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Deutsche „Niederlage“: Alice Weidel empört mit Aussage zum Ende der NS-Zeit - fr.de

Alice Weidel (AfD) , Deutschland, Berlin, ARD-Sommerinterview

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel provoziert im ARD-Sommerinterview am Sonntag mit einer Äußerung zum Zweiten Weltkrieg – und erhält erst im Nachgang Widerspruch.

Berlin – Der Einfluss der Alternative für Deutschland (AfD) wächst und damit auch die Besorgnis darüber in der übrigen Parteilandschaft. Offenbar zurecht, wie sich beim ARD-Sommerinterview mit AfD-Chefin Alice Weidel am Sonntag (10. September) erneut zeigte. Die Vorsitzende der rechtspopulistischen bis rechtsextremen Partei bezeichnete das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht als Befreiung von den Nationalsozialisten, sondern als „Niederlage Deutschlands“. Im Gespräch selbst blieb die Aussage zunächst unkommentiert, sorgte im Anschluss aber für Empörung.

Ende des Zweiten Weltkriegs: Alice Weidel spricht von „Niederlage Deutschlands“

Im ARD-Sommerinterview ging es unter anderem um die Frage, warum Alice Weidel im Gegensatz zu ihrem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla im Mai nicht am Empfang der russischen Botschaft in Berlin teilgenommen hatte, als dort der Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland gefeiert wurde. Den Ukraine-Krieg nannte die Politikerin nicht als Grund. Stattdessen sagte sie, sie habe entschieden, aus „politischen Gründen“ nicht teilzunehmen. „Also hier die Niederlage des eigenen Landes zu befeiern mit einer ehemaligen Besatzungsmacht, das ist etwas, wo ich für mich persönlich entschieden habe – auch mit der Fluchtgeschichte meines Vaters – daran nicht teilzunehmen“, so Weidel.

Kritik kam dazu von Familienministerin Lisa Paus von den Grünen. „Weidel stellt die Befreiung von Nazi-Deutschland durch die Alliierten als Niederlage Deutschlands dar“, schrieb die Grünen-Politikerin auf X (vormals Twitter) und warnte vor einem Wiedererstarken des Faschismus hierzulande. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Susanne Ferschl zeigte sich „sehr irritiert“, ob der „Geschichtsklitterung, die Befreiung Deutschlands von den Nazis sei eine Niederlage gewesen“, wie sie auf X schrieb. Zugleich kritisierte sie, dass die Äußerung zunächst völlig unkommentiert blieb. „Das trägt zur rechten Diskurs-Verschiebung bei“, so Ferschl.

AfD erzielt neues Umfragehoch: Weidel hält sich Kanzlerkandidatur offen

Seit Monaten legt die AfD in Umfragen regelmäßig zu. In der jüngsten Erhebung war die rechtspopulistische Partei bundesweit mit 21 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der CDU (26 Prozent). Die SPD kam auf 17 Prozent, die Grünen hätten 14 Prozent der Wählerstimmen erhalten, die FDP acht und die Linke sechs Prozent, wie eine Ipsos-Erhebung am vergangenen Freitag ergab.

Wenn sich manifestiere, dass die AfD zweitstärkste Kraft sei, „da müssen wir natürlich auch einen Führungsanspruch stellen“, sagte Alice Weidel zu den Umfrageergebnissen im ARD-Sommerinterview. „Und das tun wir auch“, so die AfD-Chefin. Die Frage einer Kanzlerkandidatur oder Kampfkandidatur darum sei aber „noch völlig offen“. Entschieden werden soll dies auf dem Parteitag Ende Juni kommenden Jahres, so Weidel weiter.

Die nächste Bundestagswahl in Deutschland findet im Jahr 2025 statt. Eine Zusammenarbeit mit der AfD lehnen alle anderen Parteien ab. „Die AfD ist keine normale Partei. Sie will unsere Demokratie aushebeln. Sie verachtet sie“, sagte etwa SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast am Montag der Nachrichtenagentur AFP in Berlin.

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