Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un treffen sich nach russischen Angaben "in den kommenden Tagen" in der russischen Stadt Wladiwostok. Damit bestätigte das russische Präsidialamt die Spekulationen, wonach Kim, der sein Land nur sehr selten verlässt, eine baldige Reise nach Russland plane. Die Zeitung Chosun Ilbo schrieb, das Treffen könnte bereits an diesem Dienstag stattfinden.

Baerbock macht keine Zusage zu Taurus-Lieferungen

Unterdessen ist Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zum vierten Mal seit Kriegsbeginn in die Ukraine gereist. Thema bei dem Besuch war unter anderem eine mögliche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an das angegriffene Land. Eine feste Zusage machte Baerbock jedoch nicht. Erst müssten "alle Fragen geklärt sein", sagte sie. 

Baerbocks ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba rechnet dagegen fest mit Taurus-Marschflugkörpern aus Deutschland. "Ihr werdet es sowieso machen", sagte er. "Ich verstehe nicht, warum wir so viel Zeit verschwenden."

Weitere Hilfen für die Ukraine

Die Außenministerin sagte bei ihrem Besuch in Kiew zusätzliche Unterstützung für die Ukraine zu. Die Bundesregierung werde ihre humanitäre Soforthilfe um 20 Millionen Euro aufstocken, sagte Baerbock. Damit steigt die Summe auf 380 Millionen Euro in diesem Jahr. Zudem kündigte Baerbock für das kommende Jahr eine Wiederaufbaukonferenz in Berlin an.

Russland fehlen viele Arbeitskräfte

Da Hunderttausende Russen zum Kriegsdienst einberufen werden, fehlen sie an anderer Stelle – nach britischen Angaben vor allem in der russischen Industrie und im IT-Bereich. Der Arbeitskräftemangel in Russland habe im Juli mit 42 Prozent einen neuen Höchststand erreicht, teilte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf das Jegor-Gaidar-Institut für Wirtschaftspolitik in Moskau mit. Das seien sieben Prozent mehr als im April.

Weitere Meldungen des Tages im Überblick:

  • Die Ukraine hat nach Angaben ihres Militärgeheimdienstes mehrere Bohrinseln in der Nähe der von Russland annektierten Halbinsel Krim zurückerobert.
  • Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation, ist besorgt über die "erhebliche Militärpräsenz" auf dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine.
  • Deutschland will der Ukraine in den kommenden Monaten weitere 40 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung stellen.
  • Der brasilianische Präsident Lula da Silva hält eine Verhaftung Wladimir Putins beim G20-Gipfel 2024 in Brasilien nun doch für möglich. "Es ist die Justiz, die entscheidet, es ist nicht die Regierung", sagte er.
  • Estland und Lettland wollen gemeinsam das deutsche Mittelstrecken-Luftabwehrsystem Iris-T erwerben.
  • Berlin will noch in diesem Monat eine Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingehen.

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