Viele Landwirte fieberten im Rahmen der deutschlandweiten Protestwoche gegen geplante Subventionskürzungen der Bundesregierung dem großen Bauernprotest am Nürnberger Volksfestplatz mit Kundgebung am Freitag (12. Januar 2024) entgegen. Im Zusammenhang ihrer Anreise ereigneten sich mancherorts Unfälle und es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Am Mittwoch davor gab es teils Blockaden an den Autobahnen A3, A7, A70 und A71. Dürfen Traktoren eigentlich auf der Autobahn fahren? Die Kollegen unseres Schwesternportals inRLP.de sind dieser Frage nachgegangen. In einer Bilanz der vergangenen Tage meldete die Polizei mehrere Zwischenfälle, wie wir in unserem großen Live-Ticker zusammenfassen.
Update vom 12.01.2024, 15.30 Uhr: Drei kleinere Unfälle und Vekehrsbehinderungen - das war der Bauernprotest in Nürnberg
In einer abschließenden Presseerklärung zieht die Polizei Mittelfranken Bilanz zum Bauernprotest in Nürnberg. "Die Landwirtinnen und Landwirte sammelten sich bereits in den frühen Morgenstunden ab etwa 5.30 Uhr an zahlreichen Orten in gesamt Mittelfranken sowie zum Teil auch in benachbarten Regierungsbezirken. Ab 6.30 Uhr machten sich über 2200 Traktoren auf insgesamt sieben Routen auf den Weg zum Nürnberger Volksfestplatz", heißt es in der Rückschau.
Teilweise kam es bei der Anfahrt zu "massiven Verkehrsbehinderungen". Insbesondere auf den Einfallstraßen (Bucher Straße/B2/B14) sowie im Stadtgebiet Nürnberg auf dem Ring (Nordring über den Ben-Gurion-Ring sowie von der B14 aus Stein kommend auf die Ulmenstraße/Frankenstraße) stauten sich Traktoren auf mehreren Kilometern, was zu zähfließendem Verkehr führte. Ab 8.15 Uhr trafen die ersten Teilnehmer am Volksfestplatz ein. Insgesamt ereigneten sich drei kleinere Verkehrsunfälle, weitere Störungen gab es laut Polizei nicht.
"Die Kundgebung am Volksfestplatz begann um 11.20 Uhr vor in der Spitze rund 5000 Teilnehmern sowie etwa 2500 Traktoren. Kurz vor 14 Uhr wurde die Versammlung vor Ort durch den Versammlungsleiter beendet", heißt es weiter. Der Heimweg findet nicht mehr im Rahmen einer Versammlung/Sternfahrt, sondern individuell statt. Die Verkehrspolizei schreitet punktuell noch mit verkehrslenkenden Maßnahmen (Verkehrsregelung an größeren Kreuzungen et cetera) ein.
Update vom 12.01.2024, 13.50 Uhr: Erste abfahrende Traktoren sorgen wieder für Behinderungen auf Frankens Straßen
Wie die Polizei Mittelfranken mitteilt, haben inzwischen die ersten Traktoren den Heimweg angetreten. Auf den Abfahrtsstraßen kommt es wieder zu Verkehrsbehinderungen. Schwerpunkt werden nach Polizeieinschätzung der Ring sowie die Ausfallstraßen Bucher Straße, Erlanger Straße sowie die B14 und B4 sein, erfährt inFranken.de im Gespräch. Die sieben Anfahrtsrouten gelten nicht mehr.
Es wurden bei der Veranstaltung rund 2500 Traktoren sowie weitere Fahrzeuge und rund 5000 Teilnehmer gezählt.
Update vom 12.01.2024, 13 Uhr: Zufahrtstraßen zum Volksfestplatz frei
Um 12.24 Uhr informierte die Polizei Mittelfranken darüber, dass alle Traktoren auf dem Volksfestplatz eingetroffen sind. Auf den Zufahrtsstraßen gibt es seitdem keine Verkehrsbehinderungen. Am Morgen wollte ein Vater will mit seinem Sohn (9) zu den Bauernprotesten - dann hatte er einen Unfall.
