Andrang am Düsseldorfer Flughafen : Bundespolizei hilft am Security-Check aus
Update Düsseldorf Es war zu befürchten und ist genau so gekommen: Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag gab es es Chaos und lange Warteschlangen am Düsseldorfer Flughafen. Noch vor dem Start der Herbstferien geht die Personalnot der Dienstleister wieder zulasten der Fluggäste.
Mehrere hundert Meter Warteschlange, die komplette Eingangshalle voller Menschen und Fluggäste, die das Ende der Schlange gar nicht erst finden können – so sieht es am Donnerstagabend und am Freitagnachmittag am Düsseldorfer Flughafen aus. Am späten Freitagnachmittag begaben sich sogar Beamte der Bundespolizei zu den Schaltern des Sicherheitschecks, um den verbliebenen Mitarbeitenden unter die Arme zu greifen. „Das zeigt, dass es hier wirklich letzte Eisenbahn ist“, sagt Verdi-Sekretär und Flughafenexperte Özay Tarim. Zuvor habe die Schlange der Wartenden durch das gesamte Gebäude gereicht – zweifach, einmal vom Schalter weg, und einmal wieder zurück dorthin. Die Bundespolizisten dürfen den Sicherheitskräften übrigens nur bei der Koordination helfen, den Check durchzuführen sind sie nicht befugt. „Sie bereiten die Fluggäste auf den Check vor, können Kisten stapeln und die Wartenden lenken“, sagt Tarim.
Ein Fluggast berichtet von einer Wartezeit von eineinhalb Stunden – und das nur bis zum Sicherheitscheck. Für Tarim ist das so wenig überraschend wie gleich wohl erschütternd: „Das ist der absolute Wahnsinn, was hier passiert“, sagt er unserer Redaktion am Donnerstagnachmittag, „und alles geht zulasten der Mitarbeitenden und der Fluggäste.“ Würden die Probleme nicht bald beseitigt, so sieht Tarim auch den Ruf der Stadt als Messestandort in Gefahr, Firmen könnten es sich zweimal überlegen, ihre Vertreter dorthin zu schicken, wenn die An- und Abreise so unzuverlässig sei.
Die Menschen, die hier ankämen, verstünden die Welt nicht mehr, sagt er. Gut eine Woche vor dem Start in die Herbstferien in Nordrhein-Westfalen zeigt sich ein Bild, das bereits aus dem Sommer bekannt ist. Grund dafür sind die Personalprobleme der privaten Sicherheitsfirmen, die für den Security-Check zuständig sind. „Der Flughafen hat mit der gewinnorientierten Auslagerung das Ding schon im Sommer vor die Wand gefahren“, sagt Tarim, „und scheinbar hat er keine Lehren oder Konsequenzen daraus gezogen“. Man arbeite hier dauerhaft mit zu wenig Personal. Im Schnitt gebe es laut Tarim pro Schicht rund 100 Mitarbeitende weniger, als es eigentlich von der Bundespolizei gefordert sei.
Dabei sind es nicht nur die Fluggäste, die unter der Situation leiden, auch für die verbleibenden Mitarbeitenden steigen der Stress und die Arbeitsbelastung. Die Passagiere hingegen stehen in der gesamten Halle und bangen darum, rechtzeitig zum Abflug hinter die Sicherheitskontrolle zu gelangen.
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„Mitarbeitende und Fluggäste werden hier in Geiselhaft genommen“, sagt Tarim. Er sieht das Modell der privaten Sicherheitsfirmen am Flughafen klar gescheitert.
Wie sich die Situation in der kommenden Woche entwickeln wird, wenn wegen der Ferien noch mehr Fluggäste zum Flughafen drängen, sei ungewiss. Es ist aber nicht zu erwarten, dass sich an der Situation kurzfristig viel ändern wird. „Es ist ein Armutszeugnis“, sagt der Verdi-Sekretär.
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