Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wirft Wladimir Putin vor, mit den hohen Gaspreisen Unsicherheit und Angst in Deutschland zu schüren. Dies sei „der beste Nährboden für einen Populismus, der unsere liberale Demokratie von innen aushöhlen soll“, sagte Habeck dem „Spiegel“.
Genau das jedoch sei Putins Strategie, und die dürfe nicht aufgehen. „Putin will, dass sich unser Land zerlegt. Aber wir zerlegen uns nicht“, so Habeck weiter.
Der Vizekanzler warnte nichtsdestotrotz vor einem harten Winter. „Wir sind jetzt schon da, wo Deutschland nie war«, so Habeck. Allein wenn die russischen Gaslieferungen so niedrig blieben, wie sie jetzt sind, laufe man auf eine Gasmangellage zu. „Es wird auf jeden Fall knapp im Winter“, so der Wirtschaftsminister weiter. „Wenn das Gas nicht ausreicht, müssten bestimmte Industriebereiche, die Gas benötigen, abgeschaltet werden.“
Das hätte zur Folge, dass „Unternehmen ihre Produktion einstellen müssen, ihre Arbeiterinnen und Arbeiter entlassen, dass Lieferketten zusammenbrechen, Leute sich verschulden, um ihre Heizrechnung zu bezahlen, dass Menschen ärmer werden, dass Frust sich ins Land frisst“, sagte Habeck.
Der Grünenpolitiker stellte in dem Gespräch zwar weitere Entlastungen in Aussicht, machte aber keine Hoffnung, „alles auffangen“ zu können.
„Menschen sollen sich nicht fragen müssen, was sie kriegen“
„Es ist ein externer Schock, dessen Lasten getragen werden müssen“, so Habecks politische Einschätzung der Lage. Er appellierte deshalb an die Solidarität der Bürger. „Menschen sollen sich nicht fragen müssen, was sie kriegen, sondern sie sollen es tun, weil sie Bock haben, in diesem Land zu leben, weil sie Stolz und Freude dabei empfinden, für andere etwas zu tun.“
Als eine Art Bürgerpflicht empfiehlt in dem Gespräch nun auch das Energiesparen. Er selbst gehe mit gutem Beispiel voran. „Ich halte mich an das, was mein Ministerium empfiehlt. Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt“, sagte er dem „Spiegel“ und weiter: „Ich hab noch nie in meinem Leben fünf Minuten lang geduscht. Ich dusche schnell.“ Das Wirtschaftsministerium hatte vor Kurzem Energiespartipps für den Alltag veröffentlicht.
Doch damit nicht genug: „Im Sommer bin ich sehr ungern in klimatisierten Räumen, und im Winter heize ich sparsam“, erklärte Habeck. Allerdings sei er selbst ein schlechtes Beispiel. „Als Minister habe ich ein Gehalt, von dem andere nur träumen. Außerdem komme ich spät nach Hause, stehe um sechs auf und bin um sieben Uhr schon wieder weg. Da muss man im Winter gar nicht heizen.“
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