Update vom 12.01.2024, 11.45 Uhr: Verkehr weiterhin "sehr zäh" - fast alle Traktoren haben Nürnberger Volksfestplatz erreicht
Die meisten Teilnehmer sind bereits angekommen, doch auch nach dem Start der Kundgebung sind Traktoren auf dem Weg zum Nürnberger Volsfestplatz. Gegen 11.30 Uhr gibt es noch Verkehrsbehinderungen vor allem in der Bayernstraße, Ulmenstraße und Frankenstraße. "Hier ist dicht. Der Verkehr verläuft sehr zäh", berichtet ein Sprecher der Polizei Mittelfranken inFranken.de.
Gegenüber inFranken.de rechnet ein Landwirt mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ab, der sich zur Kundgebung angekündigt hat.
Update vom 12.01.2023, 10.40 Uhr: Traktoren sammeln sich in Nürnberg - Polizei mit Verkehrsinfos
Mittelfranken
"Es sind momentan gut über 2000 Traktoren unterwegs", sagt ein Sprecher der Polizei Mittelfranken gegen 9.10 Uhr im Gespräch mit inFranken.de. Der Schwerpunkt liegt zu dieser Zeit auf dem Nürnberger Nordring bis zum Ben-Gurion-Ring mit der Einfahrt auf den Volksfestplatz. "Hier ist dicht. Es ist eine einzige Traktorenschlange". Die gleiche Situation zeigt sich auf der B4 Richtung Nürnberg bis zur Nopitschstraße. "Auf den anderen Routen, beispielsweise von Fürth aus, gibt es auch Verkehrsbehinderungen. Bislang haben wir aber keine Stellen, wo wirklich gar nichts geht", informiert der Sprecher weiter.
Mit einer Drohne verschafft sich die Polizei einen Überblick über den Verkehrsfluss rund um den Kundgebungsort. "Auf Grund dieser Erkenntnisse greifen die Kollegen vor Ort an den Ampel-Kreuzungen in die Verkehrsregelung ein", schreibt das Polizeipräsidium Mittelfranken auf der Plattform X.
Noch vor Versammlungsbeginn sind in Forth bei Eckental im Kreis Erlangen-Höchstadt zwei Traktoren aufeinandergefahren. Ein Landwirt kam mit einer Kopfplatzwunde in ein Krankenhaus. Ebenfalls kam es in Fürth auf der Würzburger Straße zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei Kraftfahrzeugen, der wohl im Zusammenhang mit der Sternfahrt der Landwirte steht. Hier sind keine Personen verletzt.
Oberfranken
Die Polizei Bamberg-Land stationierte sich an Auffahrten der A70 und A73, um ein unrechtmäßiges Befahren von Landmaschinen zu verhindern, erfährt inFranken.de im Gespräch am Morgen. "Es wurden aber keine Versuche unternommen", so ein Sprecher. Die Teilnehmer hätten am Morgen ausschließlich Land- und Bundesstraßen verwendet, sich an die Verkehrsregeln gehalten und seien in kleinen Gruppen unterwegs gewesen. So hätten sich für andere Verkehrsteilnehmer keine nennenswerten Behinderungen ergeben. Bereits gegen 8.45 Uhr war laut Kenntnis der Polizei kein Traktorenzug mehr im Bamberger Land unterwegs. "Es waren deutlich weniger, als angenommen", heißt es zum Stand ab 4 Uhr. Auch im Landkreis Forchheim seien am Morgen große Verkehrsbehinderungen ausgeblieben.
Update vom 11.01.2023: Bauernproteste in Franken und Bayern ab Donnerstag
Unterfranken
Am Donnerstag (11. Januar 2024) findet ab 15.30 Uhr am Biebelrieder Dreieck an der DK0-Deponie der Lenz, Ziegler, Reifenscheid GmbH (Mainstockheim) eine Kundgebung statt. Die Traktoren werden über die B8 anfahren. An der Deponie wird der Bayerische Bauernverband einen Schlepper mit einem Kran hochziehen. Die Veranstaltung dauert bis circa 17.30 Uhr. inFranken.de hat über die spektakuläre Aktion berichtet.
