Jerome Boateng verurteilt | 1,8 Mio. Euro Strafe!
++ Ex-Bayern-Star stand wegen vorsätzlicher Körperverletzung vor Gericht++
Ex-Bayern-Kicker Jerome Boateng (33) musste sich am Donnerstag vor dem Münchner Amtsgericht wegen Körperverletzung verantworten, seine Ex-Partnerin hatte ihn angezeigt.
Jetzt ist das Urteil gefallen: Der ehemalige Nationalspieler wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Beleidigung zu insgesamt 1,8 Millionen Euro Geldstrafe verdonnert!
Die Geldstrafe erfolgt in 60 Tagessätzen à 30 000 Euro. Es ist der höchstmögliche Tagessatz. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft 1 Jahr und 6 Monate auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung, Körperverletzung und Beleidigung gefordert.

Boateng bleibt unter Vorstrafengrenze
Die Tagessatzhöhe orientiert sich an Boatengs Einkommen. Maximal dürfen aber nur 30 000 Euro verhängt werden.
Das Gericht geht damit von einem Netto-Monatseinkommen von 30 mal 30 000 Euro bei Boateng aus. Also 900 000 Euro Netto-Monatsverdienst – und damit 10,8 Mio. Euro Jahreseinkommen. Das Gericht hatte sich offenbar an Angaben von Fußball-Transferportalen orientiert.
Mit 60 Tagessätzen bleibt Boateng allerdings unter der Vorstrafengrenze (alles über 90 Tagesätzen gilt als Vorstrafe).
Der Prozesstag
Boateng erschien im dunkelblauen Anzug und weißen Hemd um kurz nach 10 Uhr morgens im Verhandlungssaal. An seiner Seite: Verteidiger Kai Walden. Vier Bodyguards begleiteten sie.
Boateng musste als Angeklagter selbst vor Gericht erscheinen, denn die Staatsanwaltschaft warf dem ehemaligen Bayern-Star und Weltmeister von 2014 vorsätzliche Körperverletzung vor.
Der Prozess geriet zur Schlammschlacht mit seiner Ex.
Laut Anklage soll Boateng seine Ex-Freundin bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben.
Außerdem soll er nach Angaben der Staatsanwaltschat „in voller Wucht“ eine Glaslaterne und eine mit Getränken gefüllte Kühltasche auf sie geworfen haben. Die Vorwürfe lauteten auf Beleidigung und vorsätzliche Körperverletzung.
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Das sagte Boateng
Die ehemalige Lebensgefährtin (31) von Boateng, Mutter seiner Zwillingstöchter (10), hatte ihn bereits 2018 angezeigt.
Der 33-Jährige bestritt alle Vorwürfe, gab sich vor Gericht entspannt und äußerte sich umfassend zu den Vorwürfen. Er schilderte den Vorfall vor Gericht am Donnerstagmittag ganz anders: Seine ehemalige Lebensgefährtin sei aggressiv und beleidigend geworden, habe ihn während eines Streits an der Lippe verletzt und auf ihn eingeschlagen.
Als er sie dann von sich habe wegschieben wollen, sei sie gestürzt. Er habe auch keine Laterne auf sie geworfen, sondern ein Kissen gegen einen Tisch. Dabei sei die Laterne zu Boden gefallen.

Der Urlaub sei bis dahin „sehr schön“ und „friedlich“ verlaufen. „War 'ne gute Stimmung“, so Boateng – bis es abends bei einem Kartenspiele zu einem Streit gekommen sei.
Der Grund: Seine Ex-Lebensgefährtin und eine ihrer Freundinnen hätten ihm, Boateng, vorgeworfen, beim Kartenspielen gemogelt zu haben. Die Stimmung sei daraufhin eskaliert.
Sie hätten dann – wie oft zuvor – um die Frage gestritten, wie sie ihr Leben organisieren sollen. Boateng habe in besagtem Sommer vom FC Bayern nach Paris wechseln wollen. Außerdem sei es um Treue und andere Partner gegangen.

