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Explosionen auf Sprengplatz der Polizei: Großbrand im Berliner Grunewald – Avus wohl ganztägig gesperrt - Tagesspiegel

Eine Detonation hat im Grunewald einen 1,5 Hektar großen, unkontrollierten Brand ausgelöst. Einsatzkräfte bewässern nun im Radius von 1000 Metern angrenzende Gebiete.

Großeinsatz im Grunewald am Donnerstagmorgen: Feuerwehrfahrzeuge stehen am Kronprinzessinnenweg in Berlin.Foto: dpa/Christophe Gateau

Nach einer Explosion auf einem Sprengplatz der Polizei im Berliner Grunewald am frühen Donnerstagmorgen ist der umliegende Wald in Flammen geraten. Das Feuer brennt unkontrolliert auf 1,5 Hektar, also 15.000 Quadratmeter.

Die Feuerwehr ist im Großeinsatz, die Löscharbeiten gestalten sich schwierig. Polizei und Feuerwehr zufolge bleibt die Avus voraussichtlich den ganzen Tag gesperrt. Auch der Bahnverkehr zwischen dem Berliner Hauptbahnhof und Potsdam ist unterbrochen.

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Der Brand war am Morgen nach einer Explosion auf dem Sprengplatz der Polizei im Grunewald ausgebrochen. Nach Angaben der Feuerwehr werden dort unter anderem Kampfmittelmunition und Feuerwerkskörper gelagert. Aufgrund von weiteren Explosionen und umherfliegenden Trümmerteilen hatte sich die Feuerwehr zunächst auf 1000 Meter zurückgezogen.

In diesem Radius wurde begonnen, die angrenzenden Waldgebiete zu bewässern, wie ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen sagte. Auf diese Weise soll ein Ausbreiten der Flammen erschwert werden. Ein Löschhubschrauber sei angefordert, auch die Bundeswehr ist vor Ort. Man rechne damit, den ganzen Tag mit der Brandbekämpfung beschäftigt zu sein.

Abstimmung über Einsatz der Bundeswehr läuft

Die Bundeswehr war nach eigenen Angaben am Morgen in enger Abstimmung mit Feuerwehr und Polizei, einige Mitarbeiter auch bereits am Ort des Geschehens. Noch sei kein Amtshilfeantrag eingegangen, aber im Rahmen der Nothilfe werde geprüft, wie am besten geholfen werden könne, sagte die Sprecherin des Landeskommandos Berlin, Juliane Thümmel, dem Tagesspiegel am Morgen.

„Wir prüfen, was gebraucht wird.“ In Frage kämen etwa Bergepanzer oder Munitionsexperten. „Das wird gerade entschieden“, so Juliane Thümmel. Berichte, laut denen Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am Einsatzort erwartet wird, bestätigte die Senatskanzlei nicht. Die Sicherheitslage sei noch zu unklar.

„Es brennt der Wald und eine Lagerstätte für Fundmunition der Polizei Berlin“, hatte die Feuerwehr zunächst morgens über die amtlichen Warnportale „Nina“ und „Katwarn“ mitgeteilt. „Es ist mit Explosionsgeräuschen und Belästigung durch Brandgase zu rechnen.“

Die Feuerwehr rückte mit mehr als 100 Kräften aus. Die Polizei brachte Räumpanzer und Wasserwerfer zum Grunewald. Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei war im Einsatz, zudem wurden Spezialkräfte der Bundeswehr angefordert.

Feuerwehr: Keine direkte Gefahr für Wohnbebauung

„Die Lage ist unübersichtlich“, hatte ein Feuerwehrsprecher am Morgen gesagt. Der Brand breite sich weiter aus – Wohngegenden seien aber nicht in Gefahr. „Das werden wir verhindern.“ Die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt. Die Trockenheit im Grunewald und das noch auf dem Platz gelagerte Munitionsmaterial seien eine große Herausforderung, sagte der Sprecher weiter.

Immer wieder kam am Morgen es zu weiteren Detonationen von Sprengkörpern. Bei Twitter berichteten Nutzer davon, dass diese auch noch in Spandau auf der anderen Seite der Havel zu hören waren.

Ein Hubschrauber der Bundespolizei über der Autobahn.Foto: Kurt Sagatz
Ein Einsatzfahrzeug der Polizei hat am Kronprinzessinnenweg die Zufahrt zur Avus abgeriegelt.Foto: Kurz Sagatz

Nach Feuerwehrangaben wurde bei der ersten Explosion niemand verletzt. Wie diese ausgelöst wurde, sei noch völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher. Auf dem Platz wird Fundmunition gelagert und kontrolliert durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Berliner Polizei entschärft.

Avus gesperrt, Bahnverkehr unterbrochen

Der Kronprinzessinnenweg, die Havelchaussee und sowie die Autobahn 115 (Avus) in beiden Richtungen zwischen Spanischer Allee und Hüttenweg sind in diesem Bereich gesperrt. In den Warnportalen wurde dazu aufgerufen, das betroffene Gebiet zu meiden und weiträumig zu umfahren. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Lüftung und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden. Die Feuerwehr warnte die Bevölkerung dringend davor, den Wald am Donnerstag trotz der erwarteten Hitze zu betreten.

[Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Extreme Wärme in Berlin: Hitze verstärkt Dürre – und umgekehrt]

Nach Angaben der Berliner S-Bahn ist der Zugverkehr der Linie S7 wegen des Brandes zwischen den Bahnhöfen Grunewald und Wannsee unterbrochen. Beim Regionalverkehr werden demnach die Linien RE1 und RE7 derzeit mit Halt in Charlottenburg über Golm umgeleitet. Die Halte Potsdam Hauptbahnhof und Berlin-Wannsee entfallen. Die Linien RB21 und RB22 sind zwischen Berlin-Wannsee und Berlin-Friedrichstraße unterbrochen. Nach Potsdam gelangen Fahrgäste nach wie vor mit der S1.

Im Fernverkehr ist lediglich die Intercity-Verbindung in Richtung Magdeburg/Hannover/Stendal/Amsterdam betroffen. Die IC-Züge werden derzeit über Spandau umgeleitet. Stopps in Berlin-Wannsee und Potsdam entfallen. „Eine erste Prognose lässt vermuten, dass die Sperrung nicht vor heute Nachmittag aufgehoben werden kann“, teilte die Bahn am Morgen via Twitter mit. (Tsp, dpa, AFP)

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