Am Freitag (12. Januar 2024) werdem laut Informationen des Landratsamts im Landkreis Bad Kissingen folgende Autobahn-Anschlussstellen mit Traktoren verengt werden:
- A7, Anschlussstelle (AS) Hammelburg: 15 bis 19 Uhr
- A71, AS Oerlenbach: 6 bis 15 Uhr
"Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, wird entlang der betroffenen Anschlussstellen die Geschwindigkeit für Fahrzeuge gedrosselt. Hierfür werden entsprechende Schilder aufgestellt", heißt es. Inwieweit es zu nicht angezeigten "Entschleunigungsfahrten" von Schleppern auf den Bundes- und/oder Staatsstraßen im Landkreis kommt, ist nicht bekannt.
Dem Landratsamt Schweinfurt liegen mehrere Zeiträume in verschiedenen Orten vor. Wann und ob die Veranstaltungen konkret stattfinden, ist nicht bekannt und es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit, betont ein Sprecher im Gespräch mit inFranken.de.
- Werneck, Kreisverkehr B19 / B26, 8. bis 13. Januar, 6 bis 16 Uhr
- Weyer ST2277/B303, 8. bis 12. Januar, 6 bis 16 Uhr
- Schonungen/Fährhaus B26, 8. bis 12. Januar, 6.30 bis 16 Uhr
- Poppenhausen B286 AS, Autobahnauffahrt, 8. bis 12. Januar, 6 bis 16 Uhr
- Stadtlauringen entlang der Schweinfurter Straße (Schweinfurter Straße 14 bis zur Kirchtorstraße 9), 8. bis 12. Januar, 6 bis 18 Uhr
- Zwischen Stadtlauringen und Schweinfurt ST 2280, 8. bis 12. Januar, ab 6 Uhr, Auflösung bei Drei Eichen
Am Freitag kann es auch im Landkreis Aschaffenburg zwischen 13.30 Uhr bis 18 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen, teilt das Landratsamt mit. Laut Bescheid findet die Versammlung auf der B26 zwischen dem Hösbacher Stachus und dem Kreisverkehr Weyberhöfe statt.
Vom Veranstalter wurde für diese Zeit ursprünglich eine Vollsperrung der A3 in beide Richtungen angemeldet. "Auf Grund der daraus entstehenden Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung wurde der Versammlungsort Seitens des Landratsamtes geändert", heißt es hierzu.
Oberfranken
Am Donnerstag (11. Januar 2024) findet in Baunach ab 17.30 Uhr eine Lichterfahrt der Traktoren statt, informiert die Stadt Baunach. Die Strecke ist wie folgt: Gewerbepark auf 279 über Baunacher Straße Richtung Breitengüßbach Mitte, dann auf B4 Richtung Bamberg bis Kreisel am Westring, anschließend zurück Richtung Baunach und dort Aufstellung am Ortsausgang beziehungsweise bei Rewe.
Am Freitag (12. Januar 2024) finden im Landkreis Hof zwei Traktorkonvois statt. Wie die Hofer Polizeiinspektion am 10. Januar 2024 informierte, startet der erste ab circa 7 Uhr im Berger Ortsteil Bruck und verläuft im sogenannten "Berger Winkel" - nach Kenntnisstand vom 10. Januar durch die Ortschaften Berg, Issigau, Hölle, Marxgrün, Rothleiten zurück nach Berg.
Die zweite Kolonne startet ab circa 11 Uhr im Münchberger Ortsteil Markersreuth. Von dort aus werden sich die Traktoren in Richtung Konradsreuth in Bewegung setzen. Die bisher angedachte Strecke verläuft weiter durch den südlichen Landkreis Hof, nach aktuellem Kenntnisstand durch die Orte Leupoldsgrün, Selbitz, Schauenstein, Helmbrechts, Münchberg und wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Am Freitag sind ebenfalls "diverse Aktionen im ganzen Landkreis Wunsiedel geplant", teilt die Polizeiinspektion Marktredwitz mit. Ab 7 Uhr ist demnach im Bereich Wunsiedel bis Marktredwitz mit einem erhöhten Aufkommen von land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen insbesondere auch auf der B303 zu rechnen. Verkehrsteilnehmer müssen sich hier auf Verkehrsstörungen und Rückstaus einstellen. Ortskundigen Fahrzeugführern empfiehlt die Polizei daher, diesen Bereich weiträumig zu Umfahren.
