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Anleitung zu Terroranschlägen in Dresdner Telegram-Gruppe geteilt - WELT

In der radikalen Telegram-Gruppe „Dresden Offline-Vernetzung“ sollen Anleitungen für Terroranschläge und Überfälle sowie zur Sprengstoffbeschaffung geteilt worden sein. Involviert sei ein Neonazi-Netzwerk aus den USA, wie das ZDF-Magazin „frontal“ berichtet. Zuvor war bekannt geworden, dass Mitglieder der Telegram-Gruppe Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer geschmiedet hatten.

Den Recherchen zufolge kooperierte „Dresden Offline-Vernetzung“ mit dem US-amerikanischen Neonazi-Netzwerk „MZWNEWS“ von Holocaustleugner John de Nugent. Das belegen Audiochats und Screenshots, die der ZDF-Redaktion „frontal“ vorliegen. Das Netzwerk um de Nugent forderte demnach deutsche Telegram-Nutzer auf, militante Widerstandszellen zu gründen.

Die Redaktion zitiert aus einem der Chats: „Bildet Kleingruppen von max. 15 Leuten und fangt an effektiv aufzuräumen.“ Tatsächlich bildeten sich auf Bestreben von „MZWNEWS“ mehr als zehn weitere sogenannte Offline-Gruppen in ganz Deutschland. Mitglieder dieser Gruppen trafen sich auch im echten Leben, beispielsweise in Hamburg.

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Nachfragen von „frontal“ soll de Nugent unbeantwortet gelassen haben. Auf seinem Telegram-Kanal sei die Anfrage zusammen mit antisemitischen Beschimpfungen veröffentlicht worden. John de Nugent war in der Vergangenheit mehrfach mit Verbindungen zu deutschsprachigen Gruppen aufgefallen, berichtet „frontal“.

Der Aufruf zum bewaffneten Widerstand fiel bei einigen Mitgliedern der Telegram-Gruppe offenbar auf fruchtbaren Boden. Ihr Wortführer, Daniel G., hatte in einem Audiochat angekündigt, er wolle auf seine Waffe nachträglich eine Zielvorrichtung montieren lassen. G. befürchtete, dass ein Impf-Team vor seiner Tür auftauchen könnte. In diesem Fall wolle er mit seinem Gewehr oder einer Armbrust durch die Wohnungstür schießen: „Also, da fallen schon mal Zweie um“, kommentierte G.

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Im selben Chat sagte er: „Du kriegst hier die Typen dieses Regime ohne friedliche Mittel, also ohne Gewalt, nicht mehr weg!“. Der Anwalt von G. teilte auf Nachfrage von „frontal“ mit, niemand habe „jemals ernsthaft eine mögliche Straftat vorbereitet oder auch nur in Betracht gezogen“.

Nachdem das ZDF im Dezember die Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten aufgedeckt hatte, führte das Landeskriminalamt Sachsen Razzien im Großraum Dresden durch. Dabei fanden Ermittler neben einer scharfen Pistole auch erlaubnisfreie Waffen und Schwarzpulver. Die Ermittlungen gegen sieben Tatverdächtige dauern an. „Tatvorwurf gegen die Beschuldigten lautet auf gemeinschaftliche Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden mit.

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