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Arzneimangel in Apotheken: Ärztegewerkschaft ruft Lauterbach und Habeck zum Umsteuern auf - DER SPIEGEL

Mangelware Fiebersaft

Mangelware Fiebersaft

Foto: Florian Gaertner / photothek / IMAGO

Angesichts von Lieferengpässen bei Arzneimitteln ruft die Ärztegewerkschaft Marburger Bund die Bundesregierung zu einem grundlegenden Umsteuern bei Medizinimporten auf.

»Für Versorgungssicherheit braucht es deutlich mehr Transparenz und ganz neue Lieferketten für Medikamente und deren Grundstoffe: Weg von der Abhängigkeit von chinesischen und indischen Produzenten, hin zum Ausbau der Medikamentenfertigung in der EU«, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, dem SPIEGEL. »Hier ist nicht nur der Gesundheitsminister, hier ist auch der Wirtschaftsminister gefragt«, betonte Johna.

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    Die kürzlich von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgestellten Eckpunkte gegen den Arzneimangel enthielten »wichtige erste Schritte«, aber das Grundproblem lösten sie nicht. »Höhere Preise für Generika können ein Anreiz sein, die Produktion zu steigern. Der wesentliche Grund für den Arzneimangel sind aber nicht Rabattverträge für einzelne Medikamente, sondern unsichere Lieferketten«, sagte Johna.

    Angesichts der sich zuspitzenden Coronalage in China rechnet die Vorsitzende des Marburger Bundes mit einer Verschlechterung der Versorgung hierzulande: »Der hohe Corona-Krankenstand in China hat vorübergehende Produktionsausfälle vor Ort zur Folge, was unsere Versorgung mit medizinischen Grundstoffen und Endprodukten weiter verschärfen dürfte«, sagte Johna. »Die aktuelle Lage verdeutlicht die Notwendigkeit zur Diversifizierung unserer Arzneimittelversorgung«, bekräftigte sie.

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      Eine Stärkung des Pharmastandorts EU ginge mit weiteren Vorteilen einher: »Die Verlagerung der Arzneimittelproduktion nach Europa hätte nicht nur Versorgungssicherheit zur Folge, sondern auch höhere Arbeits- und Umweltstandards.« Derzeit stelle etwa die Antibiotikaproduktion vielerorts in Asien eine Belastung für die Umwelt dar, so Johna.

      Kurz vor Weihnachten hatte Gesundheitsminister Lauterbach Eckpunkte für eine bessere Versorgung etwa mit Fiebersaft und Antibiotika vorgelegt. So sollen Apothekerinnen und Apotheker bei Fehlen von Fiebersaft andere vergleichbare Medikamente abgeben können. Dafür erhalten sie eine Mehrvergütung von 50 Cent. Auch sollen Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern eingeschränkt werden – etwa bei Kinderarzneimitteln.

      kor

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