Mittelfranken
Am Freitag (12. Januar 2024) ist ab 11 Uhr eine Kundgebung am Nürnberger Volksfestplatz geplant. "Erwartet werden laut Veranstalter zwischen 4500 und 6000 Teilnehmende", teilt die Stadt Nürnberg am Mittwoch (10. Januar 2024) in einer Pressemeldung mit. In diesem Zusammenhang können die Traktoren von verschiedenen Sammelstellen zum Volksfestplatz fahren. Die detaillierten Touren findest du in diesem Artikel.
- Route 1: Buch – Sammelpunkt: Bucher Festplatz an der Bucher Hauptstraße
- Route 2: Kalchreuth – Sammelpunkt: Am Spirkbrunnen 2
- Route 3: Schwaig bei Nürnberg – Sammelpunkt: Parkplatz Birkensee an der LAU15 in Röthenbach an der Pegnitz
- Route 4: Unterferrieden – Sammelpunkt: LAU 31 zwischen B8 und Unterferrieden – Abfahrt Schwalbenhofstraße
- Route 5: Roth – Sammelpunkt: Parkplatz "Steinerne Eiche" in Roth
- Route 6: Heilsbronn – Sammelpunkt: ehemalige B14 direkt östlich des Stadtgebietes Heilsbronn (nördlich B14)
- Route 7: Langenzenn – Sammelpunkt: Würzburger Straße Langenzenn / alte B8 in südlicher Fahrtrichtung
Von der Demonstration betroffen sind auch Busse und Straßenbahnen, wie die VAG betont. "Fahrgäste müssen sich ab etwa 7.30 Uhr bis voraussichtlich 12 Uhr auf Verzögerungen und Ausfälle einstellen. Anders als bei der Demonstration am vergangenen Montag (8. Januar), ist dieses Mal das gesamte Stadtgebiet betroffen, da die Traktoren sternförmig aus allen Richtungen nach Nürnberg kommen", ist auf der Webseite zu lesen.
Durch den Streik der GDL-Lokführer werde auch der S- und R-Bahn-Verkehr eingeschränkt sein. "Wir bitten unsere Fahrgäste daher, auf nicht dringend notwendige Fahrten zu verzichten oder diese – wenn möglich – auf den Nachmittag zu verlegen. Die U-Bahnen fahren zwar, aber in den Zügen ist aufgrund der Lage am Freitag mit erhöhtem Fahrgastaufkommen zu rechnen."
Route 7 führt durch Fürth. Die Stadt weist daher auf "erhebliche Einschränkungen und Verzögerungen auf allen Buslinien" während der Traktorenfahrt hin. Nach der Kundgebung werden ab 13.30 Uhr einige Rückfahrten von Nürnberg aus stattfinden. Auch hier könne es zu Verzögerungen kommen.
Einschränkungen im Buslinienverkehr und in der Schülerbeförderung sind auch im gesamten Landkreis Forchheim möglich, wie das Landratsamt informiert. Es kann zu Verspätungen und teilweisen Ausfällen von Fahrten kommen.
Oberbayern
- 12. Januar 2024 - ab 11:00 Uhr: Penzberg - Urthaler Hof (angefragt) - Kundgebung
Niederbayern
- 12. Januar 2024 - ab 18:00 Uhr: Straubing, Großparkplatz am Hagen: Kundgebung mit Mahnfeuer
Oberpfalz
- 13. Januar 2024 - ab 10:15 Uhr: Schwandorf - Protestzug von Nordgauhalle Nabburg (Parkplatz) zum Oberen Markt - Protestzug, Demo in Nabburg
Schwaben
- 12. Januar 2024 - ab 19:30 Uhr: Friedberg/Wulfertshausen: Mahnfeuer
- 12. Januar 2024 - ab 14 Uhr: Dillingen - Festplatz: Kundgebung und Schleppertour
- 8. - 13. Januar - von 19:00 - 21:00 Uhr: Wiedergeltingen: Mahnwache
(Hinweis: Kein Anspruch auf Vollständigkeit)
Update vom 10.01.2023: Behinderungen an A3, A7, A70 und A71 am Mittwoch - unter anderem im Landkreis Bad Kissingen und Würzburg
Hinweise für Unterfranken
Der Hauptfokus in Unterfranken liegt laut dem Polizeipräsidium im Bereich Würzburg durch Konvois ab etwa 13 Uhr. Laut der Stadt Würzburg ist im Stadtgebiet, insbesondere im Bereich der B27 aus Veitshöchheim kommend, der B8 aus Biebelried kommend, des Greinbergknotens, des Europasterns, der Nordtangente, der Veitshöchheimer Straße, der Brücke der Deutschen Einheit, der Mainaustraße und der Talavera "mit spürbaren Verkehrsbehinderungen zu rechnen". Ab circa 16 Uhr findet ein Versammlungsaufzug zu Fuß im Bereich Friedensbrücke, Röntgenring, Haugerring, Semmelstraße, Textorstraße und der Juliuspromenade statt, führt die Stadt in ihrer Pressemitteilung fort. "Auch hier ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Gebiete sollten, wenn möglich, weiträumig umfahren werden."
