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CSU-Generalsekretär Mayer tritt nach Drohung gegen Journalisten zurück - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

CSU-Generalsekretär Stephan Mayer ist nach nur zwei Monaten im Amt zurückgetreten. Als Grund nannte Mayer in einer von der CSU am Dienstagabend verbreiteten Erklärung „gesundheitliche Gründe“. Es sei seine „persönliche Entscheidung“; nach F.A.Z.-Informationen soll er auf Parteichef Markus Söder zugegangen sein.

Kurz vorher hatte die „Bild“-Zeitung über mutmaßlich ungebührliches Verhalten Mayers gegenüber einem Reporter der Zeitschrift „Bunte“ berichtet. Nach F.A.Z.-Informationen soll Mayer, so der Vorwurf, ausfällig gegenüber einem Journalisten geworden sein und diesen wegen einer Geschichte über sein Privatleben bedroht haben.

„Bunte“ berichtet in der aktuellen Ausgabe unter dem Titel „Warum verheimlicht er sein einziges Kind?“ über einen angeblichen unehelichen Sohn Mayers, „zu dem er allerdings öffentlich nicht steht“. Den Unterhalt für das Kind zahle Mayers Vater. Fragen dazu wollte Mayer nach Angaben von „Bunte“ nicht beantworten. Auch die „Bild“-Zeitung berichtete zuletzt über den „heimlichen Sohn des CSU-Generals“.

Nach Informationen der F.A.Z. soll Mayer den Reporter nach Kenntnisnahme des Artikels zwei Mal im Abstand einiger Stunden angerufen haben, ihn dabei massiv beschimpft und ihm mit „Vernichtung“ gedroht haben. Auch soll er von ihm verlangt haben, ihm binnen eines Tages 200.000 Euro Schmerzensgeld zu bezahlen und die Auslieferung der Zeitschrift zu verhindern. Zumindest für ein Telefonat soll es eine Zeugin geben, offenbar eine Mitarbeiterin des Münchner Presseclubs, in dessen Vorstand der Reporter ist.

Mayer selbst schreibt in seiner Erklärung zu den Vorfällen: „In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der ,Bunten‘ habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde. Dies bedauere ich sehr.“

Philipp Welte, Vorstand der Hubert Burda Media, teilte der F.A.Z. mit: „Vernichtungsdrohungen gegen Journalisten durch einen Repräsentanten unseres Parlamentes, also eines Verfassungsorgans, sind ein unerhörter Verstoß gegen die demokratischen Spielregeln und die politische Kultur in unserem Land. Das können und dürfen wir als freie Presse nicht tolerieren.“ Der CSU-Vorsitzende Söder hat für Mittwoch ein Pressestatement angekündigt.

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