. BSW steht für „Bündnis Sahra Wagenknecht“, dessen Parteigründung seit Oktober vorbereitet wurde.

Das neue Tool funktioniere ähnlich wie der bekannte Wahl-O-Mat und sei ab sofort unter www.bswomat.de erreichbar, hieß es. Dort würden Nutzerinnen und Nutzern Aussagen aus dem Gründungsmanifest des BSW präsentiert. Diese könnten dann mithilfe einer Skala von minus fünf bis plus fünf bewertet werden. Anschließend werde eine prozentuale Übereinstimmung für einzelne Politikbereiche wie Wirtschaftspolitik und Zuwanderung berechnet und den Teilnehmenden präsentiert.

Teils vage Aussagen

Doch manche der getesteten Aussagen wie „Unser Land ist in keiner guten Verfassung“ sind vage. Andere enthalten Reizwörter wie „Cancel Culture“ oder „ausufernde Sanktionen“, ohne genau zu definieren, was gemeint ist. Auch Formulierungen wie zu einer Politik, die „Bürgern vorschreiben will, wie sie zu leben, zu heizen, zu denken und zu sprechen haben“, machen die Assoziationen zu Heizungsgesetz oder Genderdebatte nicht explizit klar.

Der „BSW-O-Mat“ ist den Angaben zufolge in einer Langversion mit 26 Fragen und in einer Kurzversion mit 20 Fragen verfügbar und kann ohne Datenspeicherung genutzt werden. Auf freiwilliger Basis könnten Zusatzangaben gemacht werden, um die Forschung zu unterstützen, hieß es. Mithilfe der anonym erhobenen Informationen könne beispielsweise untersucht werden, welche politischen Positionen bei bestimmten Parteianhängerinnen und -anhängern oder in bestimmten Altersgruppen auf besonders große Resonanz stoßen.

Die Forschungen sollen den Angaben zufolge in die Arbeit des Potsdamer Politikwissenschaftlers Philipp Thomeczek zum „Superwahljahr 2024“ einfließen, in dem neben der Europawahl auch in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gewählt wird. Thomeczek forscht seit einigen Jahren zu populistischen Parteien. (epd/Tsp)

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