Das Landratsamt Bad Kissingen warnt in den sozialen Medien vor folgenden Verkehrsbehinderungen:
- A7, Anschlussstelle (AS) Bad Brückenau/Volkers: 6 bis 15 Uhr
- A7, AS Hammelburg: 15 bis 19 Uhr
- A7, AS Oberthulba: 5.30 bis 15.30 Uhr
- A71, AS Oerlenbach: 6 bis 15 Uhr
Zusätzlich sind von 9.30 bis 17 Uhr "Entschleunigungsfahrten" zwischen der A7, Anschlussstelle Oberthulba, und dem Stadtgebiet Bad Kissingen geplant. In beiden Richtungen seien somit Traktoren auf den Fahrbahnen unterwegs. "Landratsamt und Polizei bitten die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Geduld: Bitte planen Sie etwas mehr Zeit ein und starten Sie keine riskanten Überholmanöver", ist zu lesen.
An der A7 Anschlussstelle Bad Brückenau/Wildflecken haben die Versammlungsleiter die Demonstrationen für Mittwoch abgesagt. Versammlungen an den Anschlussstellen Maßbach und Münnerstadt (A71) wurden sowohl für Mittwoch als auch für Freitag abgesagt.
Seit 6 Uhr sind ebenfalls Traktoren im Landkreis Haßberge unterwegs. Hier gibt es blockierte Auffahrten der A70 berichtet die Polizeiinspektion Haßfurt im Gespräch mit inFranken.de gegen 10.15 Uhr. Die Anschlussstelle Theres ist inzwischen wieder frei. Bei Eltmann kam es gegen 13.45 Uhr noch zu Behinderungen. Abfahrten sind nicht betroffen. Verkehrsteilnehmer sollen zur nächsten freien Anschlussstelle fahren, um auf die Autobahn aufzufahren. Auch Hofheim war von einem Protest betroffen, jedoch ohne Polizeibegleitung.
Ab 15.30 Uhr starten zudem zwei Züge im Hutzelgrund in Mömbris sowie am Limousinhof in Mespelbrunn-Hessenthal im Landkreis Aschaffenburg. "Es ist mit Fahrzeugen im hohen dreistelligen Zahlenbereich zu rechnen", so ein Polizeisprecher gegenüber inFranken.de. "Sie fahren dann über Land- und Ortsverbindungsstraßen nach Aschaffenburg", führt er fort. Das Landratsamt nennt die B26. Im Weiteren bewegt sich der geeinte Zug durch Damm und über die Ebertbrücke, um dem Ring bis zur Abfahrt auf die Würzburger Straße zu folgen. Danach geht es über diese durch Haibach bis Straßbessenbach. Dort wird sich die Versammlung ohne Abschlusskundgebung auflösen.
Ab 15.30 Uhr werden laut Informationen des Polizeipräsisiums Unterfranken daher die folgenden Abfahrten der A3 in beide Richtungen vollgesperrt:
- Bessenbach
- Hösbach
- Goldbach
- Aschaffenburg-Ost
"Ein Verlassen der A3 ist in diesem Bereich nicht möglich. Bitte umfahrt weiträumig", so der Hinweis.
