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„Schmutzige Denunzierung“: ZDF soll wegen Böhmermann 100.000 Euro an Ex-BSI-Chef zahlen - fr.de

Arne Schönbohm wurde als BSI-Chef entlassen. Er gibt Jan Böhmermann die Schuld und möchte nun Schmerzensgeld vom ZDF – vielleicht auch vom Moderator selbst.

Berlin – Seit dem 1. Juli heißt die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Claudia Plattner. Die 50-jährige Mathematikerin gilt als international erfahrene Cybersicherheitsexpertin und genau das soll auch der Grund gewesen sein, warum sie für Arne Schönbohm eingewechselt wurde: Sie sei besser für den Job geeignet. Der 54-jährige Diplomwirt möchte nun gegen das ZDF und wohl auch gegen Jan Böhmermann vor Gericht ziehen. 100.000 Euro Schmerzensgeld fordert er vom Sender. Böhmermann warf in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ im Oktober 2022 Schönbohm zweifelhaften Lobbyismus vor – danach wurde Schönbohm entlassen.

Zur Erinnerung: Das „ZDF Magazin Royale“, von und mit Comedian Jan Böhmermann, brachte Arne Schönbohm mit einem Lobbyverein einer Firma in Verbindung, die mit dem russischen Geheimdienst zusammenarbeite. Böhmermann stellte Schönbohm als „Cyber-Clown“ dar. Wenig später musste der Ex-BSI-Chef seinen Hut nehmen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) entließ ihn aus dem Amt, obwohl zu den Vorwürfen aus der ZDF-Satire-Show schnell Zweifel aufkamen. Die Folge der Late-Night-Show wurde mittlerweile aus der ZDF-Mediathek entfernt und ist nur noch auf dem YouTube-Kanal vom „ZDF Magazin Royale“ zu finden.

Muss das ZDF seinetwegen 100.000 Euro Schmerzensgeld zahlen? Jan Böhmermann, Moderator der Satire-Show „ZDF Magazin Royale“, werden von Ex-BSI-Chef Arne Schönbohm falsche Behauptungen vorgeworfen.

Nichts dran an den Böhmermann-Vorwürfen: BSI-Chef Schönbohm aus anderen Gründen ausgewechselt?

Es stellte sich Mitte Mai 2023 dann heraus, dass an den Vorwürfen vom „ZDF Magazin Royale“ wohl nichts dran war. Nach einer Untersuchung des Innenministeriums habe es keine Hinweise gegeben, um ein Disziplinarverfahren einleiten zu können. Laut dem Magazin Bunte (vom 30. August) hat Schönebohm ein Verfahren angestrebt. Stattdessen hat ihn die Bundesinnenministerin – ab dem 1. Januar 2023 – zum Präsidenten der Bundesakademie für öffentliche Verwaltung ernannt. „Schönbohm wurde kaltgestellt“, unterstellt die Illustrierte.

Aus Kreisen des Bundesinnenministeriums will dpa hingegen bereits Mitte Mai erfahren haben, dass „maßgeblich“ für die Entlassung von Schönebohm „fehlendes Vertrauen“ gewesen sei. So sei Schönbohms „Amtsführung“ angezweifelt worden und seine „Fähigkeit, das BSI als starke, zentrale Cybersicherheitsbehörde in besonders herausfordernden Zeiten aufzustellen“. Die aktuelle BSI-Präsidentin, Claudia Plattner, sei dafür die bessere Wahl, geht aus dem dpa-Bericht hervor.

Arne Schönbohm musste im Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik den Posten des Präsidenten abgeben. Jedoch angeblich nicht wegen der Böhmermann-Sendung, wie später Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte.

Schönbohm fordert von ZDF Schmerzensgeld – vielleicht auch von Böhmermann

Die Bunte berichtet nun am 30. August aus Sicht des Opfers. Arne Schönbohm fordere eine „Wiedergutmachung“. Das Magazin beschreibt, wie die Böhmermann-Story das Leben von „Topmanager“ Schönbohms auf den Kopf stellte.

Ein Nachbar habe Schönbohm von der Folge der ZDF-Sendung erzählt – mit ihm in der Hauptrolle. Danach sollen sich Kollegen von ihm „abgewandt“ und Freunde hinter seinem Rücken über ihn „getuschelt“ haben, wie die Bunte beschreibt. Schönbohm habe sich zudem bei seiner Entlassung wie ein „Verbrecher“ gefühlt und seine drei Kinder sollen in der Schule wegen der Böhmermann-Story „gemobbt“ worden sein.

Gegen seine Entlassung sei Schönbohm vor Gericht vorgegangen, was ihn „54.000 Euro“ für seinen Anwalt gekostet habe, berichtet die Bunte weiter.

Für seine Schmerzensgeldansprüche, zunächst gegenüber dem ZDF, habe Arne Schönbohm den Berliner Medienrechtler Markus Hennig engagiert. In seinem Schreiben an den Sender fordere er wegen „schwerer Persönlichkeitsverletzungen“ eine Entschädigung von 100.000 Euro für seinen Klienten, lauten die Bunte-Informationen. Henning habe behauptet, dass diese Folge vom „ZDF Magazin Royale“ „eine der schmutzigsten Denunzierungen“ gewesen sei, die „jemals ein öffentlich-rechtlicher Sender begangen hat“. Henning behalte sich auch vor, Ansprüche gegenüber Jan Böhmermann geltend zu machen. (zy)

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