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"Rennt nach hinten zum Zugende!": Was über die Messerattacke im ICE bekannt ist - n-tv NACHRICHTEN

In Bayern greift ein Syrer in einem ICE Reisende mit einem Messer an. Drei Männer werden schwer verletzt. Die Polizei überwältigt den Täter. Noch sind viele Fragen zur Tat offen. Ein Überblick.

Was ist geschehen?

In einem ICE der Deutschen Bahn auf dem Weg von Passau nach Hamburg attackiert ein Mann während der Fahrt durch Bayern mehrere Reisende. Drei Menschen werden schwer verletzt. Der Angreifer wird festgenommen. Um 9 Uhr wird die Polizei alarmiert: "Messerangriff auf Fahrgäste". Der ICE 928 befindet sich zu diesem Zeitpunkt zwischen Regensburg und Nürnberg.

Plötzlich sei die Tür des Abteils aufgerissen worden, es habe eine fast panikartige Flucht in den hinteren Bereich des Zuges gegeben, berichtete ein 77 Jahre alter Fahrgast, der zum Zeitpunkt des Angriffs in einem anderen Waggon saß. "Ein Messerstecher! Rennt nach hinten zum Zugende!", sei gerufen worden.

Der Zug wird im Bahnhof der Gemeinde Seubersdorf abgestellt und geräumt. 200 bis 300 Fahrgäste sind an Bord. Über Stunden ist die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Das bayerische Rote Kreuz schickt nach eigenen Angaben mehr als 100 Einsatzkräfte nach Seubersdorf. Die Reisenden werden in einem Saal in der Nähe des Bahnhofs Seubersdorf betreut und mit Essen und Getränken versorgt. "Jeder war irgendwo geschockt. Der eine mehr, der andere weniger", sagte ein 68 Jahre alter Fahrgast. Nur die wenigsten hätten die Attacke direkt mitbekommen.

Wer sind die Opfer?

Drei Menschen werden bei dem Angriff schwer verletzt. Ärzte, die unter den Fahrgästen im Zug sind, leisten Erste Hilfe, wie Passagiere berichten. Die Opfer werden in Krankenhäuser gebracht. Laut Polizei stammen sie aus dem Raum Regensburg und dem Raum Passau. Die Männer sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen 26, 39 und 60 Jahre alt.

Wer ist der Täter?

Bei dem festgenommenen Mann handelt es sich der Polizei zufolge um einen 27-Jährigen. Er stammt aus Syrien und besitzt die syrische Staatsangehörigkeit. Er reiste 2014 nach Deutschland ein und wohnte zuletzt in Passau. Offenbar handelte der Mann allein. Nach der Festnahme bestehe "aktuell keine Gefahr mehr", teilte die Polizei mit. "Wir suchen niemanden mehr."

Was ist bislang zu den Hintergründen der Tat bekannt?

Derzeit liegen den Ermittlern noch keine konkreten Erkenntnisse vor. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen vor Ort übernommen und stimmt sich eng mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ab. Der "Spiegel" berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, die Ermittlungsbehörden gingen derzeit nicht von einem terroristischen Anschlag aus. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte: "Die Polizei arbeitet mit Hochdruck daran, die Hintergründe der schrecklichen Tat und die Motivlage des Täters schnellstmöglich aufzuklären." Dabei müsse auch geprüft werden, inwieweit psychische Probleme vorlägen.

Am Abend gab es einen größeren Polizeieinsatz ein Passu. Der "Passauer Neuen Presse" bestätigte ein Polizeisprecher einen Zusammenhang mit der Tat im Zug. Einzelheiten machte er aber nicht.

Wie reagiert die Politik?

"Die grausame Messerattacke im ICE ist furchtbar", erklärte der geschäftsführende Bundesinnenminister Horst Seehofer. "Ich hoffe, dass die Verletzten und diejenigen, die das Geschehen miterleben mussten, schnell und vollständig gesund werden." Seehofer dankte der Polizei und dem Zugpersonal "für ihren mutigen Einsatz, durch den noch Schlimmeres verhindert werden konnte".

Gibt es Folgen für den Bahnverkehr?

Die Strecke zwischen Nürnberg und Regensburg ist gesperrt. ICE-Züge werden umgeleitet und verspäten sich deswegen. Züge seien teils zunächst an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten worden, sagte ein Bahn-Sprecher am Mittag. Inzwischen werde der Fernverkehr über Ingolstadt umgeleitet. Für die Fahrgäste bedeute das 30 bis 60 Minuten längere Fahrzeiten. Am Abend war die Strecke wieder frei.

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