Die nächste Möglichkeit in Richtung Frankfurt ist von Aschaffenburg West, die nächste in Richtung Würzburg ist von Weibersbrunn.
In Schweinfurt kommt es nach Angaben des Polizeipräsidiums zwischen 13 und 17 Uhr im Bereich Schillerplatz und Rüfferstraße zu einer stationären Versammlung. Verkehrsbehinderungen gab es gegen 15 Uhr vor allem in der Hauptbahnhofstraße, Rüfferstraße und Gunnar-Wester-Straße.
Hinweise für Oberfranken
Der Bauernverband Hof hatte seine Mitglieder zu einer Versammlung am Mittwoch (10. Januar 2024) auf dem Volksfestplatz in Hof aufgerufen. "Neben den Landwirten folgten auch Lastwagenfahrer und Handwerker dem Aufruf und begaben sich mit ihren Fahrzeugen zum Versammlungsort. Durch die sternförmige Anfahrt der teilweise sehr langsam fahrenden Traktoren kam es bereits vor 7 Uhr zu erheblichen Störungen des Straßenverkehrs", schreibt die Polizeiinspektion Hof in einer abschließenden Pressemitteilung.
Es fanden sich etwa 300 Fahrzeuge und 600 Personen auf dem Volksfestplatz ein. Weil die Parkfläche dort nicht ausreichte, leiteten die Einsatzkräfte Traktoren und Lastwagen auf den Parkplatz am Bahnhof Neuhof um. Die Kundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen dauerte knapp zwei Stunden. Nach Ende der Versammlung gegen 12 Uhr begaben sich die Teilnehmer auf die Heimreise. "Aufgrund ihres disziplinierten Verhaltens leerte sich der Platz zügig. Auch auf der Heimfahrt der Traktoren kam es analog zur Anreise zu Beeinträchtigungen der Verkehrsteilnehmer", heißt es.
Hinweise für Mittelfranken
In Ansbach führte ein Traktor-Konvoi am Mittwochmorgen zu Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr. "Wir konnten sie aber weitgehend minimieren", sagt der Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Ansbach im Gespräch mit inFranken.de. Die Demonstranten starteten ab circa 6.30 Uhr in Claffheim und fuhren mit 130 Fahrzeugen über Schafft-, Eyber- und Schlosskreuzung bis zum Hohenzollernring, dann ging es über die Schalkhäuser Straße und Promenade zurück zur Schalkhäuserstraße zum Messegelände. Auch nach dem Abschluss am Messegelände kann es durch abfahrende Traktoren zu Beeinträchtigungen kommen. Ab circa 15.30 Uhr ist geplant, die Route erneut zu fahren.
Auswahl vergangener Bauern-Demos in Franken
Oberfranken
- 8. Januar 2024 ab 7 Uhr: Kronach - Lkr. Kronach - Traktor Konvois
- 8. Januar 2024 ab 10 Uhr: Wunsiedel - Volksfestplatz Burgermühlweiher - Schlepper Sternfahrt mit Kundgebung
- 8. Januar 2024 ab 13 Uhr: Coburg - Angerparkplatz - Kundgebung
- 8. Januar 2024 ab 11 Uhr: Bamberg - Brose-Arena - Schlepper Sternfahrt mit Kundgebung
- 8. Januar 2024 ab 8 Uhr: Bayreuth - Volksfestplatz - Schlepper Sternfahrt mit Kundgebung
- 8. Januar 2024 ab 18 Uhr: Lichtenfels - Stadthalle Lichtenfels - Kundgebung
Mittelfranken
- 5. Januar 2024 - ab 18 Uhr: An der B14 zwischen Lauf und Rückersdorf - Mahnfeuer
- 8. Januar 2024 ab 11 Uhr: Roth - Roth Festplatz - Kundgebung
- 8. Januar 2024 - ab 11 Uhr: Erlangen - Rathausplatz
- 8. Januar 2024 ab 11 Uhr: Ansbach - Rezathalle - Schlepper Sternfahrt mit Kundgebung
Unterfranken
- 5. Januar 2024 ab 16 Uhr: Volkach - Volkach und Umgebung - Mahnfeuer und Informationsstände
- 5. Januar 2024 ab 16 Uhr: Haßfurt - Wanderparkplatz, Hohe Wann - Mahnfeuer
- 5. Januar 2024 ab 16 Uhr: Rentweinsdorf - Schotterparkplatz Rentweinsdorf Ortsausgang Richtung Bamberg - Mahnfeuer