Boateng: „Sie hat mit mir diskutiert, wollte abgesichert sein, wenn sie mit nach Paris kommt. Sie hatte Angst, dass ich die Kinder mitnehme und sie diese nicht mehr sieht.“ Seine Ex habe laut seiner Angabe 200 000 Euro, ein Haus in Berlin, eine Wohnung in Paris und ein Auto gefordert. „Ich hab ihr gesagt, dass wir eine Lösung finden“, so der Fußball-Profi. Doch im Urlaub kam es trotzdem zum Streit.
Am nächsten Tag hätten sich die beiden aber wieder vertragen. Seine heutige Ex sei laut Boateng „bester Laune“ gewesen.
Übrigens: Die Luxus-Pavillons im Urlaub hatten laut Boateng ein besonderes Extra: Es gab einen Butler. Der habe in jener Nacht auch die Scherben des Windlichts und der Gläser zusammengekehrt. „Ich habe dann gesagt – auf Englisch: Sorry for the mess“, so der Weltmeister: Entschuldigen Sie das Chaos.

Das sagte seine Ex
Die Mutter der Töchter des Fußballers sagte am Donnerstag ebenfalls aus. Und blieb bei ihrer Version des Urlaubs-Horrors im Paradies.
„Mit dem Daumen hat er mein Auge so gegriffen“, sagte Boatengs Ex-Freundin vor Gericht. „Er hat an meinen Haaren gerissen, mir dann in den Kopf gebissen. (...) Er hat sich seine Lippe aufgeschlagen, mich am Kopf nach hinten gezogen und mir das Blut ins Gesicht gespuckt.“
Dann sei sie auf die Knie gefallen, bevor er ihr so stark „in die Niere geboxt“ habe, dass sie keine Luft mehr bekommen habe.
Zwischen Wutausbrüchen sei Boateng in seinem Karibik-Bungalow dann hin und her gelaufen, sagt seine Ex. „Wie ein Tiger“.
Auf die Frage, warum sie erst drei Monate später Anzeige erstattet hätte, brachte die Boateng-Ex eine weitere, harte Anschuldigung vor: „Unsere Beziehung war toxisch, sehr turbulent. Übergriffe waren fast schon an der Tagesordnung. Eine Anzeige würde alles zerstören, wir haben Kinder zusammen. Aber irgendwann musste ich für mich einstehen, einen Punkt setzen. Sonst hätte er nie aufgehört.“

Sie habe keinerlei Beweise für ihre Vorwürfe, sagte Boatengs Anwalt Kai Walden vor Prozessbeginn. Das Verfahren hätte aus seiner Sicht daher eigentlich eingestellt werden müssen. Das Gericht ging im Urteil von „einem Faustschlag“ ins Gesicht der damaligen Freundin aus.
Was eine Bekannte von Boatengs Ex aussagte
Eine mitgereiste Bekannte von Boatengs Ex-Partnerin schilderte die Situation etwas anders, belastete Boateng aber auch.
Das Windlicht habe der Fußball-Profi mit dem Bein vom Tisch getreten. Geworfen habe er nicht. Doch die Zeugin erzählte von Schlägen Boatengs mit den Fäusten auf seine Ex-Partnerin. „Er zog sie an einem Bein von der Bank, auf der sie saß, schlug ihr ins Gesicht.“ Am nächsten Tag habe sich Boateng bei seiner Ex entschuldigt. Die Zeugin: „Er sagte mehrmals, dass es ihm leid tut. Und dass er weiß, dass es falsch ist, Frauen zu schlagen.“
Das sagte ein Sachverständiger
Im Prozess gegen Fußball-Star Jérôme Boateng hatte ein Sachverständiger mit seiner Einschätzung die Schilderung des mutmaßlichen Opfers gestützt. „Die Befunde, die hier dokumentiert wurden, lassen sich weitgehend übereinstimmend mit der Hergangsschilderung der Angeklagten in Einklang bringen“, sagte der Mediziner vor dem Amtsgericht München.
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▶︎ Die Staatsanwältin Stefanie Eckert forderte 1 Jahr, 6 Monate auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung, Körperverletzung und Beleidigung. Sie sagte in ihrem Plädoyer: „In diesem Fall sind beide Opfer, Herr Boateng und seine Ex-Partnerin. Nämlich Opfer ihrer toxischen Beziehung.“
▶︎ Amtsrichter Kai Dingerdissen: „Die wahren Opfer dieses Geschehens sind die Kinder.“
Zudem wurde bei Gericht von der Anwältin der Ex angesprochen, dass sich offenbar im Laufe des Verhandlungstages Angehörige von weiteren möglichen Geschädigten gemeldet hätten.
Ob Jerome Boateng Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen wird, war am Abend noch unklar. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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