- 5. Januar 2024 ab 16 Uhr: Steinsfeld/Dampfach - Staatsstraße 2275 zwischen Steinsfeld und Dampfach - Mahnfeuer
- 5. Januar 2024 ab 16 Uhr: Humprechtshausen - Am alten Sportplatz Richtung Auffahrt B303 - Mahnfeuer
- 5. Januar 2024 - ab 17 Uhr: Eßleben - B19, Kurve Richtung Werneck, Einfahrt Schafsbrücke - Mahnfeuer
- 5. Januar 2024 - ab 18 Uhr: Oerlenbach - Pendlerparkplatz Oerlenbach an der A71 Richtung Schweinfurt - Mahnfeuer
- 8. Januar 2024 - Abfahrt ab 14 Uhr, 15.30 Kundgebung: Bad Neustadt/Saale - Festplatz am Busbahnhof - Sternfahrt mit Kundgebung
Erstmeldung vom 09.01.2024: Nach "großem Schlag" gehen Proteste weiter: Habeck sieht teils "Grenze überschritten"
Bauernproteste fallen mit Lokführerstreik zusammen
Schon vor der Aktionswoche kam es zu Protesten von Landwirten. Eine Bauern-Demo in Hammelburg mit 600 Traktoren legte am Dienstagabend (2. Januar 2024) den Verkehr im Kreis Bad Kissingen lahm. In Hof sorgten am Freitag (5. Januar 2024) Proteste auf 14 Autobahnbrücken für massive Behinderungen. In Bamberg demonstrierten Landwirte bereits im Dezember in der Innenstadt gegen die Pläne der Ampel-Regierung.
Ein Bamberger Landwirt kündigte schon damals einen "Mega-Protest" und "großen Schlag" an. "Definitiv wird da noch etwas kommen", verkündete Christian Besler im Dezember im Gespräch mit inFranken.de. Da auch die Lokführer der Deutschen Bahn ab Mittwoch (10. Januar 2024) ihre Arbeit niederlegen wollen und Spediteure Proteste im Januar angekündigt hatten, droht in Deutschland ein Generalstreik.
Noch bis Montag (15. Januar 2024) sollen laut dem Bayerischen Bauernverband "Aktionen in den Landeshauptstädten und weiteren großen Städten in Bayern und ganz Deutschland stattfinden". Der Deutsche Bauernverband in Berlin mahnt indes zu Contenance und ruft zu friedlichen Protesten auf. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) mitteilt, fordern manche Landwirte nämlich "sehr viel radikalere Proteste und werfen dem Bauernverband vor, nicht die Interessen der Landwirte zu vertreten". Außerdem springen demnach auch vermehrt Rechtspopulisten auf das Thema auf.
Innenminister warnte vor "extremistischen Gruppierungen" - Verfassungsschutz beobachtet Proteste
An der Nordseeküste versuchte am Donnerstag (4. Januar 2024) ein "wütender Mob", eine Fähre mit Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) zu erstürmen. Am Montag reagierte er in einem Video auf die Proteste und sprach eine eindringliche Warnung aus. Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) hatte im Vorfeld zudem angekündigt, "gezielte Blockaden" am 8. Januar nicht zu tolerieren - der Verfassungsschutz werde die Proteste beobachten, da "nicht auszuschließen" sei, dass "einzelne extremistische Gruppierungen am Protestgeschehen der Landwirte teilnehmen könnten", um diese zu unterwandern.
Obwohl der Bund Teile der geplanten Kürzungen gestrichen hat, wollen die Organisatoren an ihrem Protestplan festhalten. "Der Erhalt der Befreiung von der Kfz-Steuer für Traktoren und Erntemaschinen ist nicht ausreichend, der Bundestag muss auch die Streichung der Rückerstattung der Energiesteuer auf Agrardiesel zurücknehmen", sagte BBV-Präsident Günther Felßner.
mit dpa
Vorschaubild: © inFranken.de
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